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Qualitätsentwicklung des Handlungsfeldes "Digitale Expertise stärken"

Die Einführung einer 1:1-Ausstattung erfordert seitens der Lehrkräfte einen kompetenten Umgang mit digitalen Technologien und Werkzeugen. Dabei gilt es, von Anfang an auf mögliche Wissensunterschiede im digitalen Bereich systematisch mit verschiedenen differenzierten Maßnahmen zur Weiterentwicklung der digitalen (Lehr-)Kompetenzen zu begegnen. Im folgenden Artikel erfahren Sie, wie Bewährtes im Schulalltag implementiert und der digitale Kompetenzerwerb der Lehrkräfte unterstützt werden kann. Dabei steht die bedarfsorientierte Weiterentwicklung und Anpassung der Fortbildungsplanung vor zentralen Herausforderungen.

Der Herausforderung heterogener Fähigkeiten im digitalen Bereich begegnen

Welche digitalen Kompetenzen sind im Kollegium vorhanden?

Mit dem Fortschreiten des Schulentwicklungsprozesses im Bereich Digitalisierung verändert sich auch das erforderliche Kompetenztableau der Lehrkräfte im digitalen Bereich. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Schulen gezielt die etablierten Fortbildungsstrukturen nutzen und die schulischen Prozesse so gestalten, dass technisches Wissen sowie Erfahrungen in Bezug auf die didaktische Umsetzung multipliziert werden. Auf diese Weise erlangen alle Beteiligten ein gemeinsames Verständnis darüber, wie digitale Technologien am besten genutzt werden können, um das Lernen und Lehren nachhaltig zu verbessern. Im Folgenden wird Ihnen aufgezeigt, welche Herausforderungen möglicherweise für Ihre Schule entstehen und wie Sie diese bewältigen können.

Welche Herausforderung kommt auf uns zu?

Welche Lösungswege gibt es?

  • Neue Kollegen in den Entwicklungsprozess integrieren 

  • Dem Verlust bereits erworbenen Wissens und bewährter Strukturen entgegenwirken 

  • Dokumentation und Übertragung vorhandenen Wissens

  • Etablierte Formen der Zusammenarbeit, z. B. durch Arbeitsgruppen, Konferenzen oder Projekte (Mentorenprogramm, Barcamps, Mikro-SCHILFs, über Best Practice-Beispiele gelungenen digitalen Unterrichts)

  • Verbindliche wahrzunehmende Fortbildungselemente der schuleigenen Fortbildungsplanung für neue Lehrkräfte

  • Nutzung der differenzierten Fortbildungsangebote (zentral - regional - lokal)

  • Erfahrungsaustausch innerhalb der Fachschaft und darüber hinaus

  • Eine Konzentration des Wissens über Medien und deren Verwendung auf nur wenige Personen vermeiden (Kompetenzballung)

  • Frühzeitige Weitergabe des entsprechenden Wissens an mehrere Personen

  • Pädagogische Rahmenbedingungen konstant durchsetzen und erweitern

  • Kontinuierliche Weitergabe klarer Standards und Erwartungen für guten Unterricht in einer 1:1-Ausstattung

  • Permanente Reflexion über die Unterrichtspraxis

  • Eine Orientierung im Hinblick auf die Weiterentwicklung des digitalen Unterrichts schaffen

  • Formulierung von Leitbildern für die zukünftige digitale Entwicklung der Schule

  • Transparente Kommunikation der Ziele und Fördern eines gemeinsamen Verständnisses

Die Fortbildungsplanung anpassen und weiterentwickeln

Wie kann Bewährtes fortgeführt und optimiert werden?

Regelmäßige Bedarfsanalysen helfen dabei, den aktuellen Kenntnisstand der Lehrkräfte im digitalen Bereich sowie die empfundene Qualität der angebotenen Fortbildungen zu ermitteln. In der Folge können passende Fortbildungen empfohlen, beziehungsweise kann das bestehende Fortbildungsangebot optimiert werden. Nachfolgend werden Schritte beschrieben, wie Sie Ihre Fortbildungsplanung anpassen können:

Es gibt zahlreiche Abfragen, die dazu gedacht sind, dass Kollegen und Kolleginnen ihre eigenen Kompetenzen im Bereich der Digitalisierung einschätzen. Diese lassen zum einen für eine Schule Rückschlüsse über den Kompetenzzuwachs der Lehrenden zu. Zum anderen bergen wiederkehrende Abfragen das Potenzial, persönliche Erfolge bei der Weiterentwicklung digitaler Fähigkeiten offenzulegen.

Für die Begleitung der persönlichen Weiterentwicklung der einzelnen Lehrkräfte bieten sich Gesprächsangebote, zum Beispiel in Form von Austauschrunden oder persönlichen Gesprächen an. Dabei können individuelle Ziele ermittelt werden.

Zur Vorbereitung auf solche Angebote kann das Selbsteinschätzungswerkzeug der ALP Dillingen genutzt werden.

Zunächst sorgen verbindlich wahrzunehmende Fortbildungselemente der schuleigenen Fortbildungsplanung dafür, dass alle Lehrkräfte auf einen einheitlichen Stand hinsichtlich der pädagogischen Rahmenbedingungen im 1:1-Setting bringt und darüber hinaus die wesentlichen damit einhergehenden Basiskompetenzen (Bedienung der IT-Infrastruktur, interaktive Whiteboards, Bedienkompetenzen mit dem Tablet etc.) abdeckt. Dazu können gezielt auch zentrale Angebote der Stabsstelle Medien.Pädagogik.Didaktik integriert werden. Mit einer wachsenden Expertise im Kollegium bietet es sich an, Fortbildungsformate neu zu denken. So kann ein Barcamp für erfahrene Lehrkräfte einen gewinnbringenden Austausch bieten. Die Durchführung eines Webinars kann eine flexible und ortsunabhängige Alternative zur klassischen Fortbildung vor Ort sein.

Schulen können Strukturen für kollegiale Zusammenarbeit (z.B. professionelle Lerngemeinschaften) etablieren, bei denen erfahrene Kolleginnen und Kollegen ihren zugewiesenen Schützlingen in Bezug auf Fragen rund um digitale Medien weiterhelfen. So haben sowohl an der Schule neue als auch bislang digital wenig erfahrene Lehrkräfte eine direkte Ansprechperson bei Problemen und Hindernissen und profitieren vom Erfahrungs- und Wissensschatz des Kollegiums. Zudem können Schulen interne Netzwerke von Lehrkräften errichten, die sich auf den Einsatz von digitalen Technologien im Unterricht spezialisiert haben.

Neben der inhaltlichen Reflexion sollte die im Medienkonzept verankerte Fortbildungsplanung auch im Hinblick auf Fortbildungszeiten und die Bereitschaft, das Angebot anzunehmen, überprüft werden. Hier kann man sich an der Teilnehmerzahl und dem Feedback von Teilnehmerinnen und Teilnehmern orientieren und so die Anzahl und Terminierung von Angeboten für die eigene Schule optimieren.

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