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Was macht ein gutes Video aus? Qualitätskriterien gemeinsam erarbeiten

Was macht ein gutes Video aus? Bevor die Lernenden selbst Videos erstellen, geht es um die gemeinsame Erarbeitung und Festlegung von Qualitätskriterien. Bei der Auseinandersetzung mit fremden Videos können verschiedene inhaltliche und formale Aspekte erörtert und diskutiert werden, sodass eine Zielperspektive für die Produktion des eigenen Films entsteht. Folgender Artikel liefert Anregungen und Beispiele aus der Unterrichtspraxis für verschiedene Fächer und Jahrgangsstufen.

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Allgemeine Zielsetzung

Bevor Schülerinnen und Schüler individuell oder in Kleingruppen mit der Produktion eigener Video- oder Audiodateien beginnen, sollten im Klassenverband zunächst Kriterien für gute Videos erarbeitet werden. Dies kann z. B. durch Best-Practice-Beispiele als Zielperspektive erfolgen oder durch den Vergleich ausgewählter Beispiele, die sich hinsichtlich ihres Niveaus unterscheiden.

Die nachfolgenden Unterrichtsbeispiele veranschaulichen die Entwicklung von Qualitätskriterien anhand fachspezifischer Zugänge. Die dargestellten Vorgehensweisen sind jedoch fächerübergreifend verwendbar und können auf den eigenen Unterricht angepasst werden.   

Think, Pair, Share (Deutsch)

Schülerinnen und Schüler betrachten mehrere Erklärvideos zur Kommasetzung und untersuchen anhand eines Beurteilungsbogens kriteriengeleitet deren Inhalte sowie die technische und visuelle Umsetzung. Sie erkennen, dass die Videos anschaulich und hilfreich sind, aber unterschiedliche Qualität aufweisen oder Fehler enthalten. Ziel ist, dass die Lernenden reflektieren, was es zu beachten gilt, wenn man Erklärvideos als Hilfsmittel zum Lernen einsetzen will und worauf man achten muss, wenn man selbst ein Lernvideo erstellt.

Unterrichtsverlauf

Methodenanalyse zweier ausgewählter Videoarten (Mathematik)

Lerninhalte können auf unterschiedliche Art und Weise im Rahmen von Erklärvideos vermittelt werden. Die Vor- bzw. Nachteile der jeweiligen Videoart lassen sich nicht eindeutig festlegen. Vielmehr ist hierbei der zu vermittelnde Inhalt, der passgenau präsentiert werden soll, entscheidend. Diese Analyse soll den Schülerinnen und Schülern im Hinblick auf die selbstständige Videorecherche im Internet helfen, eine geeignete Darstellung für den gesuchten Inhalt zu wählen. Sie stellt damit einen Teil der Medienerziehung dar.

Unterrichtsverlauf

Eigene Kriterien entwickeln (Englisch)

Zu Beginn erhalten die Schülerinnen und Schüler den Auftrag, einzelne Videobeispiele anzuklicken und ihre Gedanken dazu zu notieren. Sie sollen überlegen, was ihnen an den Videos mehr oder weniger gelungen erscheint. In einem kollaborativen Dokument werden daraufhin gemeinsam Kriterien für ein ansprechendes Erklärvideo gesammelt. Diese Sammlung dient wiederum zu einem späteren Zeitpunkt als Grundlage für einen durch die Lernenden selbst erstellten Feedbackbogen zur Beurteilung der entstandenen Filmproduktionen.

Unterrichtsverlauf

Finding, judging and making learning videos (Englisch)

Den Lernenden fällt es oft schwer, hilfreiche Erklärvideos im Internet zu finden, da sie meist nicht über die Kenntnisse notwendiger Qualitätskriterien verfügen. Oft fehlt ihnen das fachliche Hintergrundwissen, um ein Videoformat auf seine Korrektheit (und damit verbundene tatsächliche Nützlichkeit) hin zu prüfen. Eine Vielzahl an Videos ist für unterschiedliche Zielgruppen produziert und greift häufig auf Erklärweisen zurück, die das individuelle Verständnis nicht fördern. In den bisherigen Beispielen wurden Videos von der Lehrkraft gezielt ausgewählt. Ziel des hier vorliegenden Unterrichtsbeispiels ist es, dass die Lernenden selbst ein „gutes“ Erklärvideo finden und bestimmen: „Finding, judging and making learning videos“.

Kriterien für naturwissenschaftliche Inhalte

Auf Grundlage dieser Überlegungen bietet es sich an, für die Erstellung von Präsentationen und Videos im naturwissenschaftlichen Unterricht fachspezifische Kriterien zu erarbeiten. Dabei erscheinen folgende Aspekte wichtig:

  • Anschaulichkeit und Strukturierung des Endproduktes (z. B. Ausblick auf das Thema am Anfang und Zusammenfassung am Ende)

  • grafische Darstellungsformen, schriftliche Repräsentationen, Gegenstände, Animationen oder Experimente zur Illustration des Gesagten

  • Verwendung von einfacher und klarer Sprache bei gleichzeitigem Gebrauch des nötigen Fachvokabulars

Bilder unterhalb dieses Akkordeons ändern sich je nach offenem Akkordeon Eintrag.

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