Ziele der Unterrichtsentwicklung

Bisher bewährte Schwerpunkte der Unterrichtsentwicklung in der Förderschule werden im Kontext der Arbeit mit den digitalen Endgeräten weiterentwickelt, adaptiert und in der Unterrichtspraxis vertieft umgesetzt. Ausgehend von Zitaten der Schulgemeinschaft werden diese im folgenden Artikel anhand von praktischen Beispielen dargelegt.
Digitale Medien verbessern den Unterricht nicht automatisch – entscheidend ist ihre gezielte Nutzung. Die Qualität des Unterrichts bleibt der zentrale Faktor. Das K+5-Modell bietet eine Struktur zur lernwirksamen Integration digitaler Medien, basierend auf Erkenntnissen zur Unterrichtsqualität. Es umfasst sechs zentrale Bereiche:
Veranschaulichung für bessere Verständlichkeit
Methodenvielfalt zur Variation von Lehr- und Lernmethoden
Lebensweltbezug für Schülerorientierung
Individualisiertes Lernen zur Anpassung an verschiedene Lernvoraussetzungen
Kompetenzorientierte Aufgaben und intelligentes Üben für nachhaltiges Lernen
Klassenführung als grundlegende Voraussetzung für einen lernwirksamen Unterricht
Schulen haben die Aufgabe, Schülerinnen und Schüler auf einen kompetenten Umgang mit digitalen Medien vorzubereiten. Digitale Medien bieten drei zentrale Perspektiven im schulischen Kontext:
Kompetenzvermittlung an Lernende– Medienkompetenz als zentrale Fähigkeit
Digitale Medien als Werkzeuge – für lernwirksamen, zukunftsorientierten Unterricht
Organisatorische Unterstützung – Entlastung von Lehrkräften durch digitale Hilfsmittel
Das K+5-Modell konzentriert sich auf die ersten beiden Perspektiven und verankert Medienerziehung als festen Bestandteil des Unterrichts. Zudem müssen alle schulischen Entwicklungsfelder in die Digitalisierung eingebunden werden, um nachhaltige Veränderungen zu bewirken. Dabei sollte auch die Entlastung der Lehrkräfte durch digitale Medien berücksichtigt werden. Ziel ist es, nicht nur einzelne engagierte Lehrkräfte zu fördern, sondern das gesamte Kollegium einzubeziehen und eine nachhaltige Schulentwicklung zu fördern.
Eine erfolgreiche Klassenführung ist die Grundlage für einen lernförderlichen, digital gestützten Unterricht. Dies bedeutet, den Unterricht so zu steuern, dass wenige Störungen auftreten, Unterrichtszeit effektiv genutzt wird und ein positives Lernklima herrscht, welches auf einer vertrauensvollen und wertschätzenden Beziehung zwischen der Lehrkraft und ihren Schülerinnen und Schülern aufbaut. Damit dies gelingt ist an der Schule ein Verhaltensrahmen notwendig, den alle kennen, der präventiv wirkt und der gleichzeitig hilft, Störungen zu vermeiden oder umgehend zu beheben. Hierbei sind klare Rituale und Regeln in den Bereichen digitale Kommunikation, Arbeitsweise und Erreichbarkeit erforderlich, die konsequent eingefordert und umgesetzt werden. Sorgfältig aufbereitete und leicht zugängliche digitale Materialien, kombiniert mit etablierten Routinen und zuvor eingeübten Bedienkompetenzen, tragen zu einem reibungslosen Unterrichtsablauf bei und ermöglichen eine konzentrierte Auseinandersetzung mit den Lerninhalten.
Präventive und lernförderliche Maßnahmen für einen bewussten Umgang mit dem Ablenkungspotenzial digitaler Medien werden in die Unterrichtsplanung und -gestaltung integriert. Dabei sind klare Rituale und Regeln in den Bereichen digitale Kommunikation, Arbeitsweise und Erreichbarkeit erforderlich, die konsequent und angemessen umgesetzt werden.
Sorgfältig aufbereitete, leicht zugängliche / auffindbare digitale Materialien, kombiniert mit etablierten Routinen und vorab eingeübten Bedienkompetenzen, fördern einen effektiven / reibungslosen Unterrichtablauf und eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit den Lerninhalten und maximieren die zur Verfügung stehende Zeit für die Lernprozesse.
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Störungsprävention
Ein Wende-Schild zur Kenntlichmachung, wann die Endgeräte genutzt werden dürfen.
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Störungsprävention
MDM: Mit Hilfe eines Mobile Device Managers, können bereits vor der Nutzung viele Einstellungen bei den Endgeräten getroffen werden (z. B. Nutzung verschiedener Apps, Zugriff auf Kamera etc.).
