Infrastruktur im digitalen Klassenzimmer
Der erste Fragenblock widmet sich der Thematik der Infrastruktur Ihrer Schule. Angesichts der zunehmenden Nutzung digitaler Geräte wird es künftig essenziell sein, dass Ihr Internetzugang und die damit verbundenen Systeme entsprechend vorbereitet und optimiert werden, um eine reibungslose und effektive Nutzung zu gewährleisten.
Relevante Fragestellungen
Wenn alle Schülerinnen und Schüler ein digitales Endgerät nutzen, ist es essenziell, ihre Arbeitsergebnisse für die Mitschüler im Plenum sichtbar zu machen zu können. Eine einzelne Großbildprojektion kann dabei problematisch sein, da sie nur eingeschränkt mehrere Inhalte anzeigen kann. So lassen sich beispielsweise verschiedene Schülerergebnisse oftmals nicht in geeigneter Weise direkt miteinander vergleichen, oder es fehlt die Möglichkeit, parallel zur Schülerlösung den Arbeitsauftrag oder die Musterlösung der Lehrkraft in ausreichend großer Darstellung einzublenden. Daher kann die Integration einer zweiten Projektionsfläche den Unterricht erheblich bereichern und den Lernprozess effektiver unterstützen.
Um beispielsweise in der Lernzielkontrolle beim Arbeiten mit digitalen Endgeräten schnell auf die Ergebnisse der Schüler zugreifen zu können, ist es von großem Vorteil die Inhalte auf die Großbilddarstellung projizieren zu können. Da von einer großen Inhomogenität von Schülerendgeräten ausgehen muss, ist die Verwendung von Geräten zur Spiegelung zu empfehlen, welche eine Spiegelung aller Geräte mit den unterschiedlichen Betriebssystemen ermöglicht. (Miracast, Google Cast, Airplay, etc.). Näheren Informationen zu Castingsystemen können Sie neben den Informationen im Votum 2024 auf der DSDZ-Schulnetzseite der ALP Dillingen finden.
Um festzustellen, ob Ihre Schule über einen Internetzugang mit mindestens 1 Mbit/s pro Schüler verfügt, sind mehrere Aspekte zu berücksichtigen. Auszugehen ist bei den Planungen nach Möglichkeit von einem symmetrischen Bedarf von 1 Mbit/s pro aktivem Nutzer für typische Anwendungen wie Medienarbeit und Cloud-Nutzung. Dies bedeutet, dass sowohl im Down- als auch im Upstream idealerweise 1 Mbit/s pro Schüler zur Verfügung stehen sollte. Um dies zu überprüfen, müssen Sie die Gesamtzahl der Schüler und die Anzahl der gleichzeitig aktiven Schüler kennen. Unabhängig von der Schülerzahl empfiehlt das „Votum 2023/24” eine gesamte Mindestbandbreite der Schule von 100 Mbit/s im Down- und Upstream. Zudem wird ein Glasfaseranschluss (LWL) empfohlen, da dieser eine bessere Skalierbarkeit und Zukunftssicherheit bietet. Zur Messung der verfügbaren Bandbreite empfiehlt das „Votum 2023/24” die Nutzung des Breitbandmessungstool der Bundesnetzagentur. Diese Messung sollte zu verschiedenen Zeiten durchgeführt werden, um ein realistisches Bild der Leistungsfähigkeit zu erhalten. Ob jedes Klassenzimmer über eine ausreichend schnelle und stabile Internetverbindung verfügt, um einen optimalen Up- und Download für alle Geräte zu gewährleisten, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab.
Der Zugang zum Internet sollte bei Nutzung einer Firewall-Lösung die pädagogische Arbeit beschränkungsfrei und ohne merkliche Beeinträchtigung ermöglichen. Für die effektive Nutzung von cloudbasierten Strukturen ist eine gut ausgebaute interne schulische Netzstruktur, einschließlich flächendeckendem WLAN und eine breitbandige Internetverbindung essenziell.
