Kontinuierliche Qualitätsentwicklung der Handlungsfelder durchführen
Einführung eines kontinuierlichen Qualitätsmanagements im Rahmen der 1.1-Ausstattung
Der Unterricht im Rahmen einer 1:1-Ausstattung schafft vielfältige neue Möglichkeiten, setzt aber auch eine Anpassung und Erweiterung des bisherigen didaktisch-pädagogischen Rahmens um innovative Unterrichtskonzepte voraus. Eine regelmäßige Reflexion der Unterrichtspraxis ist eine wichtige Hilfestellung, um die passenden Unterrichtskonzepte und Rahmenbedingungen für erfolgreiches Lernen im 1:1-Setting zu ermöglichen. Dieser Artikel bietet eine konkrete Hilfestellung für die Evaluation des Unterrichts und der pädagogisch-didaktischen Rahmenbedingungen und erleichtert die Einschätzung, inwiefern Anpassungen an das bestehende Konzept notwendig sind.
Spätestens gegen Ende des ersten Schuljahres im 1:1-Setting lohnt sich ein Blick zurück auf die bisherige Unterrichtspraxis und die pädagogischen Rahmenbedingungen. Im Handlungsfeld „Unterricht weiterentwickeln“ liegt der Fokus auf den folgenden drei Bereichen:
Implementierung innovativer pädagogisch-didaktischer Unterrichtskonzepte im Kontext der 1:1-Ausstattung von Schülerinnen und Schülern mit digitalen Endgeräten
Weiterentwicklung des Fachunterrichts zum vertieften Erwerb von Fachkompetenzen durch den Einsatz zeitgemäßer digitaler Werkzeuge, Materialien und Methoden
Verstärkte Förderung von „21st century skills“ als notwendige Voraussetzung für eine gelingende Partizipation an der mediatisierten Welt
Vor dem Hintergrund dieser Zielsetzung erfolgt eine genaue Ermittlung des Ist-Zustands. Die Leitfragen für die einzelnen Lehrkräfte könnten dabei lauten:
Welche Kriterien sind mir in meinem Unterricht wichtig, in welchen Bereichen sehe ich noch Entwicklungsbedarf?
Wo setze ich meine eigenen Schwerpunkte im nächsten Jahr?
Inwiefern kann meine Schule diese Schwerpunktsetzung durch entsprechende Angebote begleiten?
Welche Anpassungen des bisherigen pädagogisch-didaktischen und organisatorischen Rahmens helfen mir dabei, den Unterricht weiter zu optimieren?
Antworten auf diese Fragen erleichtern die Einschätzung über gewünschte Fortbildungsangebote und eine Notwendigkeit zur Anpassung der pädagogischen Rahmenbedingungen und organisatorischen Strukturen. Dabei bieten sich verschiedene Wege an, um Rückmeldung zu erhalten.
Für eine objektive Beurteilung des IST-Zustands auf der Ebene des Unterrichts ist folgender Fragebogen geeignet. Dieser kann online ausgefüllt oder die Fragen können in ein eigenes Umfragetool importiert werden.
Auch eigene Fragebögen können in diesem Zusammenhang erstellt werden. Das Feedback liefert Erkenntnisse über den IST-Zustand. Diese können noch bestehende Defizite aufzeigen bzw. Fortschritte dokumentieren.
Eine pädagogische Konferenz ist der ideale Ort, sich über wesentliche Ziele der Unterrichtsentwicklung auszutauschen. Der hier zur Verfügung gestellte Fragebogen kann zur Schwerpunktsetzung durch das Kollegium dienen, um Unterricht weiterzuentwickeln.
Das gesamte Kollegium erhält die Möglichkeit, sich anonym an einer Umfrage zu beteiligen. Jede einzelne Person schätzt zunächst für sich ein, inwiefern er oder sie die Anforderung an der Schule insgesamt erfüllt sieht. Die Einschätzungen können durch Notizen erläutert werden.
Anschließend werden die persönlichen Einschätzungen in einem gemeinsamen Stimmungsbild zusammengeführt. In einem zweiten Schritt wählt hier das Steuerungsteam zusammen mit der Schulleitung zwei konkrete Schwerpunkte, zum Beispiel:
Das Kollegium nutzt die Potenziale der Digitalisierung in Unterricht und Schule.
Digitale Medien unterstützen die individuelle Förderung und Selbststeuerung der Schülerinnen und Schüler.
Im vorliegenden Beispiel fiel die Entscheidung auf eine bereits bestehende Stärke (Erhaltungsziel), die der Profilierung der Schule dient. Ferner soll ein weiterer Schwerpunkt in Augenschein genommen werden, den es sich für alle Beteiligten zu entwickeln lohnt.
Die Ergebnisse und die daraus gewonnenen Schlüsse werden dem Kollegium in einer pädagogischen Konferenz vorgestellt und diskutiert, um im Anschluss konkrete Ziele und Umsetzungsmaßnahmen zu erarbeiten.
Für eine vielseitige Nutzung der 1:1-Ausstattung ist es erforderlich, die pädagogischen Rahmenbedingungen zu überdenken und entsprechend anzupassen. Dabei stehen folgende Fragen im Zentrum: Wie zufrieden ist das Kollegium? Was hat sich (nicht) bewährt? Inwiefern muss eine Optimierung erfolgen? Diese sollten mit Blick auf die nachfolgenden sechs Bereiche gestellt werden:
Das Lernen in einem 1:1-Setting schafft neue Anreize für eine verstärkte Kooperation der Lehrenden, fördert das eigenständige, handlungs- und produktionsorientierte Arbeiten der Lernenden und ermöglicht die Integration digitaler Unterrichtsmethoden sowie eine sich daraus ergebende veränderte Aufgabenkultur. Damit kann die Integration digitaler Unterrichtsmedien zum einen, die Notwendigkeit einer Anpassung der bestehenden Rahmenbedingungen an einer Schule erfordern. Zum anderen können veränderte Rahmenbedingungen genau diese Entwicklungen unterstützen. Dabei sind folgende Aspekte von Interesse:
• Verändert die angestrebte Unterrichtsentwicklung den Klassenraum als Ort des Lehrens und Lernens?
• Wie können außerschulische Lernorte einbezogen werden?
• Sollen verstärkt fächerübergreifender Unterricht und Projekte stattfinden?
• Inwiefern können digitale Medien gemeinsame Unterrichtsvorhaben erleichtern?
• Inwiefern können Zeitfenster für Selbstgesteuertes Lernen oder Doppelstunden in Bezug auf digitales Lernen sinnvoll sein?
• Wie hat sich unsere Zusammenarbeit (im digitalen Bereich) bisher entwickelt?
• Wodurch kann eine stärkere Zusammenarbeit im Kollegium erreicht werden?
• Wie können Kommunikationswege verbessert und langfristig etabliert werden?
Einführung eines kontinuierlichen Qualitätsmanagements im Rahmen der 1.1-Ausstattung
Evaluation und Impulse zur Steigerung des digitalen Kompetenzerwerbs
Bestehende Strukturen überprüfen und ggf. anpassen
Erreichte Entwicklungen sichtbar machen und neue Impulse setzen