Welche Daten gebe ich preis?
Die Lernenden reflektieren, welche Daten sie im Internet preisgeben und erfahren, dass persönliche Daten ein wertvolles Gut sind. Sie erstellen selbst einen Audiobeitrag, der Tipps zum datensparsamen Verhalten gibt.
Im Zentrum des Orientierungsrahmens „Digitale Lernaufgaben” steht die Frage, wie digitale Werkzeuge und Medien im Unterricht eingesetzt werden. Dieser Beitrag bietet Ihnen Anregungen, wie Sie sich dabei an didaktischen Zielbereichen orientieren können. Zu jeden der vier Zielbereiche finden Sie konkrete Umsetzungsideen im Unterricht. Der Orientierungsrahmen „Digitale Lernaufgaben” empfiehlt, sich mindestens auf einen der vier Bereiche zu konzentrieren, wobei oft auch weitere Bereiche mitschwingen.
Durch die wachsende Bedeutung der digitalen Welt findet ein Transformationsprozess statt, den der Kulturwissenschaftler Felix Stalder als „Kultur der Digitalität” beschreibt. Diese Kultur umfasst auch eine sich ständig verändernde digitale Realität, die sich in neuen Verhaltensweisen in Bereichen wie Kultur, Soziales und Beruf zeigt.
Felix Stalder, Professor für Digitale Kultur und Theorien der Vernetzung in Zürich, beschreibt die Kultur der Digitalität mit den drei Begriffen Gemeinschaftlichkeit, Referenzialität und Algorithmizität. Gemeinschaftlichkeit bezieht sich auf das Teilen von Bedeutung mit anderen Menschen, zum Beispiel in sozialen Netzwerken oder in der digitalen Zusammenarbeit von Menschen aus aller Welt. Referenzialität bedeutet, dass Dinge durch gegenseitige Bezugnahme kulturelle Bedeutung erhalten. Das ist etwa bei Hyperlink-Strukturen in Wikis, aber auch bei Challenges oder Memes in Sozialen Netzwerken der Fall. Algorithmizität beschreibt die Vorsortierung und Filterung von Informationen durch Maschinen, wie bei Suchmaschinen oder Streamingangeboten.
Im Rahmen einer Digitalen Lernaufgaben haben Sie die Möglichkeit, authentische digitale Materialien einzusetzen. Natürlich schließt das auch eine didaktische Bearbeitung mit ein, sodass es sich zumindest um authentisch anmutende digitale Materialien handelt. Im Folgenden finden Sie einige Anregungen, welche Formate Sie dabei berücksichtigen könnten. Die Materialien könnten sowohl Ausgangspunkt einer Aufgabe sein („Diskutiert...”) als auch Anregung dafür, diese Formate in der Aufgabenbearbeitung selbst zu nutzen („Reagiert in Form von ...”).
Videos sind nicht nur auf Streamingplattformen wie YouTube, Vimeo oder Twitch zu finden. Sie werden häufig auch in sozialen Netzwerken geteilt.
Tipp: Stellen Sie Lernenden rechtssichere Materialien zur Verfügung (über Screenshots oder durch das Zeigen der Videos durch die Lehrkraft). Eigene Videos können Lernende z. B. mit eigenen Smartphones erstellen. Eine Veröffentlichung sollte immer über sichere Kommunikationskanäle der Schule erfolgen (Lernplattform, Cloudspeicher, Messenger).
Beiträge aus sozialen Netzwerken wie Instagram, Twitter oder Facebook eignen sich hervorragend für fachliche Diskussionen.
Tipp: Aus rechtlichen Gründen sollten Social Media Systeme nicht im Unterricht genutzt werden. Posts können aber auch mit Social Media Generatoren erzeugt werden. Ein Umsetzungsbeispiel mit der mebis Lernplattform finden Sie hier:
Digitale Texte wie Blogs ermöglichen das Einbinden von Zusatzmaterialien (Bilder, Verlinkungen etc.). Sie bieten zudem eine Kommentarfunktion, die etwa für Peerfeedback genutzt werden kann. Außerdem lassen sich digitale Texte leicht kollaborativ erstellen. Durch eine Orientierung an üblichen Textsorten (Blogeintrag, Wiki-Beitrag usw.) setzen sich die Lernenden auch mit deren Eigenheiten auseinander.
