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Sich für eine Ausstattungsvariante entscheiden

Welche Anzahl an Geräten ist für die angestrebte Unterrichtsentwicklung und die Häufigkeit der Nutzung erforderlich?

Die folgenden Einsatzszenarien der Schülergeräte sind für unterschiedliche Unterrichtsziele vorteilhaft. Die Szenarien müssen an die Ausstattungsmöglichkeiten angepasst sein und haben immer Auswirkungen auf das Nutzungskonzept der Schule.

Aus der Praxis

Wie haben sich andere Schule entschieden?

Verschiedene Förderschwerpunkte berichten hier von Ihren Erfahrungen:

  • 1:1-Ausstattung, die mit nach Hause genommen werden darf

    „Wir haben uns entschieden, bei uns an der Förderschule die Geräte schon ab Jahrgangsstufe 5 mit einer 1:1 Ausstattung mit Tablets einzuführen. Wir streben an, frühzeitig in die Mediennutzung und -erziehung einzugreifen, darum nehmen die Lernenden die Geräte am Nachmittag mit nach Hause. Dies ermöglicht es uns, die Heftführung komplett digital zu gestalten. Zu Hause und in Vertretungsstunden haben die Lernenden immer Zugriff auf ihre individuellen Unterrichtsmaterialien. Mit einem MDM regulieren wir in Absprache mit den Eltern die Nutzung und führen die Schülerinnen und Schüler schrittweise an die Geräte heran. Da an unserer Förderschule mehrere Herausforderungen bestehen und die Förderschwerpunkte sowie Klassenzusammensetzungen berücksichtigt werden müssen, werden die Klassen häufig neu zusammengesetzt. Es kann daher erforderlich sein, individuelle Lösungen für einzelne Klassen zu finden.”

     

    (Caro, Förderzentrum)

  • Klassen-Tablet plus Kofferlösung mit Ausleihsystem

    „Wir haben uns bei der Anschaffung digitaler Endgeräte auf Tablets geeinigt. Jede Klasse hat ein eigenes Tablet in ihrem Klassenzimmer zur Verfügung. Damit können die Lernenden Fotos machen, mit einem aufsteckbaren Mini-Mikroskop Dinge untersuchen, Apps für die unterstützte Kommunikation nutzen oder im Internet recherchieren. Zusätzlich haben wir einen Tablet-Koffer angeschafft, der im Lehrerzimmer steht. Hier können sich die Lehrkräfte Tablets, teilweise mit und ohne Tastatur ausleihen. Dazu tragen sich die Lehrkräfte digital in die Wochenübersicht eines Ausleihsystems ein und können so dauerhaft oder auch nur für einzelne Termine Geräte reservieren. Für die Jugendlichen der Berufsschulstufe kaufen wir einen Klassensatz Laptops, um auch das Schreiben zu üben.“

     (Martin, Förderzentrum zur geistigen Entwicklung)

  • Unterschiedliche Konzepte für jede Stufe

     

    „An unserer Schule haben wir mit der Umsetzung eines 1-zu-1-Notebook-Konzeptes in den Jahrgangsstufen 5 und 6 begonnen. Wir haben uns für Laptops entschieden, da wir im Unterricht häufig mit Schreib- und Präsentationsprogrammen arbeiten und wir viel Wert auf das 10-Finger-Tastschreiben in höheren Klassen legen. Jedes Jahr wollen wir in Zukunft die 5. Klassen in das Konzept einbinden. Innerhalb von 4 Jahren werden wir damit eine Vollausstattung der Mittelschulstufe erreicht haben.

