
Wie lässt sich Gendergerechtigkeit in der Informatik fördern?
Erfahren Sie, wie Sie eine Lernatmosphäre und -umgebung gestalten können, die Mädchen und Frauen langfristig für Informatik begeistert und Geschlechterklischees erfolgreich abbaut.
Makerspaces sind offene Werkstätten, in denen Menschen mit traditionellen, aber auch vor allem mit modernen Werkzeugen, wie beispielsweise 3D-Drucker oder Lasercutter, kreativ werden, gemeinsam Ideen umsetzen und voneinander lernen können– ganz nach dem Motto: „Learning by Doing“. Im Schulkontext kann ein Makerspace eine gewinnbringende praxisorientierte Ergänzung zum klassischen Unterrichtssetting bieten.
Makerspaces stellen eine breite Palette digitaler und traditioneller Werkzeuge bereit, um kreatives Arbeiten, Lernen und die Entwicklung von Projekten zu fördern. Die typische Ausstattung eines Makerspace umfasst 3D-Drucker, Laserschneider, Schneideplotter und Computer. Neben der technischen Arbeit zeichnen sich Makerspaces durch eine offene Struktur aus, die hierarchiefreies, selbstorganisiertes und kooperatives Lernen ermöglicht. Sie gelten als Orte, die das Prinzip „Learning by Doing“ verkörpern und durch die gemeinschaftliche Nutzung von Ressourcen neuartige Lösungsansätze für gesellschaftliche Probleme und Herausforderungen schaffen, die darauf abzielen, das Wohlbefinden und die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern und einen positiven sozialen Wandel zu bewirken.
Der Begriff Makerspace entstand im Kontext der Maker-Bewegung (Hatch 2013; Gershenfeld 2005), einer globalen sozialen Bewegung, die sich seit den 2000er-Jahren etabliert hat. Prägend war das US-amerikanische Magazin MAKE und die damit verbundenen Maker Faires – Messen für Tüftler und kreative Köpfe. Historisch gesehen hat das Konzept seine Wurzeln in universitären Laboren wie dem „Hobby Shop“ des MIT (Massachusetts Institute of Technology, gegründet 1937), in denen praktische Projekte und innovatives Design miteinander kombiniert wurden.
Die Bedeutung von Makerspaces für Schulen hat in den letzten Jahren stark zugenommen (Schön/Ebner/Narr 2016). Sie bieten eine Grundlage, um Kompetenzen wie Kreativität, Problemlösung und technisches Verständnis zu fördern – Fähigkeiten, die gerade in der digitalen Arbeitswelt essenziell sind. Besonders in Zeiten, in denen Bildung zunehmend digitaler wird, bieten Makerspaces mit ihrer praxisorientierten Ausrichtung eine ideale Ergänzung zum klassischen (digitalen) Unterrichtsgeschehen im Klassenzimmer. Sie ermöglichen Schülerinnen und Schülern, eigenverantwortlich Projekte zu entwickeln, kollaborativ zu arbeiten und dabei auch digitale Technologien effektiv zu nutzen. Zudem leisten Makerspaces einen bedeutenden Beitrag zur Inklusion, da sie allen Lernenden – unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen, Fähigkeiten oder ihrem sozialen, kulturellen und ökonomischen Hintergrund – die aktive Teilhabe am kreativen Schaffensprozess ermöglichen und so eine Lernumgebung für alle schaffen.
Je nach Zielgruppe, Nutzung und Schwerpunkt lassen sich unabhängig von Schulart, Jahrgangsstufe und Klassen verschiedene Arten von Makerspaces unterscheiden:
...sind Werkstätten, die auf digitale Fertigungstechnologien wie 3D-Druck und Laserschneiden spezialisiert sind. Sie folgen der sogenannten „Fab Charter“, die globale Standards wie freien Zugang zu Werkzeugen und den Austausch von Ideen vorschreibt. Diese Labore sind stark auf die Herstellung von Prototypen und den weltweiten Wissenstransfer ausgerichtet.
...sind Treffpunkte für Technik-Begeisterte und fokussiert auf die Entwicklung von Open-Source-Software und die Arbeit mit Hardware. Hackerspaces entstanden ursprünglich aus der Programmierer-Szene und wurden später auch um physische Gestaltung ergänzt. Der erste Hackerspace entstand in Berlin.
...sind Orte, an denen kaputte oder defekte Geräte gemeinsam repariert werden, um Müll zu vermeiden. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer bieten Unterstützung, während Besucherinnen und Besucher die Wartezeit bei Kaffee und Kuchen überbrücken können. Repaircafés kombinieren Umweltschutz mit informellem Lernen und Gemeinschaftsförderung.
...sind Räume, die speziell darauf ausgerichtet sind, hier neue Ideen und Projekte zu entwickeln. Sie nutzen häufig digitale Hilfsmittel und greifen Arbeitsweisen der Maker-Bewegung auf. Der Fokus liegt auf der Förderung von Kreativität und Innovation.
Im schulischen Kontext lassen sich drei Makerspace-Varianten unterscheiden:
An Schulen können Makerspaces fest eingerichtete und speziell ausgestattete Räume sein, in denen Schülerinnen und Schüler kreativ arbeiten, experimentieren, Dinge entwickeln und produzieren können.
Da gerade an Schulen Räume häufig knapp sind, können Makerspaces auch mobil sein: Kompakt in transportablen Aufbewahrungsmodulen untergebracht, wird die Ausstattung einfach in den Unterrichtsraum gefahren und die Schülerinnen und Schüler können dort arbeiten. Beispiele für mobile Makerspaces:
🔗 Tüftellab
🔗 Bauanleitung für einen mobilen Makerspace
Mobile Makerspaces sind verbaut in speziellen Fahrzeugen, die direkt zu Schulen kommen und dort moderne Technik wie 3D-Drucker und Lasercutter für die Schülerinnen und Schüler bereithalten. Ein Beispiel dafür sind die M+E Trucks, in denen Jugendliche an exemplarischen Arbeitsplätzen technische Zusammenhänge aus MINT-Berufsfeldern praxisnah erleben, indem sie zum Beispiel eine CNC-Fräsmaschine programmieren oder die Funktion intelligenter IT-Steuerung an einem Aufzugmodell verstehen – alles begleitet von interaktiven Aufgaben auf Tablets.
Weitere Beispiele:
🔗 Mobiler Makerspace Kempten
🔗 FADZ Machbar - mobiler Makerspace
Eine weitere Möglichkeit ist, öffentliche Makerspaces zu nutzen: Viele Bibliotheken und Medienzentren bieten die Möglichkeit, die Lernräume mit Schulklassen zu besuchen. Der Vorteil: Hier können Sie häufig Workshops mit bereits ausgearbeiteten Konzepten besuchen und die Hilfe der dortigen Medienpädagoginnen und Medienpädagogen in Anspruch nehmen.
Makerspaces in Schulen
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Makerspace und Inklusion
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Makerspaces und Bewertung
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Ein Makerspace bietet einen flexiblen Lernraum, in dem Schülerinnen und Schüler eigenständig und kreativ mit digitalen und analogen Werkzeugen arbeiten und so zentrale Kompetenzen für die digitale Welt entwickeln können.
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