Bei Digitalen Lernaufgaben, die den Zielbereich „Digitale Welt” in den Fokus nehmen, bietet sich eine Auseinandersetzung mit fachlichen und fächerübergreifenden Themen an, die Anknüpfungspunkte zu Problemstellungen und Themenbereichen der Digitalisierung darstellen.
Die Bandbreite der denkbaren Themen und Problemstellungen ist dabei äußerst vielfältig. Zum Beispiel können pädagogisch-psychologische Aspekte wie Cybermobbing und Selbstdarstellung im Netz behandelt werden, bei denen es darum geht, ein Bewusstsein für die Auswirkungen des digitalen Raums auf das persönliche Wohlbefinden und die zwischenmenschlichen Beziehungen zu schaffen.
Darüber hinaus können technische Herausforderungen wie der Umgang mit Big Data und Algorithmizität thematisiert werden, bei denen es darum geht, die Fähigkeiten zur Datenanalyse und die Kenntnisse über algorithmische Prozesse zu entwickeln.
Auch wirtschaftliche Aspekte finden in digitalen Lernaufgaben ihren Platz. Hier können Themen wie Social-Media-Marketing, die Auswirkungen der Arbeitswelt 4.0 oder das Konzept des Internets der Dinge behandelt werden, um ein Verständnis für die Auswirkungen der digitalen Transformation auf die Wirtschaft zu fördern.
Des Weiteren können politisch-kulturelle Entwicklungen in den Fokus gerückt werden, wie beispielsweise die Möglichkeiten direkter Demokratie durch Online-Beteiligung oder der Umgang mit Fehlinformationen und Fake News, um ein Bewusstsein für die Rolle der digitalen Medien in unserer Gesellschaft zu schaffen.
Nicht zuletzt können auch rechtliche Themen in digitalen Lernaufgaben behandelt werden, wie das Recht auf informationelle Selbstbestimmung oder die Diskussion um „Digital Human Rights”, um die Lernenden für die rechtlichen Rahmenbedingungen und Herausforderungen im digitalen Zeitalter zu sensibilisieren.
Die Lernenden reflektieren, welche Daten sie im Internet preisgeben und erfahren, dass persönliche Daten ein wertvolles Gut sind. Sie erstellen selbst einen Audiobeitrag, der Tipps zum datensparsamen Verhalten gibt.
Die Lernenden setzen sich mit Werbekampagnen zu #diversity #inclusive #bodypositivity in Social-Media auseinander. Sie beschäftigen sie sich mit deren Wirkung und verfassen eigene (fiktive) Social-Media-Beiträge.
Unter „mebis Digitale Lernaufgaben” finden Sie Beispielaufgaben zum Zielbereich „Digitale Welt”.
Mit digitalen Medien und Werkzeugen öffnen sich vielfältige Möglichkeiten der Differenzierung im Unterricht. Gerade durch die Zunahme heterogener Lerngruppen und die Notwendigkeit, die Bedürfnisse Einzelner zu berücksichtigen, werden sie zu einer wichtigen Stütze aller Lehrkräfte unabhängig von der Schulart. Digitale Lernaufgaben ermöglichen etwa, Lernende selbst bestimmen zu lassen, welche Lerninhalte sie zu welchen Zeiten bearbeiten. Schülerinnen und Schüler können zudem adaptive Lernpfade beschreiten und individuelles Feedback erhalten – persönlich oder automatisiert.