    Gleichzeitig haben wir uns für jeweils mehrere klasseneigene Tablets in der Grundschulstufe entschieden. Diese stehen dort für Differenzierung und individualisierte Förderaufgaben immer zur Verfügung. Für einzelne Projekte können die Lehrkräfte außerdem weitere Geräte ausleihen.“

    (Volker, Sonderpädagogisches Förderzentrum)

  • Kofferlösung

    „Für alle Jahrgangsstufen stehen bei uns Laptops und Tablets zum Ausleihen über ein Buchungssystem zur Verfügung. In diesem Schuljahr besuchen die Lehrkräfte verschieden Fortbildungen zum Einsatz der Geräte im Unterricht, die als Mikro-SchiLFfs angeboten werden. Sobald alle Lehrkräfte geschult wurden, möchten wir mit einer 1:1-Ausstattung der Klassen beginnen. Übergangsweise können sich Lehrkräfte dauerhaft Endgerät für bestimmte Stunden in der Woche buchen, um die neu erlernten Inhalte aus den Fortbildungen im Unterricht umzusetzen. Die Schüler lernen in die diesen Stunden schrittweise den Umgang mit den Geräten und wichtige Regeln zum An- und Abmelden und zum Sichern ihrer Daten.

    (Daniela, Förderzentrum)

Ausstattungsmöglichkeiten der Lernenden bzw. Klassen

Wie können die Geräte den Lernenden bzw. Klassen zugeordnet werden?

Ein effektiver und lernförderlicher Einsatz mobiler Endgeräte im Unterricht erfordert ein pädagogisches Konzept, eine stabile technische Infrastruktur sowie eine ausreichende Anzahl und geeignete Auswahl an Schülergeräten.

Je nach Ausstattungsvariante lassen sich unterschiedliche Einsatzszenarien im Schulalltag realisieren. Die Geräte können als tägliches Lernwerkzeug, in festen „Tablet-Stunden“ oder in verschiedenen Sequenzen und Projekten im Schuljahr eingesetzt werden. Die Wahl der Ausstattungsvariante und des gewünschten Standorts bzw. Nutzungsorts der Geräte (z. B. Klassenzimmer, Stockwerk, Gebäudetrakt) beeinflusst Entscheidungen hinsichtlich Aufbewahrung, Lade- und Transportmöglichkeiten.

Variante 1 - Schulweite Poolgeräte:

  • Die Endgeräte werden von verschiedenen Schülerinnen und Schülern genutzt und sind regelmäßig keinem Kind fest zugeordnet. Die Geräte werden an zentralen, abgeschlossenen Aufbewahrungsorten im Schulgebäude gelagert und können von den Lehrkräften für den Einsatz im Unterricht über ein Ausleihsystem gebucht werden. Die Variante mit Poolgeräten, die von allen Klassen genutzt werden, setzt eine Vorplanung für den unterrichtlichen Einsatz voraus. Häufig werden feste Tabletzeiten im Stundenplan eingerichtet oder Poolgeräte für den Einsatz in Projekten genutzt.

  • Die Geräte können entweder in festen Tablet-Schränken oder in mobilen Koffern aufbewahrt und geladen werden. Bei wechselndem Einsatz müssen der Transport, das Austeilen, Einsammeln und Aufbewahren der Geräte organisiert werden. Hierbei sind die baulichen Voraussetzungen (Länge der Transportwege, Treppen, Räumlichkeiten zur Aufbewahrung etc.) zu berücksichtigen.

Variante 2 - Klasseneigene Poolgeräte:

  • Jede Klasse verfügt über eine bestimmte Anzahl von schulischen Geräten, die ihr zugeordnet sind. In der Praxis hat sich eine Mindestausstattung von einem halben Klassensatz plus drei Ersatzgeräten bewährt.

  • Die Zuteilung einer festen Anzahl von Geräten pro Klasse ermöglicht einen flexiblen Einsatz im Klassenunterricht. Wird für eine Unterrichtseinheit ein kompletter Klassensatz benötigt, kann dies durch Absprachen im Kollegium bzw. mit der Parallelklasse ermöglicht werden.

Variante 3 - Fest zugeordnete Geräte (Schülerleihgeräte):

  • Jeder Schülerin bzw. jedem Schüler ist ein eigenes Endgerät zugeordnet. Der spontane Einsatz der Geräte ist jederzeit möglich. Die mobilen Endgeräte werden somit zu einem selbstverständlichen Lernwerkzeug.

