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Einarbeitungskonzept für Lernende etablieren

Die digitalen Endgeräte für die Lernenden sind da und sollen nun im Unterricht eingesetzt werden. Welche gemeinsamen Schritte bieten sich an, damit die Schülerinnen und Schüler die wichtigsten Grundlagen im Umgang mit dem Gerät lernen? Ein vorher erstelltes Einarbeitungskonzept vereinfacht Lernenden wie auch Lehrenden den Einstieg in die neue Arbeitsform mit den digitalen Endgeräten. Dieser Artikel bietet verschiedene Vorlagen und Konzepte, die als Orientierung für die Ausgestaltung des eigenen Konzeptes zur Einarbeitung dienen können.

Ziele eines einheitlichen Einarbeitungskonzeptes für Lernende

Wer profitiert von dieser Vorgehensweise?

Die Intention eines einheitlichen Einarbeitungskonzeptes ist es, dass sich alle Beteiligten auf gemeinsame Grundlagen im Umgang mit dem Gerät verständigen und auf diese zurückgreifen oder aufbauen können. Dies erleichtert den Einstieg in die Arbeitsweise mit den neuen Geräten und erhöht die Akzeptanz für die erweiterte Ausstattung an digitalen Geräten.

Die Klassenlehrkräfte, die schon mit digitalen Geräten im Unterricht gearbeitet haben, entwickeln gemeinsam mit dem Medienteam ein Einarbeitungskonzept, das an die folgenden Klassenlehrkräfte weitergegeben wird. Wenn die einzelnen Inhalte und Schritte allen schriftlich zur Verfügung gestellt werden, ein kontinuierlicher Austausch im Kollegium stattfindet, führt das zu mehr Transparenz und letztlich auch Akzeptanz.

Die Bausteine des Einarbeitungskonzeptes führt die Klassenlehrkraft durch und informiert die in der Klasse unterrichtenden Lehrkräfte über die von den Lernenden bereits erworbenen Kompetenzen. Ausgehend von den grundlegenden Bedienungen ergänzt und wiederholt die Klassenlehrkraft in Absprache mit den Teamlehrkräften über das Schuljahr verteilt weiterführende Anwendungen. Sowohl ältere Schüler und Schülerinnen als auch zusätzliche in der Klasse eingesetzte Personal, wie Schulbegleiter und Schulbegleiterinnen, Praktikanten und Praktikantinnen unterstützen die Klassenlehrkraft dabei.

Planungsgrundlage für die Entwicklung eines schuleigenen Einarbeitungskonzepts

Was muss man beachten?

Folgende Fragestellungen haben sich bewährt, bei der Entwicklung und Umsetzung von Einarbeitungskonzepten für Lernende zu betrachten:

Zunächst geht es darum, dass die Lernenden über einen sicheren Umgang mit dem Gerät verfügen und sich in zentrale medienerzieherische Themen wie Regeleinhaltung, Datenschutz und Persönlichkeitsrechte usw. einarbeiten. Die Vermittlung weiterführender Bedienkompetenzen wie die Nutzung digitaler Medien und Werkzeuge zur Information, Kommunikation, Produktion und Präsentation muss im Laufe des Schuljahres folgen.

  • Welche Regeln müssen besprochen werden?

  • Welche Grundlagen der Gerätebedienung sollen vermittelt werden?

  • Welche Grundlagen der Stift und Tastaturbedienung sollen vermittelt werden? Wie werden Daten ausgetauscht?

  • Mit welchem Tool wird die Dateiablage organisiert? Wird eine Lernplattform verbindlich genutzt?

  • Soll ein digitales Heft genutzt werden?

  • Welche Kompetenzen werden sofort benötigt? Welche können im Laufe des Schuljahres vermittelt werden?

  • Wer kann bei Problemen unterstützen?

  • Welche medienpädagogischen Themen sind uns wichtig?

  • Wo ist im Förderschwerpunkt Unterstützung nötig?

Da die Klassenlehrkraft bzw. das Klassentandem die meisten Stunden in der Klasse unterrichten, übernehmen sie auch die Einführung der Geräte. Die Klassenlehrkräfte, die schon mit digitalen Geräten im Unterricht gearbeitet haben, entwickeln gemeinsam mit dem Medienteam ein Einarbeitungskonzept, das an die folgenden Klassenlehrkräfte weitergegeben wird. Selbstlernkurse und ältere Schülerinnen und Schüler unterstützen bei der Vermittlung der Inhalte.

  • Kann jede Lehrkraft die Bausteine zur Einarbeitung übernehmen?

  • Müssen diese Kolleginnen und Kollegen selbst fortgebildet werden?

  • Können ältere Schülerinnen und Schüler bei der Vermittlung der notwendigen Inhalte und Schritte unterstützen?

  • Kann mit einem Selbstlernkurs gearbeitet werden? Wer unterstützt die Lernenden dabei?

  • Wer führt einzelne, fachspezifische Tools ein?

Um gleich zu Beginn des Schuljahres oder bewusst auch eher starten zu können, müssen für die einzelnen Elemente des Einarbeitungskonzeptes für Lernende frühzeitig Termine festgelegt und kommuniziert werden.

  • Wann im Schuljahresverlauf finden die Bausteine zur Einarbeitung statt?

  • Soll die Einführung während regelmäßiger, im normalen Stundenplan fest verankerte, Stunden stattfinden?