Bei jeder Unterrichtsvorbereitung spielt die Überlegung eine Rolle, welche Sozialform gewählt wird (Plenum, Einzelarbeit, Gruppenarbeit), welche Teile außerhalb der eigentlichen Unterrichtszeit bearbeitet werden können oder sollen und je nach baulicher Situation der Schule auch, welche Teile gegebenenfalls außerhalb des Klassenzimmers stattfinden können. Solche Überlegungen sind auch bei Digitalen Lernaufgaben wichtig. Das gilt umso mehr, wenn Sie den Zielbereich „Individuum” in den Fokus nehmen möchten.
Gerade bei eher schülerzentrierten Ansätzen, offenen Aufgabenstellungen oder Unterrichtsideen mit Projektcharakter können verschiedene Umsetzungsoptionen angeboten werden. So könnten etwa Lernende, die über weniger Vorwissen verfügen und Unterstützung der Lehrkraft benötigen, im Klassenzimmer an einer Aufgabe arbeiten und andere können sich an Lernorte im Schulhaus zurückziehen, wo eine Gruppenarbeit besser möglich ist (z. B. um ungestört eine Audioaufnahme zu machen).
Wenn geplant ist, dass sich Lernende im eigenen Tempo mit einem Gegenstand beschäftigen, kann für Schülerinnen und Schüler sozusagen eine digitale „Überholspur” angedacht werden. Lernenden mit Verständnisproblemen oder größerem Unterstützungsbedarf könnten hingegen zusätzliche Hilfen, ein kleinschrittigeres Vorgehen oder alternative Materialien angeboten werden. Wichtig ist, dass Sie die Auswahlmöglichkeiten klar verständlich vorstellen und auch bei der Bearbeitung unterstützen.
Geben Sie den Lernenden die Möglichkeit zur individuellen Schwerpunktsetzung. Das gelingt beispielsweise, indem Sie verschiedene Varianten einer Aufgabenstellung anbieten. Wenn Sie ein Lernmanagementsystem wie die mebis Lernplattform nutzen, können Sie unterschiedliche Materialien einfach zur Verfügung stellen. Auch die Zuordnung der Lernenden zu den verschiedenen Aufgaben bzw. Materialien könnte darüber erfolgen. Sehen Sie sich die folgenden Beispiele an, um zu erfahren, wie das im naturwissenschaftlichen Unterricht an der Mittelschule oder der Grundschule umgesetzt wurde.
Die Lernenden wählen aus verschiedenen Versuchen aus, die sie selbst durchführen. Sie dokumentieren ihre Beobachtungen strukturiert, präsentieren ihre Ergebnisse und entdecken Gemeinsamkeiten der Versuche.
Die Aufgabe aus dem Heimat- und Sachkundeunterricht bietet verschiedene Möglichkeiten der Differenzierung. Sie werden im Abschnitt „Hinweise zur Umsetzung” vorgestellt.
Digital gestützte Lehr-Lern-Prozesse ermöglichen den Lernenden, vermehrt inhaltlich und methodisch unterschiedliche Lernpfade zu beschreiten. Dabei können Individualität und Kreativität eine besondere Rolle einnehmen.
Gerade Digitale Lernaufgaben, die mit Lernplattformen umgesetzt sind, ermöglichen das Beschreiten individueller Lernpfade. Je nach Vorwissen und Arbeitsfortschritt werden den Lernenden verschiedene Materialien, Aufgabenstellungen oder Hilfen angeboten. Nützlich sind darüber hinaus auch Möglichkeiten des Feedback-Gebens — sei es automatisiert oder persönlich.
In der folgenden Digitalen Lernaufgabe aus dem Fach Französisch (Realschule) sehen Sie eine beispielhafte Umsetzung. Konkrete Tipps zur Umsetzung von Hilfestellungen, die je nach Vorwissen der Lernenden gestuft zur Verfügung gestellt werden, erhalten Sie im Beitrag zu den gestuften Lernhilfen. In zwei weiteren Beiträgen erfahren Sie, was beim Feedback-Geben berücksichtigt werden sollte und wie ein automatisiertes Feedback eingerichtet werden kann.