Im Zuge der steigenden Anzahl mobiler Endgeräte im Schulnetzwerk gewinnt eine flächendeckende und performante WLAN-Infrastruktur eine Schlüsselrolle für einen digital gestützten Unterricht. Bei Neuinstallationen sollten aktuelle Standards (z. B. Wi-Fi 6(E)) berücksichtigt werden. Das „Votum 2023/24” schlägt vereinfacht die Installation eines Access-Points pro Klassenzimmer vor, um eine optimale Ausleuchtung zu gewährleisten. Ob jedes Klassenzimmer ausreichend versorgt ist, hängt des Weiteren stark von der aktuellen Infrastruktur, den gewählten Technologien und der tatsächlichen Nutzung ab. Eine sorgfältige Konzeption, regelmäßige Überprüfung der Leistung und Anpassung der Konfiguration sind entscheidend, um einen optimalen Up- und Download für alle Geräte zu gewährleisten. Hierbei kann der Fragebogen im mebis-Magazin zur aktuellen technischen Ausstattung unterstützende Hilfe leisten (Punkte 1.1)
Um einen einfachen Zugang zum WLAN für alle Geräte sicherzustellen, ist eine flächendeckende Abdeckung zu gewährleisten. Um den administrativen Aufwand zu reduzieren, empfiehlt sich ein möglichst einfacher Zugriff (z. B. mit einem jährlich wechselnden Pre-Shared Key) ohne personalisierte Anmeldung. Stand der Technik ist hierbei eine Verschlüsselung mit mindestens WPA2. Weiterführende Informationen finden Sie unter https://www.km.bayern.de/gestalten/digitalisierung/datensicherheit
Mobile Endgeräte können im Unterricht nur sinnvoll eingesetzt werden, wenn diese aufgeladen sind. Um dies zu gewährleisten, benötigt jede Schule ein Konzept zum Betrieb von mobilen Endgeräten im digitalen Klassenzimmer, das sicherstellt, dass die Endgeräte während eines ganzen Schultages für den (sofortigen) Unterrichtseinsatz zur Verfügung stehen. In das Konzept können sowohl organisatorische Maßnahmen (z.B. Energiespareinstellungen im Betriebssystem) als auch Infrastrukturelle Maßnahmen (z.B. Bereitstellung von Lademöglichkeiten durch Steckdosen) einfließen. Eine Übersicht über die gängigsten organisatorischen und infrastrukturellen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung eines betriebsfähigen mobilen Endgerätes ist im folgenden Link zu finden: Auflademoeglichkeiten_V3.pdf
Wenn kein geeigneter Lagerraum mit optimalen Bedingungen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Brandschutz, UV-Schutz etc.) für digitale Ausstattung wie Schülerleihgeräte, Tastaturen und Stifte zur Verfügung steht, ist es ratsam, einen solchen Raum zu schaffen oder einen bestehenden Raum entsprechend anzupassen. Die richtige Lagerung digitaler Geräte und Zubehör ist entscheidend, um deren Lebensdauer zu verlängern und einen zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten. Ein abschließbarer Lagerraum schützt zudem vor Diebstahl und unbefugtem Zugriff.
Empfehlungen für einen (bestehenden) Lagerraum:
Trocken und klimatisiert: Der Raum sollte trocken und idealerweise klimatisiert sein, um eine konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten.
Brandschutz: Der Raum sollte über einen ausreichenden Brandschutz verfügen, z. B. durch den Einsatz von feuerfesten Materialien und die Installation von Rauchmeldern.
UV-Schutz: Der Raum sollte vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt sein, um Schäden durch UV-Strahlung zu vermeiden.
Abschließbar: Der Raum sollte abschließbar sein, um Diebstahl und unbefugten Zugriff zu verhindern.
Lademöglichkeiten: Im Lagerraum sollten Lademöglichkeiten vorhanden sein, um die Geräte bei Bedarf aufladen zu können.
Transport: Um einen einfachen Transport und eine zentrale Lademöglichkeit zu schaffen, können Ladewagen eingesetzt werden.
Zusätzlicher Hinweis:
Bei der Lagerung von elektronischen Geräten sind die geltenden Sicherheitsbestimmungen einzuhalten.