  • Wird die Einführung in den regulären Unterricht integriert?

Damit alle Beteiligten immer auf dem gleichen Stand sind, bietet es sich an, das Konzept zu verschriftlichen und in geeigneter Form an das Kollegium sowie die Erziehungsberechtigten weiterzugeben. Des Weiteren sollte es bei Bedarf überarbeitet und angepasst werden.

  • Werden das Konzept und die Inhalte auf einer Lehrerkonferenz bekannt gegeben? Wer stellt es vor?

  • Wird ein verbindliches Skript mit den Inhalten dazu verfasst?

  • Wie werden die Erziehungsberechtigten darüber informiert?

  • Wie kann es evaluiert und ggf. angepasst werden?

Bewährtes aus der Praxis

Wie setzen andere Schulen das um?

Eine erfolgreiche Umsetzung an der eigenen Schule erfordert eine individuelle Anpassung an die jeweiligen Bedürfnisse, die Ausstattungsvariante, den Förderschwerpunkt und Ressourcen und eine schriftliche Fixierung der Schulungsinhalte zum Beispiel in Form einer digitalen Pinnwand. Im Laufe des Schuljahres werden die Kompetenzen der Lernenden im Rahmen des (Fach)Unterrichts weiter ausgebaut.

  • Beispiel für die zeitliche Einteilung der Schulungsinhalte
  • Das müssen die Lernenden bei der 1:1 Ausstattung können:

    • Geräte an einer Station laden

    • Daten speichern

    • (Einmalige) Anmeldung von Anwendung

    • Updates machen

    • Nutzerregeln

  • Das müssen die Lernenden bei der Kofferlösung können

    • Geräte richtig einsortieren (Nummerierung als Orientierung), Mediendienst

    • Persönliche Daten speichern und vom Gerät löschen

    • An- und Abmeldung von Anwendungen

    • Nutzerregeln

Bei der Umsetzung können verschiedene Ansätze (z. B. Klassenlehrkräfte gemeinsam mit älteren Schülerinnen und Schülern) auch miteinander kombiniert werden. Die nachfolgenden Praxisbeispiele, die bewährte Konzepte aufzeigen, sollen als Inspiration dienen.

1. Einarbeitung in die Grundbedienungen

„Bei der Schulung der Schülerinnen und Schüler übernehmen bei uns die Klassenlehrkräfte eine aktive Rolle. Sie vermitteln die Basiskompetenzen, die eine Grundbedienung ermöglichen. Die bereits erarbeiteten Kompetenzen, notiert die Klassenlehrkraft in einer Checkliste auf dem Pult. Die Fachlehrkräfte der Klasse sehen dann sofort, welche Inhalte die Schülerinnen und Schüler schon kennen und setzen diese dann zur Vertiefung im Fachunterricht ein.“

  • Basiskompetenzen zum Umgang mit dem Endgerät

    •  Grundlegende Bedienung: Ein- und ausschalten; Neustart auslösen; Ruhezustand; Aufladen; Hardwaretastatur.

    • Möglichkeit zur Anmeldung am iPad: Face ID, Touch-IF, PIN, Zweifaktoren-Authentifizierung, Passwortsicherheit

    • Touch-Bedienung und Multitouch-Gesten: App wechseln und schließen, Homescreen aufrufen

    • Grundfunktionen mit dem Kontrollzentrum steuern und anpassen: Kamera, Uhr, Lautstärke, WLAN, Helligkeit, Bildschirmaufzeichnung

    • Bildschirmfoto und Bildschirmaufzeichnung

    • Apps verwalten: verschieben, löschen, oder einlegen, Homescreen-Verwaltung, App-Mediathek, Mehrfachauswahl, Dock

    • Share-Sheet: Mit bestimmten Apps öffnen und teilen am Beispiel von AirDrop.

    • Multitasking Ansichten: Slide Over, Split View, Picture-in-Picture

    • Drahtlose Bildschirmübertragung an digitale Tafel

    • Verwendung des Stiftes: koppeln; laden; Autoform-Assistent; Schriftverbesserung; Handschrift in Druckschrift konvertieren

    • Bedienungshilfen für Menschen mit Sinnesbehinderung und motorischen Einschränkungen

2. Unterstützungsangebote für Klassenleiter

„Die Kinder in den Klassen haben einen sehr unterschiedlichen Wissensstand bei der Bedienung von Tablets. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, innerhalb des Unterrichts Materialien zum Selbstlernen zu nutzen. Die Lernenden erarbeiten anhand von Erklärvideos und dazu passenden Aufgaben die Funktionen ihres Tablets und bestimmen dabei selbst das Arbeitstempo. Ältere Schülerinnen und Schüler unterstützen sie dabei. Sie kommen schon vor den Sommerferien einmal mit ihren Tablets zu Besuch und bearbeiten mit ihrem Tandempartner einen Lernweg zur Bedienung der Notizen App.“

  • Peer-to-Peer Konzepte einsetzen

    Schülerinnen und Schüler unterstützen sich oft gerne gegenseitig. Verfügt die Schule bereits über ein Peer-to-Peer Konzept, können diese Schülerinnen und Schüler auch gewinnbringend in ein Schulungskonzept integriert werden. Der folgende Beitrag zeigt, wie ein solches Konzept an der eigenen Schule eingerichtet werden kann.

    Glühbrinen über P2P-Logo
    © istock.com/phototechno (bearbeitet)

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