Über das Medium Comic werden eigene Äußerungen auf sprachliche Korrektheit überprüft. Die Lernenden erhalten anklickbare Tipps/Lernhilfen und individuelles Feedback sowie Empfehlungen für das eigene Lernen.
Beispiele zur Förderung eigenverantwortlichen Lernens und zur Umsetzung der Binnenndifferennzierung mit der mebis Lernplattform
Die wichtigsten Tipps für lernförderliches Feedback aus der Lehr-Lernforschung - konkret im Unterricht angewandt
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie man Aufgaben mit automatisiertem Feedback zur Prüfungsvorbereitung erstellt.
Unter „mebis Digitale Lernaufgaben” finden Sie Beispielaufgaben zum Zielbereich „Individuum”.
„Um die […] Potenziale für die Gestaltung schulischer Lehr-Lern-Prozesse auszuschöpfen, sollten diese so gestaltet werden, dass sie vielfältige Begegnungen fördern, bei denen Lernende sich – u. a. mittels ihrer analog oder digital festgehaltenen Erfahrungen und Ideen – mit anderen austauschen und mit ihnen zusammenarbeiten können.“ (KMK 2021). Der Orientierungsrahmen Digitale Lernaufgaben gibt klare Hinweise zu strukturellen Möglichkeiten einer solchen Zusammenarbeit im Lehr-Lern-Prozess.
Die Bedeutung des gemeinsamen Lernens und Arbeitens wird jedoch nicht nur in der Bildungspolitik hervorgehoben. Sie geht auch aus der Lehr-Lern-Forschung hervor. In der viel zitierten ICAP-Studie wird etwa die Lernwirksamkeit von interaktiv-konstruktiven Lernaktivitäten hervorgehoben. Damit sind Lernaktivitäten gemeint, die Schülerinnen und Schüler dazu anregen, sich aktiv mit Lerninhalten auseinanderzusetzen und Wissensbausteine zu vernetzen. Der Grad an Eigenaktivität bei den Lernenden erhöht demnach die Wahrscheinlichkeit für eine langfristige Speicherung und ein tieferes Verständnis.
Unter den konstruktiv-interaktiven Aktivitäten haben sich in wissenschaftlichen Studien als besonders lernförderlich erwiesen:
das Erklären (auch das eigenständige Erklären von vorgelegten Lösungsschritten)
das Fragestellen (wenn Fragen zum Nachdenken animieren und nicht zur Reproduktion von Faktenwissen)
das Argumentieren (Begründen eigener Behauptungen und Reagieren mit Gegenargumenten)
das Feedback geben (wenn es von der Lehrkraft gut angeleitet ist und insbesondere wenn es sich auf den Lernprozess bezieht)
Grundsätzlich bietet sich Zusammenarbeit in drei verschiedenen Phasen einer Digitalen Lernaufgabe an: in der Planungsphase (1), beim Erstellen eines Arbeitsergebnisses (2) und beim Austausch über die Arbeitsergebnisse (3). Ob eine Zusammenarbeit nur in einer der Phasen oder in mehreren stattfinden soll, liegt an der jeweiligen Aufgabengestaltung.
Beim Erstellen einer digitalen Lernaufgabe können Sie zudem für jede der drei Phasen entscheiden, ob sie sinnvollerweise synchron stattfinden sollte, also gemeinsam im Klassenzimmer oder zeitgleich über Video- bzw. Kommunikationstools, oder ob auch eine asynchrone Bearbeitung sinnvoll ist. Dazu würde sich etwa ein gemeinsames Forum oder ein Kanal in einem Messenger anbieten. Das kollaborative Arbeiten an einem gemeinsamen Dokument ist in allen drei Phasen denkbar.
Bereits beim Austausch über mögliche Lösungswege bietet sich der Einsatz digitaler Werkzeuge an. Denkbar wären etwa kollaborative Textverarbeitungsprogramme, Mindmapping-Tools oder digitale Pinnwände. Im Zentrum der Arbeit sollten dabei ein gemeinsames Brainstorming und das Festlegen des weiteren Vorgehens stehen.
