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Lernende zur kompetenten Mediennutzung befähigen

Unter Medienerziehung versteht man das Anregen und Begleiten jener Lernvorgänge, die Heranwachsende zu einem selbstständigen, kompetenten, verantwortungsvollen und rechtlich einwandfreien Umgang mit Medien befähigen.

Vermittlung von Medienkompetenz

Medienerziehung zielt auf den Erwerb und die Entwicklung von Medienkompetenz. Die Schülerinnen und Schüler sollen dazu befähigt werden, Medien sowohl zu privaten als auch zu beruflichen Zwecken verantwortungsvoll und effizient einsetzen zu können. Dabei dosieren und steuern sie Mediennutzung und ‑einsatz im Hinblick auf ihre individuellen Voraussetzungen und Bedürfnisse. So können die Lernenden die Vorzüge von Medien erkennen und für sich nutzen, aber auch vor gefährdenden Einflüssen geschützt werden. Schließlich sollen sie sich der Bedeutung und der Wirkung von Medien auf das Individuum und die Gesellschaft bewusstwerden und lernen, mit ihnen kritisch, kompetent und reflektiert umzugehen.

Medienkompetenz muss dabei gelernt, geübt und fortwährend weiterentwickelt werden. Im Kompetenzrahmen zur Medienbildung an bayerischen Schulen werden dazu fünf Schwerpunkte festgelegt.

Chancen der Medienerziehung innerhalb des Fachunterrichtes

© iStock by Getty Images

Die Vermittlung der Medienkompetenz findet nicht isoliert, sondern immer in einem ganzheitlichen pädagogischen Kontext statt. So werden gleichzeitig immer auch andere Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder und Jugendlichen angesprochen und erweitert. Folglich kann jedes Unterrichtsfach aus der jeweiligen Fachperspektive einen Beitrag zur Medienkompetenzentwicklung der Schülerinnen und Schüler leisten. Im Rahmen der damit verbundenen inhaltlichen Auseinandersetzung mit digitalen Medien und deren Einsatz als Werkzeug im jeweiligen Fachunterricht gewinnt die technologische Perspektive zunehmend an Bedeutung. 

Neben dem aktiven Einfordern von Regeln zum Einsatz der Geräte im Unterricht bieten sich mit einer erweiterten Ausstattung zahlreiche Möglichkeiten, die Lernenden auf ihrem Weg zu einem sinnvollen, effizienten, verantwortungsvollen und kompetenten Umgang mit Medien zu unterstützen:

  • Förderung einer reflektierten Mediennutzung durch Verbindung formaler und informeller Lernkontexte und Einbindung von Alltagserfahrungen, z. B. bei der Vergabe von Passwörtern beim Einrichten der Geräte, bei der Nutzung schulischer Kommunikationskanäle, beim Einsatz der Kamera zu unterrichtlichen Zwecken

  • Vielfältiger Einsatz von handlungs- und produktionsorientierten Lernformaten, in denen u.a. Jugendliche die Rolle als Prosumenten (Produzenten und Konsumenten) beanspruchen

  • Verknüpfung von Medien- und fachlichem Kompetenzerwerb

  • Förderung effektiver Lernmethoden (Wissen gemeinsam erarbeiten statt repetitiver Wiedergabe)

  • Erweiterung des Nutzungsverhaltens: orts- und zeitunabhängig lernen, sich eigenständig organisieren, kollaborativ arbeiten

Lernende anleiten, begleiten und gemeinsam reflektieren

Der Erwerb der Medienkompetenzen muss dabei durch die Lehrkraft entsprechend angeleitet werden. Die Lehrperson sollte den Lernprozess begleiten und durch regelmäßiges Feedback unterstützen. Wichtig ist in jedem Fall, dass die Schülerinnen und Schüler eine Rückmeldung zu ihrem Lernprodukt- (und Prozess) erhalten. Dazu folgendes Beispiel:

Erklärvideos mit Lernenden an einem Förderzentrum gestalten

Didaktische Hinweise und Unterstützungsmaterialien zur Erstellung eines Erklärvideos durch Lernende an einem Förderzentrum

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Anpassung des Mediencurriculums an die veränderte Ausstattung

Das schuleigene Mediencurriculum beantwortet schul- und altersspezifisch die Frage, welche Kenntnisse, Fähigkeiten und Arbeitstechniken im Bereich der schulischen Medienbildung vermittelt werden sollen, wann und wo im Verlauf der Schulzeit dies erfolgen soll und wie Medien zur Verbesserung von Lernprozessen unter geeigneten methodischen Rahmenbedingungen eingesetzt werden können. Es bietet sich an, die veränderten Rahmenbedingungen zu nutzen, um eine gemeinsame Reflexion und ggf. Anpassung des Mediencurriculums aufgrund der Erfahrungen der unterrichtenden Lehrkräfte anzuleiten. Verschiedene Aspekte können hierbei in den Fokus rücken:

  • Weiterentwicklung des Einarbeitungskonzeptes und dadurch eine verlässliche Grundlage, insbesondere im Hinblick auf erforderliche Bedienkompetenzen bei Lernenden

  • Einigung auf Anwendungen und Zielsetzungen

  • Fächerübergreifende, thematische Schwerpunktsetzung

  • Konkretisierung der Progression in den Kompetenzbereichen

  • Argumentationshilfe für Projekte: Transparenz des systematischen Medienkompetenzerwerbs für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte; rasche Erfassung der zentralen Inhalte des Mediencurriculums durch modulare Gliederung

  • Erleichterung der Kommunikation nach außen (z. B. auf der Schulhomepage)

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