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Konsequente Regelanwendung
Individuelles Tischziel zur Erinnerung an eine spezielle Regel für einzelne Lernende.
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Konsequente Regelanwendung
Nutzungsregeln hängen in jedem Klassenzimmer.
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Effektive Lernorganisation / Effiziente Lernzeitnutzung
Ablauf eines Downloads an der Tafel.
“Wenn du fertig bist…”, damit der Arbeitsablauf visualisiert und nachvollziehbar gemacht wird.
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Effektive Lernorganisation / Effiziente Lernzeitnutzung
Symbole an der Tafel, um die benötigten Arbeitsmittel transparent zu machen.
Digitale Möglichkeiten werden genutzt, um Unterrichtsinhalte und Lernprozesse zu strukturieren. Multimediale und interaktive Darstellungen von (komplexen) Unterrichtsinhalten ermöglichen ein besseres Verstehen und Nachvollziehen der Inhalte. Möglichkeiten verschiedene Medien bei der Dokumentation mit einzubinden, können eine wertvolle Unterstützung bei der Ergebnissicherung und der Veranschaulichung von Lernergebnissen in verschiedenen Bereichen bieten.
Der Einsatz digitaler Medien ermöglicht eine klare, nachvollziehbare Strukturierung und Bereitstellung der Unterrichtsinhalte und hilft dabei, Lernziele und Erwartungen an die Lernenden klar zu kommunizieren.
Multimediale Elemente wie Videos und interaktive Grafiken fördern das Verständnis komplexer Inhalte. Lernergebnisse lassen sich durch den Einsatz digitaler Medien wie Präsentationen, interaktive Zusammenfassungen und weitere Lernprodukte, vielseitiger und lernförderlicher veranschaulichen.
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Strukturierung
Lernlandkarte: Visualisierung der Themen und des Aufbaus der Einheit.
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Strukturierung
Lernleiter: Ablaufplan der Themen des Schuljahres.
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Anschauliche Darstellung von Unterrichtsinhalten
Städte anhand von Landkarten (auch in 3D-Ansicht, insbesondere bei Orientierungsstörungen) erkunden.
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Anschauliche Darstellung von Unterrichtsinhalten
Fokussierung auf das Wesentliche.
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Anschauliche Darstellung von Unterrichtsinhalten
Texte können vorgelesen werden
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Anschauliche Darstellung von Unterrichtsinhalten
Schnelle Veranschaulichung auf ikonischer Ebene im Mathematikunterricht.
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Anschauliche Darstellung von Unterrichtsinhalten
Schnelle Veranschaulichung auf ikonischer Ebene im Mathematikunterricht.
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Ergebnissicherung
E-Books mit Audio und Video für eine strukturierte Ablage.
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Ergebnissicherung
Eine digitale Pinnwand zur Sammlung von verschiedenen Ergebnissen.
Die digitalen Angebote knüpfen an die Lebenswelterfahrungen der Schülerinnen und Schüler an. Eine Vielzahl authentischer Materialien ermöglicht es, aktuelle und relevante Themen aufzugreifen und das Lernen an realitätsnahen Kontexten auszurichten. Gleichzeitig kann der Einsatz digitaler Medien dazu beitragen, den Unterricht an das Nutzungsverhalten der Jugendlichen und die Vorteile, die sie durch die Nutzung erfahren (wie Vernetzung, Kooperation und Unmittelbarkeit), anzupassen. Dies eröffnet nicht nur Spielräume für die Reflexion des alltäglichen Medienhandelns der Lernenden, sondern ermöglicht auch die gezielte Thematisierung von Herausforderungen.
Eine Vielzahl von authentischen Materialien ermöglicht aktuelle und relevante Themen abzudecken und das Lernen an realen Kontexten auszurichten.
Digitale Medien können dazu beitragen, den Unterricht an das Nutzungsverhalten von Jugendlichen und die Vorteile, die sie durch die Nutzung erfahren (wie Vernetztheit, Kooperation und Unmittelbarkeit), anzupassen. Dies eröffnet nicht nur Spielräume zur Reflexion des alltäglichen Medienhandelns der Lernenden, sondern ermöglicht es auch, Herausforderungen gezielt zu thematisieren.
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Einbeziehung von Beiträgen der Lernenden
Wortwolke: Welche Themen schaust du dir in den sozialen Medien an?
