JIM-Studie
Die JIM-Studie untersucht regelmäßig die Mediennutzung von 12- bis 19-jährigen in Deutschland.
Einen Film anschauen und dann besprechen? Das ist wie sich einen kompletten Roman vorlesen lassen und erst danach eine Analyse zu schreiben. Für die Filmanalyse braucht es - genau wie bei der klassischen Textanalyse - eine direkte Auseinandersetzung mit dem Material. Das Bildungspaket des Vereins Neue Wege des Lernens e. V. bietet didaktisch aufbereitetes, interaktives Material für die Arbeit an Originalfilmszenen am Beispiel „Lola rennt”. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen das Angebot vor.
Das Lernpaket ist als Präsentations-, Analyse- und Kommentierungswerkzeug konzipiert. Es bietet sowohl umfangreiches Informationsmaterial als auch interaktive Aufgaben, die ein direktes und aktives Arbeiten an Filmszenen ermöglichen. Im Folgenden erhalten Sie einen Eindruck von den Inhalten:
Interaktive Übungen mit Bearbeitungstools (hier für Annotationen in Text- und Grafikform) ermöglichen sehr freie Bearbeitungen durch Lernende.
Basistexte zu Filmsprache und Filmtheorie vermitteln das Wissen, das zur Lösung der interaktiven Aufgaben benötigt wird.
In einem Glossar werden alle Fachbegriffe ausführlich erklärt.
Das interaktive Filmspracheplakat bietet einen systematischen Überblick über technische und konzeptionelle Aspekte der Filmgestaltung und greift die visuellen Marker auf, die in den interaktiven Aufgaben zur Veranschaulichung der Fachbegriffe genutzt werden.
Das Bildungspaket ist browserbasiert und daher auf allen Betriebssystemen nutzbar. Eine grafische Benutzeroberfläche ermöglicht Lernenden der Sekundarstufe II die intuitive Nutzung. Für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I empfiehlt sich dagegen eine kurze Einführung in die Funktionen der Bedienelemente.
Ergänzend zum Lernpaket auf der Homepage sind folgende Materialien erhältlich:
Zusätzlich zum interaktiven Plakat im Online-Material kann ein Papier-Poster im Klassenzimmer das Sprechen über Filmanalyse visuell unterstützen. Das gedruckte Filmsprache-Plakat ist für bayerische Schulen kostenlos erhältlich bei:
Die kostenlose App „Filmsprache“ umfasst ein umfangreiches Lexikon zur Filmsprache. Diese App ist unter dem Titel „The Language of Film“ auch in englischer Sprache erhältlich.
Für die nichtgewerbliche öffentliche Vorführung an Schulen und Institutionen der Jugend-, Kultur- und Bildungsarbeit kann der Film beim Bundesverband Jugend und Film e.V. (BJF) ausgeliehen werden.
Das Lernpaket richtet sich an Lehrkräfte, die Filmanalyse sowie Grundlagen des filmischen Erzählens allgemein oder die Analyse des Films „Lola rennt“ im Speziellen vermitteln wollen. Die Lerneinheiten sind besonders geeignet für den Einsatz in den Fächern Deutsch, Religion, Kunst, Musik und Philosophie bzw. für die Filmbildung als fächerübergreifendes Anliegen.
Das gesamte Lernpaket einschließlich der App zur Filmsprache steht zusätzlich auf Englisch zur Verfügung.
Der Einsatz der englischsprachigen Materialien eignet sich aufgrund der Anforderungen an das Sprachniveau der Lernenden eher in der Oberstufe des Gymnasiums bzw. FOS/BOS.
Die Lerneinheiten bieten große Freiheiten in der aktiven Medienarbeit und ermöglichen die gesamte Bandbreite von geschlossenen bis offene Aufgabenstellungen. Dabei können die Lerneinheiten in beliebiger Reihenfolge bearbeitet werden. Darüber hinaus haben Lehrkräfte die Möglichkeit, die Inhalte individuell anzupassen und ihre eigenen Übungen und Aufgaben zu erstellen, den Lernfortschritt ihrer Schülerinnen und Schüler zu überwachen sowie Feedback zu geben. Dementsprechend sind Lehrerinnen und Lehrer bei der Planung der Unterrichtseinheit zeitlich sehr flexibel.
