Chatbots als Frage-Antwort-Spieler - Funktionsweise regelbasierter Chatbots
ChatGPT beschreibt die Funktionsweise von Chatbots so: „Chatbots verwenden künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, um menschliche Sprache zu verstehen und darauf zu antworten. Sie verwenden auch Vorlagen und Regeln, um spezifische Fragen und Anfragen zu beantworten.“ Diese Beschreibung ist größtenteils korrekt, zu bemängeln wäre lediglich, dass in dieser Formulierung nicht deutlich wird, dass maschinelles Lernen ein Teilbereich der Künstlichen Intelligenz ist. Im Folgenden soll seine Aussage vertieft und an Beispielen verdeutlicht werden.
Die einfachsten Chatbots verfügen über ein Vorwissen aus „Vorlagen und Regeln” und wenden diese an, um eine Unterhaltung zu führen.
Seit den 1960er Jahren, in denen Chatbots zunächst noch Gegenstand der Forschung waren, werden Chatbots eingesetzt, um die Anfragen von Menschen entgegenzunehmen und diese basierend auf ihrem Vorwissen zu beantworten. Um dies zu realisieren, verfügen die einfachsten Chatbots über „Vorlagen und Regeln”, die sie anwenden, um eine Unterhaltung zu führen. Eine solche Regel könnte lauten, dass der Chatbot auf jede Eingabe von „Hallo” mit „Mein Name ist Bot, wie kann ich helfen?” antwortet (mehr dazu weiter unten im Abschnitt über AIML).
Die weitere Entwicklung der Computer und die Möglichkeiten der Vernetzung ließen auch die Fähigkeiten der Chatbots wachsen. So folgten ab den 1990er Jahren Chatbots, die geeignet waren zum Einsatz auf Webseiten, mit der Möglichkeit sich an vorher Gesagtes zu „erinnern“ und mit einer immensen Basis von „angelesenem“ Wissen aus Milliarden von Texten, z. B. eBooks oder Wikipedia-Seiten. Gemeinsam ist all diesen Chatbots, dass sie regelbasiert sind, d. h. ihre Antworten folgen von Menschen festgelegten Regeln und sind – bei Kenntnis dieser Regeln - vorhersagbar und damit kontrollierbar.
Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die Meilensteine bei der Entwicklung regelbasierter Chatbots.
ELIZA: Wie alles begann
Den ersten Chatbot entwickelte 1966 der deutsch-amerikanische Informatiker Joseph Weizenbaum (1923-2008) zu Forschungszwecken. Mit ELIZA wollte er untersuchen, wie gut Kommunikation zwischen Mensch und Computer in natürlicher Sprache funktionieren kann. Diese Forschung, die sich mit der maschinellen Verarbeitung natürlicher Sprachen beschäftigt, wird heute als Computerlinguistik bezeichnet.