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Alltags- und Anwendungsbezug / Authentischer Lernmaterialien und Lernkontexte
Assistive-Funktionen nutzen als Vorbreitung auf das außerschulische Leben:
Voice Over: Bildschirminhalte vorlesen lassen
Voice zu Text: Diktate
Externe Eingabegeräte: Umgang damit üben
Zoom, Lupe zur Orientierung
Geführter Zugriff
Fokus für eine bessere Konzentration
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Alltags- und Anwendungsbezug / Authentischer Lernmaterialien und Lernkontexte
Orientierung auf einer App des ÖPNV.
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Alltags- und Anwendungsbezug / Authentischer Lernmaterialien und Lernkontexte
Orientierung im Internet: z. B. Online-Bestellungen / Reservierungen.
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Aufgreifen des Mediennutzungsverhalten
Chat-Bots: Chat mit einer berühmten Persönlichkeit
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Aufgreifen des Mediennutzungsverhalten
Chat-Bots: Chat zu einem Thema mit Quizfunktion
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Aufgreifen des Mediennutzungsverhalten
News der Woche: Sammlung auf einer Pinnwand mit Kommentarfunktion, Likes als Bewertung
Digitale Medien erweitern die Möglichkeiten der individuellen Auseinandersetzung mit Unterrichtsinhalten erheblich. Dabei unterstützen sie sowohl lehrerzentrierte Unterrichtsformen als auch solche, die die Selbstorganisation oder Kooperation der Schülerinnen und Schüler fördern. Die Variation der Lernaktivitäten durch den Einsatz digitaler Medien, verbunden mit einer häufig höheren Akzeptanz bei den Schülerinnen und Schülern, kann so zu einer Steigerung der Motivation führen. Gleichzeitig helfen geeignete Unterstützungsangebote, Über- und Unterforderung zu vermeiden, wodurch ein dauerhaftes Interesse und ein erhöhtes Durchhaltevermögen gewährleistet werden können.
Digitale Medien erweitern die Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit den Unterrichtsinhalten, wodurch Methoden, Sozialformen und Aufgabenstellungen flexibel an die Voraussetzungen der Lernenden und die Anforderungen des Lerngegenstandes angepasst werden können. Sie unterstützen dabei sowohl lehrerzentrierte Unterrichtsformen als auch Methoden, die z.B. die Selbstorganisation oder Kooperation der Schülerinnen und Schüler fördern.
Analoge und digitale Lehr- und Lernsettings greifen bei der Unterrichtsplanung gelingend ineinander, um bestmögliche Lernergebnisse zu erzielen.
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Abwechslung der Lehr- und Lernmethode / Sozialformen und Aufgabentypen
mebis Kurse: Die Kurse bieten die Möglichkeit verschiedenste Aufgabenformate, sowohl analog, als auch digital einzubinden. Auch verschiedene Sozialformen (Einzel-, Partner- und Gruppenarbeiten) können digital oder analog abgebildet werden.
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Abwechslung der Lehr- und Lernmethode / Sozialformen und Aufgabentypen
mebis Kurse: Die Kurse bieten die Möglichkeit verschiedenste Aufgabenformate, sowohl analog, als auch digital einzubinden. Auch verschiedene Sozialformen (Einzel-, Partner- und Gruppenarbeiten) können digital oder analog abgebildet werden.
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Motivation
Gamifikation, mebis Escaperoom: direktes Feedback ermöglicht eine eigenständige Verbesserung und die Motivation, alles richtig haben zu wollen.
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Motivation
Gamifikation, mebis Escaperoom: direktes Feedback ermöglicht eine eigenständige Verbesserung und die Motivation, alles richtig haben zu wollen.
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Motivation
Direktes Feedback steigert die Motivation
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Verschmelzung von digitalen und analogen Lehr-Lern-Settings
Digitale Aufgaben werden analog nachgebildet und umgekehrt.
Im digital gestützten Unterricht werden digitale Medien eingesetzt, um den individuellen Lernstand der Schülerinnen und Schüler zu erfassen und Lernprozesse zu beobachten, um anschließend das Lernangebot an die Voraussetzungen der Lernenden anzupassen. Darüber hinaus werden die Schülerinnen und Schüler im individuellen Lernprozess durch lernförderliches Feedback zum Lernfortschritt, sowie zum Lernergebnis durch vielfältige Beratungs- und Unterstützungsangebote begleitet und angeleitet, sodass sie lernen, diesen Prozess zunehmend selbstständig zu steuern.
Der Einsatz digitaler Medien ermöglicht die Erfassung des individuellen Lernstandes sowie eine Beobachtung des Lernprozesses, um eine effiziente Anpassung des Lernangebots an spezifische Voraussetzungen der Lernenden (Aufgabenniveau, zusätzliche Scaffolding-Angebote etc.) zu ermöglichen.
