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Schulbeispiel 4 - Szenario spezialisierte Anwendungen

Ausstattungsgegebenheit

Die Lernenden können eigene digitale Endgeräte (BYOD) mitbringen und nutzen, sind aber dazu nicht verpflichtet. Lernende ohne digitale Endgeräte werden nicht benachteiligt. Lernende ohne digitale Endgeräte sind nicht benachteiligt. Für die häusliche Nach- und Vorbereitung stehen den Lernenden evtl. digitale Möglichkeiten zur Verfügung, d. h. man kann hier zusätzliche Varianten anbieten, diese sind jedoch immer additiv zu verstehen.

In der Klasse befinden sich:

  • Lernende mit eigenem digitalen Endgerät (Laptop, Tablet, Convertible), z. B. aus vorherigen Schulen, die an dSdZ teilgenommen haben, oder andere private, arbeitsfähige Geräte (ggf. auch von Ausbildungsbetrieben zur Verfügung gestellt)

  • Lernende mit Smartphones als einzigem digitalen Endgerät

  • Lernende ohne digitales Endgerät

Grundsätzliche Position

Wie positionieren wir uns als Schule/Fachbereich/Fachschaft zum Einsatz schülereigener mobiler Endgeräte im Unterricht?

Die Schule bzw. einzelne Fachbereiche lassen digitale Endgeräte, die sich als Arbeitsgerät eigenen, im Unterricht zu. Die Nutzung digitaler Endgeräte ist jedoch keine Voraussetzung für eine lernwirksame Teilnahme am Unterricht.

Als Arbeitsgeräte werden grundsätzlich mobile Endgeräte mit Ausnahme von Smartphones angesehen. Für die Frage, ob und inwieweit Smartphones auch als Arbeitsgeräte im Unterricht angesehen werden können, verweisen wir an dieses Stelle.

Unterricht

Welche Potenziale digitaler Endgeräte für den Unterricht identifizieren wir als unsere Schwerpunkte (bezogen auf Schule, Fachbereich/Fachschaft, Lehrkräfte)? 

  • Veranschaulichung zur Nachvollziehbarkeit des Lernangebotes

    Strukturierung der Lehr- und Lerninhalte

    Lehr- Lerninhalte sind sowohl digital als auch in gleicher Struktur analog verfügbar. Durch die digitale Ablage wird für die Lernenden eine nachvollziehbare Strukturierung geschaffen. Diese wird im Analogen entsprechend übernommen. Dadurch werden Klarheit und Übersichtlichkeit der Materialien gefördert.

    Materialien werden grundsätzlich zentral in der Lernumgebung bereitgestellt. Damit haben auch abwesende Lernende Zugriffsmöglichkeit darauf.

    Die Lehrkraft hat außerdem die Möglichkeit im Unterrichtsgeschehen die Inhalte, Arbeitsaufträge und Arbeitsabläufe klar strukturiert zu visualisieren (z. B. durch eine Präsentation, Timer). Die Chronologie der Materialien kann z. B. in einem Masternotizbuch abgebildet werden

    Anschauliche Darstellung von Unterrichtsinhalten

    Lerninhalte können für die Lernenden digital unterstützt visualisiert werden. Dabei können durch die Lehrkraft Erklärvideos oder Simulationen zur Veranschaulichung komplexer beruflicher Prozesse verwendet werden. In der gemeinsamen Arbeit kommen Varianten zum Einsatz, die von den Lernenden analog bzw. auch digital umgesetzt werden können (z. B. Tafelbild, Arbeitsblatt). Auch auf analogen Medien (z. B. Arbeitsblatt) können die digitalen Elemente z. B. über QR-Codes zugänglich gemacht werden und stehen so auch für die häusliche Vor- und Nachbereitung orts- und zeitunabhängig als zusätzliches Material zur Verfügung.

    Ergebnissicherung

    Die Ergebnissicherung ist so zu gestalten, dass Lernende ohne digitale Endgeräte nicht benachteiligt sind. Bei Lernprodukten ist daher eine Offenheit für Formate angebracht. Ergebnisse können digital (z. B. als Foto, Datei, Podcast, Video) oder analog (z. B. Hefteintrag, Flyer, Plakat) dokumentiert werden. Die gemeinsame Besprechung kann unterstützt durch Beamer/digitales Board/Dokumentenkamera oder Aushang erfolgen.

  • Veranschaulichung zur Nachvollziehbarkeit des Lernangebots

    Lehr- und Lerninhalte sind sowohl digital als auch in gleicher Struktur analog verfügbar. Durch die digitale Ablage wird für die Lernenden eine nachvollziehbare Strukturierung geschaffen. Diese wird im Analogen entsprechend übernommen. Dadurch werden Klarheit und Übersichtlichkeit der Materialien gefördert.

