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Kurse lernförderlich gestalten

Sie möchten ansprechende Kurse für ihre Klasse gestalten? Sie möchten wissen mit welchen der vielzähligen Möglichkeiten Ihnen das in der mebis Lernplattform am Schnellsten gelingt? In diesem Artikel erhalten Sie Tipps zur einfachen aber mediendidaktisch fundierten Gestaltung von Lernkursen.

Optische Kursgestaltung

Schon bevor Lernende sich mit den Inhalten beschäftigen, erhalten sie ersten visuellen Eindruck von einem Kurs. Die Kursgestaltung kann sich maßgeblich auf die Motivation auswirken - und damit auch auf die Lernwirksamkeit. Optimalerweise gelingt es Ihnen, schon über die Gestaltung eine positive Einstellung bei Lernenden zu erzeugen.

Der erste Eindruck ist weitgehend unabhängig von den Lerninhalten und bezieht sich vor allem auf die Steuer- und Einflussmöglichkeiten innerhalb des Kurses. Besonders wichtig ist ein übersichtliches Layout, das Orientierung und eine klare Navigation zwischen den Einzelseiten bietet.

UX und UI

Eine positive User-Experience (UX) ist wichtig, damit Schülerinnen und Schüler den Kurs gerne nutzen. Dabei geht es um die visuelle Gestaltung (User-Interface, kurz UI) und die Benutzerführung. Beides sind wichtige Aspekte bei der Gestaltung von Webseiten. Eine gute UX sollte bis zum Ende eines Kurses anhalten. Die Gestaltung kann maßgeblich zur Motivation der Lernenden und zur besseren Orientierung beitragen.

Die Benutzerfreundlichkeit lässt sich nach Reglin (2001) in vier Dimensionen gliedern:

  • Navigation
    Ist die Navigation zweckmäßig und intuitiv? (Operability)

  • Zugänglichkeit
    Auf welchen Wegen erfolgt der Zugriff auf die verfügbaren Inhalte? Das schließt beispielsweise auch ein, ob alle Inhalte von Beginn an verfügbar sind oder erst nach und nach freigeschaltet werden. (Accessibility)

  • Unterstützung
    Gibt es eine angemessene Unterstützung des individuellen Lernprozesses, der Motivation, Lebensweltbezug und Zielorientierung? (Viability)

  • Interaktion
    Sind die Lernprozesse an soziale Interaktionen geknüpft? (Social connectivity)

Grundsätzliche Überlegungen

Didaktische Ausrichtung

Das ICAP-Modell von Chi & Wiley (2014) kategorisiert Lernaktivitäten in vier Lernstufen. Es ist nicht nur für die Kursgestaltung relevant, sondern generell für den Unterricht.

Darstellung nach Chi & Wylie (2014)

Es wird angenommen, dass umso effektiver vertiefte kognitive Lernprozesse initiiert werden, je größer die Aktivität der Lernenden ist. Interaktive Elemente im Kurs führen damit zu einer höheren Verarbeitungstiefe bei den Lernenden.

Kursstruktur und Navigation

Im Folgenden finden Sie einige Beispiele aus teachSHARE, in denen der Überblick über einen Kurs und die Veranschaulichung der Navigation im Kurs besonders gelungen ist:

Diese allgemeinen Vorüberlegungen zur Kursgestaltung (Arnold et al., 2015, S.109 f.) tragen dazu bei, dass Ihr Kurs eine klare Struktur und Navigation erhält und somit lernförderlich im Unterricht eingesetzt werden kann:

Bilder unterhalb dieses Akkordeons ändern sich je nach offenem Akkordeon Eintrag.

  • Informationen zur Durchführung, zu Materialien, zu Terminen und Prüfungen

  • Erstellen von Verweisen zwischen den Inhalten (Verlinkungen)

  • Begrüßung, Mitteilungen an Teilnehmende senden

  • über Nutzungsroutinen informieren

Entscheidungsgrundlage für Kursformate

In der mebis Lernplattform gibt es zur Gestaltung einer ansprechenden Navigation bereits verschiedene Formatvorlagen. Zu Beginn der Kurserstellung, noch vor dem Einstellen der Inhalte, kann die Formatvorlage ausgewählt werden. Für die meisten Anwendungsszenarien eignen sich dabei folgende Formate:

Beide Gestaltungsvorlagen bieten eine weitgehend intuitive Nutzerführung. Die eindeutige Navigation minimiert den cognitive load der Lernenden.

Cognitive Load und Navigation

Wird mebis im einfachen Themenformat verwendet, erscheinen alle Inhalte und Aufgaben untereinander. Die Lernenden scrollen sich durch alle Kursinhalte von oben nach unten. Das ermöglicht den Kurserstellern zwar eine einfache Ablage von Inhalten mit wenig aufwändiger Gliederung. Andererseits können Lernende aber von einem Inhalt nicht mehr schnell zu einem bestimmten Kursbereich zurückkehren. Bei umfangreichen Kursen geht so schnell der Überblick verloren. Eine ungünstige Navigation erhöht die sachfremde kognitive Belastung (extraneous cognitive load), wordurch sich Lernende weniger auf die Lerninhalte konzentrieren können.

Hauptseite eines Kurses

Eine einfache Möglichkeit, um einen ansprechenden Überblick über den Kurs zu bekommen, bieten landing pages, die eine Art „Werbeseite der Kursanwendung“ darstellen. Von dieser Seite ausgehend kann zu den einzelnen Themenblöcken navigiert werden. Dort wird über Inhalte, Hilfe und Kontaktmöglichkeiten informiert. In den oben empfohlenen Kursformaten wird jeweils der erste Abschnitt verwendet, um diesen Kursüberblick zu bieten. Durch die Ergänzung mit passenden Aktivitäten lassen sich schnell übersichtliche landing pages gestalten.

teachSHARE-Kurs-Beispiele mit landing pages

Passwort*

Der freundliche Hacker Tom teilt mit den Lernenden sein Wissen über Passwörter, Möglichkeiten des Knackens und wie man sich davor schützt (Dunja Speckner)

Lernlandkarte Blues

In diesem Kurs können Lernende die Ursprünge des Jazz ausgehend von den Worksongs der Sklaven in Amerika nachvollziehen. Die Navigation erfolgt auf der Lernlandkarte. (Tobias Aschenbrenner)

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