Der Einsatz digitaler Medien ermöglicht den individuellen Lernprozess durch lernförderliches Feedback in Bezug auf Lernprozess und -ergebnis und vielfältige Unterstützungsangebote auch über die Unterrichtszeit hinaus zu begleiten.
Digitale Medien fördern durch die selbstbestimmte und selbstorganisierte Bearbeitung von Inhalten und Aufgaben die Autonomie der Schülerinnen und Schüler und ihre Fähigkeiten, ihren Lernprozess zunehmend selbstständig zu steuern.
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Lernstandserfassung
Kurze digitale Testungen, die individualisiert im Klassenverband durchgeführt werden können und eine Verlaufsdiagnostik ermöglichen
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Lernstandserfassung
Digitale Testung mathematischer Basis-Fähigkeiten
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Anpassung des Lernangebots
mebis: Lernende können flexibel in Kurse geteilt oder zusammengefasst werden.
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Anpassung des Lernangebots
Lernleiter: Abkürzungen ermöglichen eine Individualisierung der Lernwege.
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Individuelle Unterstützung
QR Code: Hier bekommst du Hilfe
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Kommunikation und lernförderliches Feedback
QR Code: Verbales Feedback der Lehrkraft
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Kommunikation und lernförderliches Feedback
H5P: Automatische Korrektur und Möglichkeit einen Hilfesatz mit einzubauen
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Kompetenzorientierte Prüfungen
Alternative Prüfungsformate: Anfertigung eines Legefilms, eines Podcast oder eines E-Books
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Unterstützung des selbstgesteuerten Lernens
Freie Auswahl der Inhalte mit teilweiser automatisierter Auswertung und bewertender Umfrage: “Das viel mir leicht gefallen, schwer gefallen, das muss ich noch üben”
Aufgabenformate, die sowohl auf den Erwerb grundlegender, fachlicher als auch überfachlicher Kompetenzen (insbesondere Medienkompetenz) abzielen, ermöglichen einen langfristigen Kompetenzaufbau, eröffnen unterschiedliche Lernwege und schaffen Möglichkeiten zur kreativen Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand. Konstruktiv-interaktive Lernaktivitäten regen die Lernenden dazu an, sich mit den Lerninhalten auseinanderzusetzen und Wissen mit bereits vorhandenem Vorwissen zu vernetzen. Für die konkrete Unterrichtspraxis lässt sich daraus ableiten, dass die Lernenden angeregt werden sollen, eigene (kreative) Lösungswege zu finden, eigene Lernprodukte zu erstellen und den Entstehungsprozess dieser Lernprodukte zu reflektieren. Die Kommunikation und die (digitale) Zusammenarbeit der Schülerinnen und Schüler ist ein wichtiges Element des Unterrichts. Mit Hilfe digitaler Medien können zudem vielfältige und differenzierte Übungsmöglichkeiten angeboten werden, um den individuellen Lernbedürfnissen und -voraussetzungen gerecht zu werden.
Durch die kooperative Erstellung von digitalen Lernprodukten als Kompetenznachweise, bauen die Lernenden Wissen auf, wenden es an und vertiefen es.
Im Umgang mit digitalen Medien werden Strategien zu Arbeitsorganisation, Informationsbeschaffung und nachhaltigem Wissenserwerb im Unterricht vermittelt, angewandt und reflektiert. Der Erwerb von Kompetenzen setzt tief verarbeitetes Wissen voraus, welches dauerhaft zur Verfügung steht und in vielen unterschiedlichen Situationen angewendet werden kann.
Der Einsatz digitaler Medien bietet Übungsphasen mit vielfältigen und differenzierten Übungsmöglichkeiten.
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Vernetzung von Wissen
Abfragetools: Vorwissen Abfragen und in ein didaktisches Netz oder eine Mindmap integrieren
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Vernetzung von Wissen
Anonyme Vorwissen Abfrage: erleichtert die Erfassung und Auswertung von Vorwissen
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Medienproduktive Aufgabenformate
Ki z. B. ALP-KInutzen zum Erstellen eines Storyboards und zum Ideen finden
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Medienproduktive Aufgabenformate
Legefilm
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Kompetenzerwerb
Medienführerschein
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Kompetenzerwerb
Recherche, Schülerwiki
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Intelligentes Üben und Konsolidieren
In themenspezifischen Kursen können Inhalte selbstständig mit abwechslungsreichen Übungsformaten wie interaktiven Aufgaben, Arbeitsblättern, H5P-Übungen oder Videos wiederholt werden.