    Materialien werden grundsätzlich zentral in der Lernumgebung bereitgestellt. Damit haben auch abwesende Lernende Zugriffsmöglichkeit darauf.

    Die Lehrkraft hat außerdem die Möglichkeit im Unterrichtsgeschehen die Inhalte, Arbeitsaufträge und Arbeitsabläufe klar strukturiert zu visualisieren (z. B. durch eine Präsentation, Timer). Die Chronologie der Materialien kann z. B. in einem Masternotizbuch abgebildet werden.

    Lerninhalte können für die Lernenden digital unterstützt visualisiert werden. Dabei können durch die Lehrkraft Erklärvideos oder Simulationen zur Veranschaulichung komplexer beruflicher Prozesse verwendet werden.

    In der gemeinsamen Arbeit kommen Varianten zum Einsatz, die von den Lernenden analog bzw. auch digital umgesetzt werden können (z. B. Tafelbild, Arbeitsblatt).

    Auch auf analogen Medien (z. B. Arbeitsblatt) können die digitalen Elemente z. B. über QR-Codes zugänglich gemacht werden und stehen so auch für die häusliche Vor- und Nachbereitung orts- und zeitunabhängig als zusätzliches Material zur Verfügung.

    Die Ergebnissicherung ist so zu gestalten, dass Lernende ohne digitale Endgeräte nicht benachteiligt sind.

    Bei Lernprodukten ist daher eine Offenheit für Formate angebracht. Ergebnisse können digital (z. B. als Foto, Datei, Podcast, Video) oder analog (z. B. Hefteintrag, Flyer, Plakat) dokumentiert werden.

    Die gemeinsame Besprechung kann unterstützt durch Beamer/digitales Board/Dokumentenkamera oder Aushang erfolgen.

  • Lebensweltbezug der Lernaktivität zur Schülerorientierung

  • Methodenvielfalt zur Variation der Lehr- und Lernmethode

  • Individualisiertes Lernen zur Berücksichtigung unterschiedlicher Lernvoraussetzungen

    Die Lernstandserfassung kann mit Anwendungen erfolgen, die digitale und analoge Möglichkeiten kombinieren (z. B. Scan von Ergebnissen von Kartenabfragen durch die Lehrkraft, digitale Auswertung).

    Durch die Erhebungen kann den Lernenden im nachfolgenden Prozess z. B. über eine Lerntheke (analog und digital, z. B. über QR-Codes) Material in unterschiedlichen Niveaus zur Verfügung gestellt werden.

    Durch die Möglichkeit automatisierten Feedbacks mit weiterführenden Hinweisen in der Lernplattform, bleibt der Lehrkraft Zeit, um parallel gezieltere Hinweise und Angebote zum weiteren analogen, selbstgesteuerten Lernen zu geben.

    Selbstlernkurse oder Lernpfade können in digitaler und analoger Form für die Lernenden bereitgestellt werden.

  • Kompetenzorientierten Aufgabenformaten und intelligentes Üben zum nachhaltigen Lernen

    Auswahl von Lern- bzw. Handlungsprodukten, die gleichermaßen digital und analog erstellt werden können (z. B. Plakat, Mindmap, Dokument, Karteikarten) oder Offenheit geforderter Formate des Lern- bzw. Handlungsprodukts (z. B. Rollenspiel oder Podcast, Präsentation oder Dokument). Die Wahlmöglichkeiten hängen von den verfügbaren Geräten und der Schwerpunktsetzung der Lehrkraft ab.

    Kollaborative digitale Aufgabenformate können dann im Unterricht bearbeitet werden, wenn gemischte Gruppen gebildet werden (digital/analog) und sich auch die Lernenden, die kein Endgerät haben umfänglich beteiligen können. Anschließend ist sicher zu stellen, dass auch diesen Lernenden die Ergebnisse zur Verfügung stehen (z. B. über Ausdruck).

    Da die Lernenden unterschiedliche digitale Endgeräte und ggf. unterschiedliche Programme verwenden, sind sie hier gefordert, ihre eigene Medienanwendung kritisch zu reflektieren und Medien aller Art zielgerichtet, sozial verantwortlich und gewinnbringend einzusetzen. Durch dieses System werden die Lernenden dazu angeregt, selbstständig und verantwortungsbewusst mit den Medien umzugehen.

