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Selbstlernkurse strukturieren

Bei der Gestaltung von Selbstlernumgebungen liegt eine Herausforderung darin, trotz des gebotenen Freiraums für die Lernenden eine strukturierte Lernumgebung zu schaffen, in der sich die Schülerinnen und Schüler möglichst problemfrei zurechtfinden. Eine mögliche Umsetzung sind Kurse in der mebis-Lernplattform. Tanja Krähwinkel schlägt in ihrem Buch „Hybrides Lernen mit Moodle” vor, zwischen äußerer und innerer Rahmenstruktur zu unterscheiden. Dieser Beitrag folgt diesem Vorschlag.

Die organisatorischen Rahmenbedingungen des Selbstlernvorgangs sind der äußere Rahmen. Dieser gibt den Lernenden Orientierung und Unterstützung für die Arbeit mit dem zur Verfügung gestellten Material.

Der innere Rahmen bildet den Lernprozess ab, der im Laufe des Kurses vollzogen wird.

Literatur

Tanja Kräwinkel: „Hybrides Lernen mit Moodle”

Die Autorin beschreibt im kostenlosen E-Book verschiedene Aspekte, die relevant sind für die Erstellung von Selbstlernkursen. Diese illustriert Sie an verschiedenen Beispielen aus moodle-Kursen. Vieles davon ist übertragbar auf die mebis-Lernplattform.

Äußerer Strukturrahmen

Die mebis-Lernplattform bietet im Vergleich zu Cloudspeicher, E-Mail-Versand oder analogen Materialien vielfältige Möglichkeiten zentral in einem Kurs. Ein gut strukturierter Kurs hilft den Lernenden den Überblick zu behalten, stellt gleichzeitig eine geordnete Materialsammlung dar und bietet Raum für soziale Kontakte, in dem gemeinsam gelernt wird.

Ein wichtiges Strukturelement ist die Verwendung des richtigen Kursformates. Weiterhin ist es sinnvoll, die folgenden Bestandteile für Selbstlernkurse einzuplanen: Einführung, Selbstlernbereich, Kursabschluss, zusätzliche Elemente.

Einführung

Der erste Abschnitt dient dazu, der Lerngruppe den Einstieg in den Selbstlernkurs zu erleichtern, und sollte in etwa die folgenden Aspekte abdecken. 

Selbstlernbereich

Zu Beginn des Kurses wird ein Überblick über den Kurs gegeben, die Verwendung des Kurses (Präsenzunterricht, Distanzunterricht, Blended Learning,...) vorgegeben und Unterstützung (Erklärvideos, Tutorial, o.ä.) zum Umgang mit der Lernplattform angeboten.

Erklären Sie hier, auf welche Art in diesem Kurs kommuniziert werden soll. Dies betrifft Absprachen zwischen Lehrenden und Lernenden aber auch die Kommunikation innerhalb der Klasse. Die mebis-Lernplattform bietet als Kommunikationskanäle etwa Foren, aber auch Peer-Feedback an.

Die Selbstreflexion der Lernenden während des Selbstlernprozesses stellt einen wichtigen Aspekt dar. Verorten Sie eine Möglichkeit dazu schon im ersten Abschnitt des Kurses. Eine mögliche Umsetzung bietet die Aktivität Tagebuch, das als digitales Lerntagebuch verwendet werden kann.

Stellen Sie Ihren Schülerinnen und Schülern im zweiten Abschnitt die Lernmaterialien, Aufgaben und Werkzeuge zur Verfügung. Je nach didaktischer Ausrichtung des Kurses bietet die mebis-Lernplattform verschiedene Aktivitäten.

Kursabschluss

Neben der Selbstreflexion als Teil des Lernprozesses sollen die Lernenden auch den Kurs evaluieren. Hierfür eignet sich besonders die Aktivität Feedback.

Zusätzliche Elemente

Motivieren Sie Ihre Lerngruppe zum Beispiel durch die Verwendung von Badges, geben Sie Ihren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit jederzeit einen Überblick über den aktuellen Arbeitsstand indem Sie Checklisten und To-Do-Listen verwenden. Eine mögliche Umsetzung ist die Verwendung von Blöcken, die am rechten Seitenrand des Kurses oder bei sehr kleinen Bildschirmen unterhalb des Kurses angezeigt werden. Auf diese Weise können auch Ankündigungen oder Termine prominent präsentiert werden.

Symbolbild Forschung
© istock.com/Feodora Chiosea

Innerer Strukturrahmen

Bezeichnen wir die technisch-organisatorische Gestaltung des Kurses als äußeren Strukturrahmen, so bildet die Steuerung der Lernprozesse den inneren Strukturrahmen. Es ist sinnvoll eine klare gleichbleibende Struktur für alle Themenbereiche zu verwenden. Diese könnte zum Beispiel aus vier Abschnitten bestehen: Hilfen, Informationen, Aufgaben, Reflexion.

Gerade Lernende, die wenig Erfahrung mit Selbstlernprozessen haben, benötigen Unterstützung bei der Strukturierung des Lernprozesses. Kann-Listen, To-Do-Listen oder Wochenpläne geben den Schülerinnen und Schülern Struktur beim Lernprozess und sind einfach und schnell einzusetzen.

Auch eine Gestaltung des Lernprozesses als Lernzirkel oder Lernpfad ist denkbar. In diesem Fall sollte hier auf jeden Fall das Vorgehen im Kurs beschrieben werden.

Alle notwendigen Informationen zur Bearbeitung der Aufgaben werden online im Kurs zur Verfügung gestellt. Neben Erklärvideos und Internetquellen und vielen mehr können dies natürlich auch Hinweise auf die Benutzung des Schulbuchs sein, etwa entsprechende Aufgaben und Lerntexte.

Die Schülerinnen und Schüler finden hier die Lernaufgaben. Diese sollten im Idealfall so gestaltet sein, dass eine entsprechende Binnendifferenzierung möglich ist.

Digitale Aufgaben unterstützen mit Hilfen und Tipps die Bearbeitung durch die Lernenden und bieten idealerweise direktes Feedback an. Diese Ergebniskontrolle und die gestuften Hilfen sind wichtige Komponenten bei Selbstlernkursen.

Abgeschlossen wird jeder Themenbereich durch eine Reflexion zu den erlernten Inhalten. Hierfür empfehlen wir z. B. die Aktivität Test.

Eine weitere Möglichkeit wäre auch eine kollaborative Aufgabe, bei denen sich die Lernenden beim Anwenden des neuen Wissens gegenseitig unterstützen.

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