  • Die Endgeräte können in entsprechenden Vorrichtungen, ggf. mit Auflademöglichkeit (z. B. Ladeschränke), im Klassenzimmer aufbewahrt werden.

In der Praxis hat sich gezeigt, dass es sinnvoll sein kann, die Ausstattungsvarianten innerhalb der Schule zu kombinieren. Für den Einstieg in die Arbeit mit den Geräten können beispielsweise zunächst Poolgeräte verwendet werden, um nach entsprechend erworbenen Grundkompetenzen in Lernformen überzugehen, in denen jedem Kind ein Gerät zur Verfügung steht.

Aus der Praxis

Eine Schule berichtet über die Ausstattungsvarianten und beschreiben die wahrgenommenen Vorteile:

  • Persönlich zugeordnete Geräte (1:1-Ausstattung)

    • Jedem Kind wird ein Schulgerät persönlich zugeordnet

    • Wartung, Updates, Datensicherung, Zurücksetzen durch Lernende

    • Daten werden in der ByCS gespeichert

    • Zwischenspeicherung von Daten auf dem Gerät

    • Ausleihvertrag inklusive Versicherung

    • Geräte werden mit nach Hause genommen

    • Administration durch Lehrkräfte, Mediensprechstunde für Schülerinnen und Schüler

    • Medienpädagogische Elternarbeit für den Einsatz zu Hause

    • MDM regelt Nutzungsmöglichkeiten

    +Gerät steht immer für alle zur Verfügung

    +Digitale Heftführung möglich

    +Erlernen des technischen Umgangs mit den Geräten

    +Täglicher Einsatz zur Differenzierung

    +Ritualisierter Einsatz

    +Spontane Recherche möglich

     

  • Poolgeräte

    • Ausleihsystem digital

    • Administration über einen externen Anbieter+

    • TechnikTeam aus einer Lehrkraft und Schülern kümmert sich um die Wartung

    • Daten werden in der ByCS gespeichert

    • Personenbezogene Daten werden nach jeder Sitzung von den Lernenden gelöscht

    • MDM regelt Nutzungsmöglichkeiten

    +Optimale Nutzung der Geräte

    +Einsatz in mehreren Klassen möglich

    +Steigerung der Medienkompetenz über mehrere Klassen hinweg möglich

    +Differenzierte Hinführung zu digitalen Arbeiten

    +Weniger Aufwand für die Klassenlehrkräfte

     

  • Geräte fest im Klassenzimmer (Klasseneigene Geräte)

    • Einzelne Geräte im Klassenzimmer (kein Klassensatz)

    • Mediendienst bestehend aus Schülerinnen und Schülern kümmert sich um das Laden der Geräte

    • Daten werden in der ByCS gespeichert

    • Personenbezogene Daten werden nach jeder Sitzung von den Lernenden gelöscht

    • Administration über die Systembetreuung mit externer Unterstützung

    • MDM regelt Nutzungsmöglichkeiten

       

    +Täglicher Einsatz zur Differenzierung

    +Ritualisierter Einsatz

    +Spontane Recherche möglich

    +wenig Aufwand für die Klassenlehrkräfte

     

Konsequenzen für das Nutzungskonzept

Welche Auswirkungen hat die Wahl der Ausstattungsvariante?

Die Wahl der Ausstattungsvariante und des gewünschten Standorts bzw. Nutzungsorts der Geräte (z. B. Klassenzimmer, Stockwerk, Gebäudetrakt) beeinflusst Entscheidungen hinsichtlich Aufbewahrung, Lade- und Transportmöglichkeiten. Dadurch ergeben sich zusätzliche, konkrete Anforderungen:

  • Klärung der Zuständigkeiten für die routinemäßige Überprüfung und das Laden von mobilen Geräten

  • Konzeption eines Ausleihsystems

  • Anforderungen an die Konfiguration der Geräte

  • Organisatorische und technische Lösungen für die Löschung personenbezogener Daten

  • Möglichkeiten zur Datenspeicherung und Datenaustausch

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