Passende Geräte und Zubehör auswählen
Wozu sollen die Geräte im Unterricht eingesetzt werden?
Ziel ist, dass jede Schule auf Basis des schuleigenen Medienkonzepts einen passgenauen pädagogisch-didaktischen Ansatz im Bereich der Medienbildung verfolgt und die technische Ausstattung darauf ausgerichtet ist. Auch die verschiedenen Bedürfnisse und Anforderungen der unterschiedlichen Förderschwerpunkte haben Einfluss auf die Wahl der Ausstattung. Diese individuellen Gegebenheiten vor Ort müssen bei der technischen Umsetzung eines Ausstattungskonzepts berücksichtigt werden. Hinzu kommen Fragen zur Beschaffung, Administration sowie zur Wartung der Geräte, die von Beginn an mitgedacht werden müssen. Um einen passenden Ausstattungsplan für die eigene Schule in Absprache mit dem Schulaufwandsträger zu entwickeln, ist es sinnvoll, sich mit den aktuellen Möglichkeiten und Angeboten gezielt auseinanderzusetzen und mit dem technischen IST-Stand zu vergleichen. Im Folgenden finden Sie Impulse für eine passende Ausstattung.
Woran kann man sich orientieren?
In der Grundschulstufe sind Tablets durch ihre einfache Bedienbarkeit oft geeigneter als Desktop-PCs oder Notebooks. Ihre intuitive Nutzbarkeit und die Vorerfahrungen der Kinder erleichtern den Einstieg in digitale Medien. Tablets bieten zudem neue Präsentationsmöglichkeiten und vielseitige Einsatzmöglichkeiten, die analoge Lernmethoden ideal ergänzen und die Umsetzung der Lehrplaninhalte fördern.
Der hohe Aufforderungscharakter und die intuitive Bedienbarkeit ermöglichen einen unkomplizierten Einstieg in die Arbeit mit digitalen Medien und Anwendungen.
Auch neue digitale Präsentationsformen sind mit Tablets gut umsetzbar.
Die Multifunktionalität von Tablets sowie die hohe räumliche, zeitliche und methodische Flexibilität aufgrund der kompakten Größe und des geringen Gewichts erlauben, ergänzend zu den analogen bzw. haptischen Lernzugängen, eine große Methodenvielfalt und optimale Umsetzung der geforderten Lehrplaninhalte.
Je nach vorgesehenem Einsatzzweck sollte ggf. ein Tablet gewählt werden, das mit einem induktiven Stift bedienbar ist, um Apps mit Stifteingabe (z. B. Schwungübungen, digitaler Notizblock, Grafiksoftware) nutzen zu können und damit den Transfer zu analogen Medien zu erleichtern.
Aus der Praxis:
In höheren Jahrgangsstufen kann es sinnvoll/erforderlich sein, teilweise in unterschiedlichen Unterrichtssettings oder komplett auf Notebooks oder Laptops umzusteigen. Dazu kann auch eine Ausstattung in Form eines Computerraumes oder eines Laptopwagens grundsätzlich ausreichend sein.
Da die in der Förderschule verwendeten Apps, Programme und Plattformen eine gute Performanz verlangen, sollte bei der Geräteauswahl auf eine ausreichende Leistung geachtet werden. Anwendungen, die förderspezifische Möglichkeiten bieten, z. B. im Bereich der Diagnostik, TEACCH Material, assistive Technologien, müssen kompatibel mit der Geräteauswahl sein. Auch auf Erweiterungsmöglichkeiten sollte geachtet werden (z. B. Anschlüsse für Kopfhörer, Mikrofon, Tastatur, Stativ und Speichermedien). Dies gewährleistet eine reichhaltigere Nutzung und ermöglicht die Anpassung an die fortschreitende Souveränität der Kinder im Umgang mit digitalen Arbeitsgeräten. Empfehlenswert ist eine robuste, stoßabsorbierende Schutzhülle für die Geräte. Zu Bedenken ist dabei, dass die Schutzhülle mit dem Aufbewahrungssystem kompatibel ist, z. B. bietet eine Kofferlösung meist nur Platz für dünne Schutzhüllen. Zudem sollten die Schutzhüllen keine Anschlüsse verdecken oder inkompatibel mit Erweiterungsmöglichkeiten (z. B. Kopfhöreranschluss) sein.