    Sinnvoller Medieneinsatz und Vor- und Nachteile kann im Unterricht z. B. auch aufgabenbezogen diskutiert werden, da Lernende sowohl digital als auch analog parallel in einer Klasse arbeiten.

Potenziale für Lehrkräfte und Fachbereiche

  • Lehrkräfte können Unterrichtskonzepte digital erweitern, ohne sofort vollständig und alles umstellen zu müssen.

  • Unterricht kann sowohl analog als auch digital funktionieren z. B. bei technischen Problemen

  • Aufgaben können analog oder digital bearbeitet werden – je nach Ausstattung und Lernpräferenz

  • Lehrkräfte begleiten Lernende individuell in der Entwicklung digitaler Fähigkeiten

  • Fachbereiche können schrittweise Erfahrungen in der Arbeit mit zunehmender Ausstattung der Lernenden mit digitalen Endgeräten sammeln.

  • Niedrigere Einstiegshürde: Lehrkräfte und Fachbereiche können digitale Elemente sukzessive in bestehende Unterrichtsstrukturen integrieren.

  • Digitale Materialien können parallel zu Printmedien genutzt werden; dadurch entsteht keine Abhängigkeit von technischer Ausstattung.

  • Austausch der Lehrkräfte ist einfacher möglich, z. B. durch Arbeit an gemeinsamen Masternotizbuch; Flexibilität bei Vertretungen

Potenziale für Lernende

  • Lernende können selbst entscheiden, wie sie arbeiten möchten (digital, analog oder kombiniert). Förderung des selbstverantwortlichen Lernens, Vorbereitung auf lebenslanges Lernen.

  • Kein Ausschluss von Lernprozessen für diejenigen ohne Gerät.

  • dieses Szenario erlaubt unterschiedliche Lernwege und berücksichtig unterschiedliche Lernpräferenzen

  • Lernende mit Geräten können ihr Wissen teilen (Mediennutzung durch Modellernen)

  • Inklusive Lernkultur: Niemand wird benachteiligt, weil kein Gerät vorhanden ist; dennoch bleibt der digitale Zugang offen. (z. B. Endgeräte zu Hause)

  • Lernende können digitale Tools im eigenen Tempo und auf eigenen Geräten erlernen

  • Der Vergleich zwischen analogem und digitalem Arbeiten fördert reflektierte Mediennutzung (aktives Anstoßen durch die Lehrkraft)

  • Schüler, die digitale Geräte nutzen, können eigenständig bereits berufsspezifische Software oder Kommunikationsplattformen erproben.

Rahmenbedingungen

Welche technischen und pädagogischen (ggf. organisatorischen) Rahmenbedingungen müssen geschaffen oder angepasst werden, um die geplante digitale Unterrichtsentwicklung erfolgreich umzusetzen? 

  • Besondere Anforderungen an die Organisation, da paralleles Arbeiten analog und digital.

  • Es werden klare Regeln für den Umgang mit den privaten digitalen Endgeräten festgelegt. Dafür gilt an der Schule bzw. im Fachbereich eine Nutzungsordnung.

  • Für die digitale Kommunikation und Erreichbarkeit wird in der Schule bzw. im Fachbereich eine gemeinsame Netiquette entwickelt, die auch festlegt, über welche Kanäle Informationen bereitgestellt werden, und welche Kommunikationszeiten gelten.

  • Es wird geregelt, wann und wie private Arbeitsendgeräte und/oder private Smartphones genutzt werden können.

  • Digitale Unterrichtsmaterialien und Arbeitsstrukturen:
    Die Unterrichtsmaterialien werden zuverlässig von allen Lehrkräften digital und analog eingestellt. Idealerweise einigt sich ein Lehrerteam auf eine einheitliche digitale Arbeitsstruktur (z. B. Dateinamen, Fächerordner, Wochenplanprinzip). Diese sollte sich auch auf den analogen Materialien wiederfinden.

  • Aufgaben werden so konzipiert, dass sie sowohl digital als auch analog bearbeitbar sind

  • Lernende sind altersentsprechend für die Datensicherung und Vollständigkeit ihrer Unterlagen selbstverantwortlich. Die Lehrkräfte thematisieren dies und bieten am Anfang Unterstützung bei der Strukturierung an.

  • Lernende können sich entscheiden, ob die Unterlagen digital oder analog geführt werden, beides gleichzeitig ist nicht notwendig.

  • Datenschutzgrundlagen und das Thema Urheberrecht werden insbesondere in der Eingangsklasse kommuniziert. Die Lehrkräfte achten fortwährend auf die Einhaltung.