Die Aufgaben sind angelehnt an das Modell des pre- / while- / post-viewing aufgebaut. Durch die Kennzeichnung mit diesen Begriffen wird sofort klar, für welche Aspekte nicht die Kenntnis des gesamten Films erforderlich ist. Die Bearbeitungstools ermöglichen es, Filmausschnitte Frame für Frame zu durchforsten, Standbilder oder Filmsequenzen auszuwählen und diese zu grafisch, in Textform oder mit Markern zu annotieren.
Bei der aktiven Arbeit mit dem Filmmaterial ist sowohl eine induktive als auch eine deduktive Vorgehensweise möglich: Die Lernenden können also entweder von einer selbst gewählten Filmszene auf allgemeine Regeln schließen oder umgekehrt von den umfangreichen Erläuterungen und dem Glossar ausgehend passende Filmszenen zur Verdeutlichung eines Sachverhaltes auswählen und bearbeiten.
Mit dem Filmanalyse-Werkzeug sind Annotationen auf drei Ebenen möglich:
Textuell: Auf Textebene können Screenshots betitelt und mit einem Kommentar versehen werden.
Visuell: Auf Bildebene können Screenshots und Filmszenen ausgewählt und visuell kommentiert werden (Linien, Pfeile, Sprechblasen, Colourpicker, Ausschneidetool, Textkärtchen etc.).
Fachsystematisch: Über sogenannte „Marker“ sind Verlinkungen der selbstgewählten Screenshots oder Filmsequenzen auf Erläuterungen zu den filmsprachlichen Mitteln (interaktives Filmplakat, Glossar etc.) möglich.
In diesem Beispiel wurden Standbilder ausgewählt, mit der Farb-Pipette Farbmuster gesammelt, mit dem Lasso Motive ausgeschnitten und mit Notizkärtchen Annotationen in Textform erstellt.
Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild.
Die Sicherung der Arbeitsergebnisse ist entweder statisch oder dynamisch möglich: Die Lernenden können also beispielsweise ein Portfolio ihrer Arbeitsergebnisse in Form eines PDFs erstellen oder ihr Ergebnis mit anderen über einen Link inklusive eines QR-Codes teilen. Die Link-Weitergabe hat den Vorteil, dass die Mitschülerinnen und Mitschüler das Material in einer Kopie weiterbearbeiten können. Der ursprüngliche Arbeitsstand des teilenden Lernenden bleibt jedoch erhalten.
Die Lernbausteine ermöglichen die Schulung der Kompetenzen Kreativität, Kritisches Denken, Kommunikation und Kollaboration (vgl. 4K-Modell).
In der Beispielaufgabe werden Kreativität durch den eigenen Filmschnitt, Kritisches Denken durch die Auseinandersetzung mit dem Interview mit der Cutterin sowie Kommunikation und Kritisches Denken durch die Diskussion der unterschiedlichen Schnittergebnisse im Klassenverband eingefordert.
Die Materialien ermöglichen sowohl einen handlungsorientierten als auch einen analytisch-kognitiven Zugang zur Filmanalyse.
Im Sinne einer Differenzierung die Bearbeitung erfolgt individuell anhand selbstgewählter Standbilder und Filmsequenzen. Die Lernszenarien sind ergebnisoffen strukturiert, um eine didaktisch sinnvolle Kommunikation über die Ergebnisse des Lernprozesses zu ermöglichen.
Die Teilaufgabe b. (Screenshot) verdeutlicht diese offene Gestaltung vieler Lernaufgaben, bei denen die Lernenden komplett frei ein Standbild aus einer Filmszene wählen.
