Kollaboration mit Wiki, Forum und Glossar
teachSHARE-Kurs: DTS-Kollaboratives Arbeiten
Fach: fächerübergreifend
Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg - besonders wenn es um Sprachen geht! Im modernen (Fremd-)Sprachenunterricht ist es daher unerlässlich, kommunikative Kompetenzen zu fördern. Doch wie können wir das am besten erreichen? Eine motivierende Möglichkeit ist das kollaborative Arbeiten! Denn indem wir analog oder digital zusammenarbeiten, können wir nicht nur unsere Sprachkenntnisse verbessern, sondern auch lernen, wie wir effektiv kommunizieren und aufeinander eingehen.
Das Konzept des Cooperative Language Learning wurde vor allem in den USA und Kanada – zunächst für den Präsenzunterricht – entwickelt (Green, N. & Green K. (2005) sowie Baloche, L. (1998)). In der deutschen Fremdsprachendidaktik meint das englische Wort „Cooperation“ in der Regel „Kollaboration“ (Bonnet, A. (2009). S. 2). Die bekanntesten Unterrichtsmethoden dieses Unterrichtskonzepts, Think – Pair – Share, Jigsaw/Gruppenpuzzle, Placemat und Gallery Walk, sind auch kollaborativ ausgelegt.
Ziel des modernen Sprachunterrichts ist die (fremd-)sprachige Diskursfähigkeit der Lernenden. Hierzu eignet sich kollaboratives Lernen ideal, vor allem auch, weil es die sprachlichen Anteile der Lernenden erhöht und eine intensivere Bedeutungsaushandlung ermöglicht.
Kollaboratives Schreiben ist in den Fremdsprachen besonders wichtig. Arbeiten die Lernenenden digital an einem gemeinsamen Text, ist dies auch synchron möglich, d. h. alle Beteiligten sehen während der Eingabe, welche Änderungen gerade von anderen vorgenommen werden. Aber auch eine asynchrone Umsetzung ist möglich - die Schülerinnen und Schüler können so über einen längeren Zeitraum hinweg gemeinsam an ihrem Text feilen. Außerdem gibt es in der Regel eine Kommentar- bzw. Chatfunktion, über welche die Beteiligten Inhalte aushandeln können.
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Zusammenarbeit ist eine der zentralen Kompetenzen für Lernen und Arbeiten im 21. Jahrhundert. Bei Kooperation und Kollaboration steuern Individuen ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und ihre Arbeitszeit zur Erreichung eines gemeinsamen Ziels bei. Doch gemeinsam an einer Aufgabe zu arbeiten heißt nicht zwangsläufig, dass alle Beteiligten auch wirklich zusammen tätig sind. In E-Learning-Arrangements unterschieden sich Kollaboration und Kooperation zudem in den digitalen Werkzeugen und Produkten.
Bei der Kooperation arbeiten einzelne Personen oder Teams an unterschiedlichen Teilaufgaben des Endergebnisses. Die übrigen Arbeitspakete werden von anderen Gruppen bzw. Personen geliefert. Die Bearbeitung erfolgt deshalb in der Regel parallel. Der jeweilige Beitrag einer Person bzw. Gruppe ist immer nachvollziehbar. Alle Lernenden sind somit nur für die Qualität des eigenen Beitrags verantwortlich zu machen.
Hier wird das Organisationsteam in erster Linie koordinieren, wer an diesem Abend was mitbringt. Darin erschöpft sich bereits der Löwenanteil der Kommunikationsarbeit. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereiten dann parallel und unabhängig voneinander ihre Speisen zu. Am Abend des Büffets lässt sich nachvollziehen, welche Speisen besonders gut oder weniger gut waren und wer somit besonders viel bzw. wenig zur Zufriedenheit mit dem Gesamtergebnis beigetragen hat.
Hier arbeitet jeder mehr oder weniger „ungemanagt“ an seinen eigenen Lernprodukten und folgt primär den jeweils eigenen Interessen und Lernfortschritten. Vorherrschende E-Learning-Medien bzw. Aktivitäten sind hier E-Portfolios, Blogs, etc.