Digitale Tools ermöglichen das gemeinsame Arbeiten an einem Arbeitsprodukt. Das kann sowohl arbeitsteilig als auch zeitgleich und kollaborativ erfolgen. Dabei lassen sich etwa Textdokumente, Präsentationen, Grafiken bzw. grafisch gestaltete Oberflächen, Webseiten, Programmiercodes, multimediale Inhalte und vieles mehr erstellen. Sofern an unterschiedlichen Orten gearbeitet wird, ist der Einsatz begleitender Kommunikationswerkzeuge zu empfehlen (z. B. Chat, Audio-/Videokonferenz oder Forum).
Digitale Hilfsmittel ermöglichen die Präsentation der Arbeitsergebnisse, das Einholen und Geben von Peer-Feedback sowie die Bewertung der Arbeitsprodukte (im Sinne des Findens gelungener Arbeitsergebnisse). Der Austausch über die Arbeitsergebnisse kann zugleich Ausgangspunkt für eine weitere Bearbeitung und Verbesserung sein. Geeignete Werkzeuge für diese Phase sind über Lernmanagementsysteme verfügbar, die Möglichkeiten für systematisches, kriteriengeleitetes Feedback zur Verfügung stellen.
Beispielaufgabe aus dem Fach Englisch (Wirtschaftsschule) mit Schwerpunkt auf dem Zielbereich „Peergroup”
Beispielaufgabe aus dem Fach Geschichte (Gymnasium) mit Peergroup-Ansatz
Unter „mebis Digitale Lernaufgaben” finden Sie Beispielaufgaben zum Zielbereich „Individuum”.
Die Kultusministerkonferenz beschreibt in ihren Empfehlungen zum Lehren und Lernen in der digitalisierten Welt (2021), was „Gute Lernaufgaben” ausmacht. Dabei kommt auch der Aspekt zur Sprache, der im Fokus des Zielbereichs „Weg und Ziel” steht: „[Sie …] berücksichtigen die Potenziale der Variabilität der Darstellungsformen, der Anschaulichkeit sowie der Handlungs- und Produktorientierung. Lernaufgaben […] tragen zum Erwerb neuer Kompetenzen bei. Solche Aufgaben sind somit kognitiv, sozial differenziert und affektiv anregend, sie ermöglichen Kreativität und verschiedene Lernwege und sie eröffnen einen langfristigen kohärenten Kompetenzaufbau[...].”
Auf die konkrete Unterrichtspraxis heruntergebrochen lässt sich daraus schließen, dass Lernende dazu ermutigt werden sollen, eigene (kreative) Lösungswege zu finden, eigene Lernprodukte zu erstellen und sich mit dem Entstehungsprozess dieser Lernprodukte auseinanderzusetzen. Zu diesen drei Aspekten finden Sie im Folgenden einige Tipps und Anregungen.
Definieren Sie Aufgabenstellungen, die dazu anregen, eigene Lösungswege zu finden. Eine solche Aufgabenstellung gibt zwar ein klares Ziel vor, ist aber insofern offen, als sie den Schülerinnen und Schülern freistellt, wie dieses Ziel zu erreichen ist. Der Grad der Freiheit kann an die Vorerfahrung der Lerngruppe angepasst werden.
Um das Entwickeln von Arbeitsstrategien zu fördern, sollte Raum für kreative Denkprozesse gegeben werden. Ermöglichen Sie also auch das Entstehen von Lösungsansätzen abseits vorgegebener Pfade. Unkonventionelle Lösungswege bergen zwar die Gefahr des Scheiterns, allerdings können auch weniger erfolgreiche Ansätze dem Lernprozess dienen. Stellen Sie dazu sicher, dass die Art der Lösungsfindung im Rahmen der Auswertung ausführlich reflektiert wird (Prozessfeedback).