  • Vorbildfunktion der Lehrkräfte
    Lehrkräfte leben den verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien vor: Lehrerdienstgeräte werden in Phasen, in denen sie nicht benötigt werden, bewusst beiseitegelegt bzw. zugeklappt.

  • Lehrkräfte achten darauf, durch ihr Verhalten eine ausgeglichene Mediennutzung vorzuleben - digital bzw. analog, wo jeweils sinnvoll.

  • Lehrkräfte sollten vollumfänglich Zugriff auf die digitale Infrastruktur im pädagogischen Netz haben, um einen digitalen Unterricht durchführen zu können.

  • Es wird ein flexibles Klassenzimmer benötigt. Hier sind Kombielemente sinnvoll. Beispielsweise eine Beamerfläche, die gleichzeitig beschreibbar und magnetisch ist. Die Tischgrößen sollten so ausgelegt sein, dass sowohl ein Laptop als auch Schreibmaterial darauf Platz haben.

Für Lernende mit einem digitalen Endgerät:

  • Die Lehrkräfte geben Empfehlungen zu den Geräten bzw. den Programmen.

  • Projektionsmöglichkeit und Anbindung an das WLAN für jedes Endgerät

  • Einheitliche Lösung zum Datenaustausch ist bereitgestellt.

  • Zugänge zu schulspezifischen Anwendungen stehen zum Schuljahresanfang bereit.

  • Es stehen für Ausnahmefälle Lademöglichkeiten bereit, damit die schülereigenen Endgeräte den gesamten Schultag verwendet werden können.

  • Stabile digitale Infrastruktur

  • Sichere Netze mit Trennung von pädagogischem, Verwaltungs- und Gäste-/Privatnetz

  • Plattformunabhängige digitale Werkzeuge (Cloudlösungen), sodass alle gängigen Betriebssysteme genutzt werden können. 

Für Lernende ohne digitales Endgerät:

  • Zugänge zu Cloudlösungen und Plattformen zum Datenaustausch prinzipiell ermöglichen und zur Verfügung stellen, falls zuhause an einem digitalen Endgerät (oder Smartphone) der Unterricht vor- bzw. nachbereitet werden kann.

 

Unterstützungsbedarf

Welchen Unterstützungsbedarf für das Kollegium leiten wir aus den definierten Zielen und notwendigen Rahmenbedingungen ab (z. B. Beratung, Fortbildung, Schulung)? 

  • Umgang mit der Lernumgebung: Struktur anlegen, Materialien bereitstellen und einsammeln

  • Lernplattform: Erstellen von Kursen (mit Unterstützung)

  • Arbeiten im Team in der Klasse/in Parallelklassen

  • Möglichkeiten von KI im Kontext medienproduktiver Aufgaben reflektieren

  • Eigene Erklärvideos im Unterricht nutzen

  • Dienstgerät und digitales Klassenzimmer

  • Effiziente Zeitplanung

  • Erlernen der durch KI erleichterten Differenzierung von Aufgaben

  • Hospitation im Unterricht mit dieser Ausstattung

Weitere Handlungsfelder Schulentwicklung

Über die reine Unterrichtsentwicklung hinaus: Welche weiteren Potenziale digitaler Medien in den Handlungsfeldern der digitalen Schulentwicklung möchten wir in einem ganzheitlichen Schulentwicklungsprozess strategisch in den Blick nehmen und erschließen?

  • Gemeinsame Materialerstellung zur Prüfungsvorbereitung

  • Bildung von Teams, die sich untereinander abstimmen und gegenseitig unterstützen, z. B. bei der Strukturierung von Kursen und Lernmaterialien. Auch bei der gemeinsamen Unterrichtserstellung und Erstellung von Materialien zur Prüfungsvorbereitung arbeiten Teams zusammen und nutzen Synergien.

  • Hilfreich können Teamstunden sein. Dies kann zur gemeinsamen Abstimmung und Ausarbeitung von Unterricht genutzt werden. Aktive und strukturelle Stärkung von Teamwork durch Schulleitung und Fachbetreuung/Fachleitung ist hier hilfreich.

  • Es wird genügend Zeit für die Umstellung von analog auf digital gegeben. Digitale Schulentwicklung wird als fortwährender Prozess gesehen.

  • Durch Verwenden von Lernmanagementsystemen bzw. Lernplattformen und Cloudsystemen wird die Organisation, der Zugriff auf Materialien und das gemeinsame Nutzen und Arbeiten erleichtert.

  • Durch das digitale Organisieren können einige Abläufe wesentlich schneller erfolgen und auch gleichzeitig von mehreren Lehrern bearbeitet werden.

 

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