Erklärvideos mit Lernenden an einem Förderzentrum gestalten
Didaktische Hinweise und Unterstützungsmaterialien zur Erstellung eines Erklärvideos durch Lernende an einem Förderzentrum
Kafkaeskes in Bild und Ton umzusetzen, darum geht es in dem folgenden Unterrichtsbeispiel. Die Lernenden setzen sich auf kreative Art und Weise mit literarischen Texten und dem Potenzial des Mediums Film auseinander. Dabei erwerben sie sowohl fachliche als auch medienbezogene Kompetenzen.
Die Aufgabe, eine Parabel zu verfilmen, beinhaltet eine Transferaufgabe zur Vertiefung bereits erworbener Kompetenzen im Bereich „Lesen und mit Medien (vgl. Film) umgehen“. Die Lernenden wählen aus einem vorgegebenen Pool an Texten eine Parabel aus und erarbeiten anhand ihrer Auswahl sowohl die inhaltliche Konzeption als auch die Gestaltung und technische Umsetzung des Kurzfilms. Die Herausforderung besteht zunächst darin, als Grundlage für ein Textverständnis die Bildsprache des Textes aufzulösen und auf eine Deutungsebene zu übertragen.
Ausgehend von diesem Interpretationsansatz, den die Schülerinnen und Schüler entwickeln, entsteht das Drehbuch des Films. Dabei liegt die Anforderung darin, in dem neuen Medium Film andere und neue (Sprach-)Bilder zu erzeugen, die auf unterschiedlichen Ebenen (vgl. metaphorisch, narrativ usw.) den eigenen Deutungsansatz widerspiegeln.
Die Kurzfilme werden im Unterricht präsentiert und diskutiert. So entsteht bei den Lernenden u. a. ein Bewusstsein für den Deutungsspielraum literarischer Texte im Allgemeinen und in Bezug auf die Gattung der Parabel im Speziellen.
Dieses Unterrichtsbeispiel ist für die Inhalte des Lehrplans Deutsch am Gymnasium (G8) (Lehrplanbereich: 12.4. Sich mit Literatur und Sachtexten auseinandersetzen: Literatur der Jahrhundertwende bis 1945) konzipiert.
Produziert einen Kurzfilm (Länge: max. 4 min) zu einer Parabel aus dem folgenden Textfundus. Achtet darauf, dass in der Umsetzung euer Deutungsansatz sichtbar wird.
Als Anleitung und Unterstützungsmaterial bekommen die Schülerinnen und Schüler ein Arbeitsblatt mit Leitfragen zu den einzelnen Schritten des Arbeitsprozesses. Damit dokumentieren sie ihre Gruppenarbeit.
Die Lehrkraft richtet ein Forum ein, in dem die Schülerinnen und Schüler sowohl allgemeine Fragen stellen als auch individuelle Rückmeldung zu ihrem Konzept erhalten können. Die Einstellungen in der Aktivität können entsprechend so vorgenommen werden, dass die Antworten für alle sichtbar sind oder nur für einzelne.
Kafkaeskes in Bild und Text sicht- und spürbar machen - das war das Ziel des Kurzfilms zu Kafkas Parabel „Kleine Fabel”. Die Schülerinnen entwickelten selbstständig die inhaltliche Konzeption, wie auch die Gestaltung und technische Umsetzung des Kurzfilms.
Den Lernenden sollte genügend Arbeitszeit (auch außerhalb des Unterrichts) eingeräumt werden. Insgesamt bedarf die Produktion ca. drei Wochen.
Es kann auch nur eine Parabel vorgegeben werden, damit die unterschiedlichen Interpretationsansätze noch stärker deutlich werden.
Die Gestaltungsaufgabe kann in 12/2 statt eines schriftlichen kleinen Leistungsnachweises eingesetzt werden. Eventuell können die Schülerinnen und Schüler zwischen einem schriftlichen oder mündlichen Leistungsnachweis und der Gestaltungsaufgabe wählen.
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