Bei der Kollaboration arbeiten Personen oder Teams gleichzeitig oder zeitversetzt gemeinsam am selben Teil des Endergebnisses. Im Unterschied zur Kooperation ist jedes Team und bzw. Teammitglied in die Produktion aller Teilschritte eines Projektes involviert. Die Bearbeitung der verschiedenen Projektteile muss daher in der Regel sequenziell, erfolgen. Dies erfordert viel mehr Kommunikation, die zudem weniger ergebnis- als prozessorientiert ist. Alle Lernenden sind zu gleichen Teilen für die Qualität des Gesamtprojekts mitverantwortlich, da sie ihre individuellen Kenntnisse und Fähigkeiten zur Lösung der Gesamtaufgabe beisteuern und diese Individualleistungen nicht mehr klar nachvollziehbar sind.
Jedes Mitglied des Teams wirkt an der Erstellung dieses Endprodukts mit. Am Ende lässt sich am Kuchen selbst nicht mehr ablesen, wer nun was wie gut gemacht hat. Alles was zählt, ist die Gesamtqualität des Kuchens, für die alle Bäckerinnen und Bäcker gleichermaßen verantwortlich sind. Die einzelnen Arbeitsschritte müssen nacheinander abgearbeitet werden. Dabei stehen alle Beteiligten in ständigem Austausch über den Prozess selbst, weniger über das Ergebnis.
In diesem Setting steht das gemeinsame Lernen im (realen oder virtuellen) Raum an einer gemeinsamen Aufgabe mit einem gemeinsamen Ziel und einer Aufgaben- und Rollenverteilung zwischen den Lernpartnern im Zentrum. Kollaboratives E-Learning funktioniert nicht ohne eingehendes Projektmanagement. Als E-Learning-Medien bzw. Aktivitäten herrschen hier z. B. Wikis, Etherpads, etc.
Beide Formen digital gestützter Zusammenarbeit haben prinzipiell die gleichen Vor- und Nachteile. Je nach Art der Zusammenarbeit sind diese im Einzelnen stärker oder schwächer akzentuiert und sind bei der Planung und Durchführung von Projekten entsprechend zu berücksichtigen.
Kooperatives bzw. kollaboratives E-Learning ist potenziell sehr effizient und effektiv, aber bei weitem kein „Selbstläufer“. Die Sicherung fundamentaler Anwendungskompetenzen der Beteiligten bezüglich aller verwendeten digitalen Tools ist die Basis für jegliches Lernen mit digitalen Medien. Besonders wichtig ist, vor allem in kollaborativen Lernumgebungen, eine kontinuierliche „Beziehungsarbeit“ zwischen den Beteiligten, insbesondere durch klare, geregelte, verlässliche Kommunikation der Ziele, Erwartungen und Prozesse. Eine enge Verzahnung von Präsenz- und Distanzlernen sowie asynchrone Kommunikationstools wie Foren innerhalb einer Lernplattform können diese sicherstellen.
Zu den grundlegenden methodischen Entscheidungen, die für jede Phase eines Lehr-Lernarrangements zu treffen sind, gehört die Wahl einer angemessenen Sozialform. Im angloamerikanischen Raum wird oft folgende Dreiteilung der Lernformen vorgenommen:
Jede/r Lernende ist auf sich allein gestellt und versucht, im Wettbewerb mit den anderen Lernenden (z.B. um Noten oder andere Auszeichnungen) besser als diese zu sein.
Jede/r Lernende arbeitet selbstständig und selbstgesteuert sowie in seinem/ihrem jeweiligen Lerntempo, unter Nutzung der jeweils bevorzugten Arbeitsweisen und individuellen Stärken an einer Lernaufgabe.
Der englische Begriff des Cooperative Learning wird im Deutschen jedoch noch genauer unterschieden in die Konzepte „Kooperatives Lernen“ und „Kollaboratives Lernen“. Im vorliegenden Beitrag geht es um vor allem um kollaboratives Lernen im Sprachunterricht. Kooperation und Kollaboration sind Idealtypen und kommen in realen Projekten nur selten in Reinform vor, da sie beliebig miteinander vermischt werden können.
Der Einsatz solcher Werkzeuge wie Online-Schreibumgebungen ist datenschutzkonform allenfalls unter Nutzung eines Dummy- bzw. Schulaccounts auf schuleigenen Geräten im schuleigenen Netz gerade so vertretbar, jedoch nicht auf schülereigenen Geräten, was ihre Einsatzfähigkeit für echtes kollaboratives Arbeiten im schulischen Kontext von vornherein sehr stark einschränkt. Problematisch ist zudem, dass viele ursprünglich kostenlos nutzbaren Werkzeuge, je populärer sie werden, recht schnell auf ein Bezahlmodell umstellen bzw. sich über Werbung finanzieren, was sie für eine Nutzung durch (minderjährige) Lernende disqualifiziert.
