Private Nutzung digitaler Endgeräte | Basisbeitrag
Einführung in das Thema und Überblick
Flankierende medienpädagogische Maßnahmen, wie bspw. medienerzieherische Projekte für Schülerinnen und Schüler, Informationsveranstaltungen für Eltern oder schulinterne Lehrerfortbildungen, können das Etablieren der schuleigenen Regelungen der privaten Nutzung digitaler Endgeräte unterstützen und erleichtern. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse des Schulversuchs „Private Handynutzung an Schulen“. Der folgende Beitrag stellt deshalb einen Ideenpool an Maßnahmen vor, die geeignet sind, das medienpädagogische Konzept Ihrer Schule im Zuge der Einführung einer schuleigenen Regelung sinnvoll zu erweitern.
Das Begleitkonzept stellt das Rückgrat zur Einbettung der Regeln dar und sorgt somit für eine sich allmählich aufbauende Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler. Idealerweise kooperieren alle Mitglieder der Schulfamilie beim Entwickeln und Durchführen der medienpädagogischen Maßnahmen, sodass eine gute Umsetzung der Regelungen von mehreren Seiten greifen kann.
Private Handynutzung an Schulen kann gewisse Risiken, wie z. B. Cybermobbing oder Ablenkungspotenzial mit sich bringen. Negativfolgen des Medienkonsums können steigen, je weniger durchdacht eine außerunterrichtliche Regelungen ist. Ein pädagogisches Begleitkonzept zur Förderung von Medienkompetenz leistet hingegen einen konstruktiven Beitrag zu einem verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien.
Somit sind medienpädagogische Begleitmaßnahmen Präventionsmaßnahmen, um Risiken zu minimieren und die Chancen der privaten Handynutzung in den Fokus zu rücken. Sie sind folglich von hoher Relevanz für ein gelungenes Einführen der schuleigenen Regelungen.
Für Schulen, die sich entschieden haben, schuleigene Regelungen einzuführen, ist es empfehlenswert, die medienpädagogischen Begleitmaßnahmen und damit angestrebten Medienkompetenzen thematisch anzupassen.
Darüber hinaus erscheint es gewinnbringend, die Maßnahmen mit dem schuleigenen Medienkonzept abzustimmen. Letzteres kann als Referenz dienen, um Synergieeffekte der bereits etablierten Präventionsmaßnahmen oder Medienprojekte zu nutzen. Dadurch wirken das medienpädagogische Begleitkonzept der Regelungen und des Mediencurriculums gut verzahnt und sorgen insgesamt für Kohärenz und Kontinuität im Schulprofil.
In folgenden Bereichen der Medienerziehung können medienpädagogische Maßnahmen durchgeführt werden. Sie sind in Anlehnung an die Teilkompetenzen im Kompetenzrahmen zur Medienbildung an bayerischen Schulen angeordnet:
intelligente Internetrecherche
Suchen und Bearbeiten von Informationen
Einkaufen im Netz
Netiquette und verantwortungsvoller Umgang mit sozialen Medien sowie Messenger-Diensten
Recht im Netz (Urheberrecht, Recht am eigenen Bild) und Datenschutz und Datensicherheit
Pornografie und Sexting
Gewalt im Netz
Cybermobbing und Hate Speech
Fake Speech und Desinformation: kritisches Lesen und Hinterfragen von Medienbotschaften
Reflexion über eigenes Mediennutzungsverhalten
Alle Mitglieder der Schulfamilie sollten nach Möglichkeit durch verschiedene medienpädagogische Maßnahmen angesprochen werden, um das Einführen der Regelungen zur privaten Nutzung digitaler Endgeräte zu unterstützen.
Wir empfehlen, die Grafik im Vollbildmodus anzusehen.
Um die eigene Medienkompetenz als Lehrkraft weiter aufzubauen, gibt es ein breites Angebot der ALP Dillingenoder des Pädagogischen Instituts (PI) in München. Beide Institutionen bieten thematische Präsenzveranstaltungen, Online-Angebote und Selbstlernkurse an. Das JFF-Institut für Medienpädagogik in München bietet ebenfalls ein umfangreiches Angebot, um die eigene Medienkompetenz zu erweitern. Es begleitet ebenso wissenschaftlich fundierte Studien zu diversen Themen der Medienpädagogik, die zum Nachlesen auf ihrer Seite verfügbar sind. Anmeldungen erfolgen über FIBS oder per Mail an das PI oder das JFF.
Um für medienerzieherische Themen bei Lehrkräften, Eltern oder Schülerinnen und Schülern zu sensibilisieren, kann man externe Unterstützung anfragen und an die Schule holen.
Die Beraterinnen und Berater digitale Bildung helfen bei dem Ermitteln von Fortbildungsbedarfen von Lehrkräften und der Koordinierung zwischen Schule und externem Partner.
Das Medienpädagogische Referentennetzwerk Bayern der Stiftung Medienpädagogik Bayern wendet sich an Eltern und fokussiert „Problemfelder der Medienerziehung“, wie z. B. Cybermobbing oder Risiken sozialer Netzwerke.
„Netzgänger“ bietet zahlreiche Workshops an und initiiert Peer-Projekte an Schulen.
Sie als Lehrkraft wollen in Ihrem Unterricht medienerzieherische Themen aufgreifen und suchen nach bereits didaktisiertem Material? In manchen Angeboten wurden gängige Problemfelder der Medienerziehung aufbereitet und diese können so direkt im Unterricht eingesetzt werden.
Der teachSHARE-Kurs „digital & smart“ genauso wie der Medienführerschein, können eins zu eins übernommen oder nach pädagogischem Abwägen abgewandelt werden. Beide beinhalten Altersempfehlungen und Angaben zum Zeitumfang des Unterrichtsvorhabens.
Die Unterrichtsreihe zu Fake News bietet eine Mischung aus Hintergrundinformationen sowie didaktischer Umsetzung nach Schulart und Jahrgangsstufen differenziert. Die Materialien von klicksafe sind sehr reichhaltig und wenden sich an Lehrkräfte, Eltern sowie im didaktischen Einsatz an Schülerinnen und Schüler. Beispielsweise stellt klicksafe zur Organisation und Durchführung des alljährlichen Safer Internet Days umfangreiche Materialien zur Verfügung.
Sie sind auf der Suche nach Inspirationen und Materialien für Unterrichtssequenzen? Im mebis Infoportal und auf der Seite „handysektor“ finden Sie eine Art Materialbörse mit verschiedenen Unterrichtsmaterialien zu Medienerziehung.
Einführung in das Thema und Überblick
Beispiele konkreter Regelungen verschiedener Schularten
Zur aktuellen Studienlage der privaten Nutzung des Smartphones durch Kinder und Jugendliche im schulischen Kontext.
Leitfragen zum Inhalt und Aufbau von Regelungen zur privaten Nutzung von Samrtphones und anderer digitaler Endgeräte an Schulen
Erfahrungen der Versuchsschulen nach zwei Jahren mit Regelungen zur Nutzung von Smartphones.
Medienerzieherische Projekte, Lehrerfortbildungen und Informationsveranstaltungen für Eltern sollten die Einführung der schuleigenen Regelung zur privaten Nutzung digitaler Endgeräte begleiten.