Ermöglichen Sie den Lernenden, in die Rolle der Produzenten eigener digitaler Medien zu schlüpfen. Lassen Sie Arbeitsergebnisse mit digitalen Werkzeugen erstellen oder präsentieren und machen Sie diese über das Internet verfügbar. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Lassen Sie etwa Erklärvideos oder Online-Präsentationen erstellen, Grafiken, Mindmaps, interaktive Inhalte bwz. virtuelle 3D-Modelle konzipieren, oder Podcasts, Blogbeiträge bzw. Wiki-Beiträge, Webseiten und andere redaktionelle Inhalte entwerfen. Auch ein Programmcode ist ein digitales Lernprodukt.
Lassen Sie typische Gestaltungskriterien des entsprechenden Produkttyps erarbeiten und besprechen Sie auch die übliche Veröffentlichungsart. Ein Teilaspekt des Produzierens authentischer Arbeitsergebnisse kann dabei auch das Beachten rechtlicher Aspekte sein. Dazu gehören insbesondere das Urheberrecht (Lizenzen) und der Datenschutz (mögliche Rückschlüsse auf personenbezogene Daten der Produzenten beim Teilen).
Ein Projekt, das mit einer ganzen Lerngruppe umsetzbar ist, wäre die Produktion einer Nachrichtensendung. Dabei könnte über „echte” Nachrichten aus aller Welt produziert werden, fiktive Nachrichten z. B. zu einer Klassenlektüre oder im Rahmen der Medienerziehung zu „Fake News”, Nachrichten aus dem Schulleben (z. B. in Form eines audiovisuellen Jahresrückblicks) oder auch Nachrichtensendungen, die in der Vergangenheit spielen (siehe Beispiel unten).
Die Digitale Lernaufgabe dient der Sicherung, Festigung und Reflexion des vorab Gelernten. Sie kann je nach den Fähigkeiten und Fertigkeiten der Beteiligten im Umfang und der Qualität variieren.
Link zu einem YouTube-Video, veröffentlichtes Ergebnis einer Auseinandersetzung mit dem Jahr 1918 im Fach Geschichte (9. Kl. Gymnasium)
Machen Sie den Arbeitsprozess selbst zum Lerngegenstand. Gerade mithilfe digitaler Tools oder vorstrukturierter Dokumente wäre dies möglich. Geeignet wären dafür etwa digitale Pinnwände, kollaborativ zu bearbeitende Textdokumente, Etherpads oder vorstrukturierte Eingabemasken (z. B. H5P Documentation Tool). Dabei könnten die Lernenden beispielsweise Folgendes festhalten:
Wie bin ich vorgegangen?
Was lief gut?
Was würde ich das nächste Mal anders machen?
Je nach Wichtigkeit der späteren Auswertung könnten die Fragen auch noch detaillierter formuliert bzw. in Teilbereiche untergliedert werden. Alternativ könnten Sie die Auswertung auch mehr oder weniger ad hoc am Ende des Arbeitsprozesses durchführen, also ohne eine bewusste Dokumentation. Für diesen Fall könnten die Lernenden auf beiläufig entstandene Arbeitsdokumentationen zurückgreifen. Das wäre etwa möglich, wenn die Kommunikation schriftlich und digital stattgefunden hat, etwa über einen Messenger oder ein Forum. Die Schülerinnen und Schüler hätten dadurch die Möglichkeit, sich die Kommunikation noch einmal anzusehen und dabei die oben genannten Fragen zu bearbeiten.
Potenziale Digitaler Lernaufgaben für den eigenen Unterricht und die eigene Schule
Textbasierte KI-Technologien didaktisch zielführend im Unterricht einsetzen - Ideen und Beispiele
Hinweise zur Weitergabe und Veröffentlichung eigener Digitaler Lernaufgaben
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Der Orientierungsrahmen „Digitale Lernaufgaben” im Überblick, mit konkreten Umsetzungsbeispielen
Der Orientierungsrahmen „Digitale Lernaufgaben” aus Sicht der Lehr-Lernforschung und der Mediennutzungsforschung