Zur Administration von Tablets und insbesondere für den Einsatz mit wechselnden Benutzern wird der Einsatz eines MDM-Systems empfohlen. Der Funktionsumfang des MDM-Systems ist sowohl vom unterstützten Betriebssystem als auch vom MDM-Anbieter abhängig.
Wie kann eine Entscheidung getroffen werden?
Die Auswahl eines passenden Betriebssystems sollte unter Berücksichtigung der gewählten Jahrgangsstufe(n), der Ausstattungsvariante, den unterschiedlichen Förderschwerpunkten, den unterschiedlichen Einsatzbereichen der Lehrkräfte und dem Wartungsaufwand bezüglich folgender Gesichtspunkte und damit verbundenen Fragestellungen stattfinden:
Welche (assistiven) Funktionen sind in den Betriebssystemen bereits integriert (Anpassung der Textgröße, Beschränkung visueller Effekte, Veränderung des Mauszeigers/Touch, Bildschirmlupe, Farbfilter, Kontrastanpassung, Sprachein- und -ausgabe, Audioeinstellungen zur Unterstützung der auditiven Wahrnehmung, Unterstützung für externe Taster/Schalter, Screenreader)?
Welche Anschlussmöglichkeiten bestehen für externe (assisstive) Eingabegeräte (Bluetoothgeräte wie Maus, Kopfhörer, Stifte, UK-Geräte Spezial-Tastaturen, Talker, Tonübertragungshilfen fürLehrkräfte, Mausersatzgeräte, externe Taster, Noise-Cancelling-Headsets, mobile Touchdisplays, Screenreader-Software.)?
Gibt es alternative Bedienkonzepte, wie bspw. Wischgesten?
Setzen die pädagogischen Einsatzszenarien und daraus benötigte Anwendungen ein bestimmtes Betriebssystem bzw. eine bestimmte Geräteklasse voraus?
Wie sollen Materialien (Lernumgebung/Dateiablage) von der Lehrkraft bereitgestellt werden?
Welche medienproduktiven Tools (Audio, Film, Grafik etc.) sollen zum Einsatz kommen?
Welche fachspezifische Software soll auf den Endgeräten genutzt werden?
Erfüllen die Geräte die Anforderungen von Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichen Förderschwerpunkten (z. B. Autismus, Lernende mit sprachlichen oder körperlichen Entwicklungsbereichen, Förderschwerpunkt Hören und Sehen)?
Wird ein Stift oder eine Tastatur benötigt?
Welche Anschlüsse sind für die weiteren benötigten Ausstattungskomponenten notwendig (z. B. assisitive Eingabegeräte)
Welches Zubehör ist passend zur Geräteklasse verfügbar?
Welche Konsequenzen hat es im Classroom Management, wenn die Geräte nicht flach auf dem Tisch liegen, sondern z. B. über eine Tastatur aufgestellt werden können?
Wie kompatibel sind die geplanten Schülergeräte zur vorhandenen oder geplanten IT-Bildungsinfrastruktur (z. B. WLAN, Bildschirmübertragung)?
Welche Herausforderungen ergeben sich, wenn Lehrkräfte und Lernende ggf. unterschiedliche Betriebssysteme verwenden?
Welche Konsequenzen ergeben sich daraus (z. B. für das Einarbeitungskonzept oder schulinterne Unterstützungssysteme)?
Ist die geplante Ausstattung in ein MDM integrierbar?
Welche spezifischen technischen Lösungen zur Einschränkung der Mediennutzung der Lernenden im Unterricht bietet die zur Verfügung stehende MDM-Lösung? (Reizreduzierung, Bildschirmsperre, Sperren von Anwendungen durch die Lehrkraft, Zurücksetzen von Geräten, mehrere Benutzerrollen für die Administration der MDM-Lösung, z.B. unterschiedliche Berechtigungen für Schulaufwandsträger und Systembetreuung?