Die Möglichkeit des aktiven, entdeckenden Lernens ist besonders effektiv, weil die Schülerinnen und Schüler selbst Fragen an den Film stellen und diese anschließend auch bearbeiten. Nach dem aktuellen Forschungsstand (vgl. ICAP-Modell von Chi & Wylie) führen vor allem konstruktive und interaktive Aufgabenstellungen zu einer höheren Verarbeitungstiefe und somit zu einem nachhaltigeren Wissenserwerb.
Filme haben einen hohen Stellenwert in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen (vgl. JIM-Studie). Wenn Schülerinnen und Schüler die Mechanismen der Videoproduktion verstehen, hilft ihnen das bei der Produktion eigener Videos und lässt sie Manipulationsversuche durch Bewegtbilder leichter erkennen. Aus diesem Grund ist die Fähigkeit zur Analyse von Bildern eine grundlegende Kompetenz.
Die Ergebnisse der regelmäßig durchgeführte JIM-Studie zeigen, dass in 84% der Haushalte von 12- bis 19-Jährigen Videostreamingdienste abonniert sind (JIM 2022). Als wichtigste Apps auf dem eigenen Smartphone wurden neben Messengerdiensten Instagram, TikTok, YouTube und Snapchat genannt (JIM 2022). Diese Apps haben gemeinsam, dass Videos einen wesentlichen Teil ihrer Inhalte ausmachen.
Im mebis Magazin finden Sie Informationen zu medienpädagogisch relevanten Studien wie der JIM-Studie. Die Lernbausteine tragen auch zur Vermittlung von Medienkompetenzen bei.
Die JIM-Studie untersucht regelmäßig die Mediennutzung von 12- bis 19-jährigen in Deutschland.
Der Verein neue Wege des Lernens e. V., der die Lernbausteine zu „Lola rennt” konzipiert hat, stellt ebenfalls Informationen zur Vermittlung von Medienkompetenzen bereit.
Der Kompetenzrahmen umfasst die wesentlichen Qualifikationen für die Bewältigung der Anforderungen der digitalen Welt, die Schülerinnen und Schüler an bayerischen Schulen erwerben sollen.
Lernen Sie den Medienkompetenz-Navigator als einfaches Hilfsmittel zur Recherche von Bezügen zu Medienkompetenzen im LehrplanPLUS kennen und erstellen Sie Ihr schuleigenes Mediencurriculum.
Das Bildungspaket zum Film enthält interaktive Aufgaben zur Filmbildung sowie informative Texte zu Filmsprache und Filmtheorie.
Das Projekt des gemeinnützigen Vereins Neue Wege des Lernens e. V. wurde 2020 mit dem europäischen Bildungsmedienpreis Comenius Medaille für „pädagogisch, inhaltlich und gestalterisch herausragende digitale Bildungsmedien” ausgezeichnet.
Die OECD entwickelte für die Zukunft der Bildung grundlegende Kompetenzen, die sogenannten 4Ks.
Die Rolle von Lernaktivität und Verarbeitungstiefe im Lernprozess
Bezugsquellen von Filmen, methodisch-didaktischen Hilfestellungen sowie weitere Materialien
Handreichung im PDF-Format auf der Homepage des ISB
Die Internetseite der Schulkinowoche Bayern bietet Fortbildungen, Unterrichtsmaterialien etc.
Die JIM-Studie untersucht regelmäßig die Mediennutzung von 12- bis 19-jährigen in Deutschland.
Wir zeigen Ihnen am Beispiel „Der Wald-Check“ von Checker Tobi, wie Sie Film- und Medienbildung in Ihren Unterricht integrieren können – ganz schnell und einfach.
Ein interaktiver Spaziergang durch die Welt des Films
Das Angebot der SchulKinoWoche Bayern
Besonders Film und Fernsehen präsentieren den Heranwachsenden ein breit gefächertes Angebot an Vorbildern für die eigene Geschlechterrolle.
Bezugsquellen von Filmen, methodisch-didaktischen Hilfestellungen sowie weitere Materialien
Das Filmfest München und das DOK.fest bieten interessante Workshops bis zum Schuljahresende an.