Für eine datenschutzkonforme Realisierung kollaborativen Arbeitens, bietet sich vor allem die mebis-Lernplattform an, die in Gestalt v. a. der Aktivitäten „Wiki“ und „Buch“ sowie durch die Möglichkeit, sowohl auf Kurs- als auch Einzelaktivitätsebene im sichtbaren bzw. unsichtbaren Gruppenmodus zu arbeiten, Mittel für digital basiertes kollaboratives Arbeiten zur Verfügung stellt.
Wikis ermöglichen das gemeinschaftliche Arbeiten an Texten. Ziel eines Wikis ist es im Allgemeinen, die Erfahrung und den Wissensschatz der Autoren kollaborativ auszudrücken.
Rechtliche Hinweise zum Einsatz von Webseiten, browserbasierten Web-Angeboten und Apps für mobile Geräte im Unterricht.
Auch externe Tools, wie beispielsweise ein Etherpad lassen sich über den HTML-Modus des Materials „Textfeld“ problemlos in die Lernplattform einbinden. Dabei muss die Lehrkraft selbstverständlich sowohl auf die Datenschutzkonformität des Tools und den datenschutzkonformen Umfang damit (z. B. keine Angabe von personenrechtlichen Inhalten und Daten durch die Nutzer, wie z.B. Verwendung von Klarnamen in einem Crypt-Pad, etc.) achten, indem beispielsweise entsprechende klare Regeln formuliert werden - am besten gemeinsam mit den Lernenden.
Die vielfältigen Möglichkeiten digitaler Medien im Hinblick auf synchrone und asynchrone Kommunikation sowie deren Orts- und Kontextunabhängigkeit ermöglichen es in idealer Weise, dass jeder Lern- und Arbeitstyp gemäß der jeweiligen Fähigkeiten und Fertigkeiten bestmöglich zum kollaborativ bzw. kooperativ erarbeiten Lernprodukt beitragen kann. Im sprachlichen Unterricht ergeben sich so deutlich mehr echte Kommunikationssituationen, welche der Dreh- und Angelpunkt eines modernen Fremdsprachenunterrichts mit dem Hauptziel der interkulturellen kommunikativen Kompetenz der Lernenden ist.
Der teachSHARE-Kurs macht konkret erfahrbar, wie die mebis Lernplattform in Blended-Learning-Szenarien einsetzbar ist.
Checkliste kooperatives (und kollaboratives) E-Learning des Leibniz-Instituts für Wissensmedien (IWM) in Tübingen
Handlungsvorschläge zur Betreuung von Online-Gruppenarbeiten der FU Berlin
Baloche, L. (1998). The Cooperative Classroom. Upper Saddle River: Prentice Hall.
Bonnet, A. (2009). Kooperatives Lernen. In Der Fremdsprachliche Unterricht Englisch 99. S. 2-8.
Döbler, T. & Ziegler, J. (2007). Kooperation und Kollaboration mit Web 2.0. In i-com 6,1. S. 9-13.
Green, N. & Green, K. (2005). Kooperatives Lernen im Klassenraum und im Kollegium: Das Trainingsbuch. Seelze-Velber: Kallmeyer.
Kerres, M., Nattland, A. & Nübel, I. (2004). Didaktische Szenarien. In J. Haake, G. Schwabe & Wessner, M. (Hrsg.). CSCL-Kompendium. Lehr- und Handbuch zum computerunterstützten kooperativen Lernen. München: Oldenbourg. S. 268–275.
Rey, G. D. (2009). E-Learning: Theorien, Gestaltungsempfehlungen, Forschung. Bern: Huber. S. 183-186.
Thaler, E. (2012). Englisch unterrichten: Grundlagen – Kompetenzen – Methoden. Berlin: Cornelsen. S. 118-123.
Informationen zum Einsatz von formativen und summativen Evaluationsinstrumenten für E-Learning-Angebote
Sammlung von mediengestützten Unterrichtsstunden für alle Fächer
Vorstellung des mit dem Deutschen Lehrerpreis 2019 ausgezeichneten Kooperationsprojektes
Simulationen ermöglichen Lernende eigenständig Zusammenhänge zu erforschen und Autoren anspruchsvolle Kurse zu erstellen.
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An einer digitalen Pinnwand können kollaborativ Inhalte gesammelt werden.