Medienpädagogische Elternabende gestalten
Gerade im Bereich der Medienerziehung spielen Erziehungsberechtigte eine entscheidende Rolle, da Sie über die prinzipielle Verfügbarkeit von privaten digitalen Endgeräten entscheiden, den Rahmen für die häusliche Mediennutzung (insb. Umfang und Art der Nutzung) setzen, Schülerinnen und Schüler beim digital gestützten Lernen zu Hause begleiten und als Vorbild maßgeblichen Einfluss auf das Verhalten Ihrer Kinder haben. In diesem Artikel finden Sie gesammelt Angebote, Erziehungsberechtigten bei dieser Aufgabe zu unterstützen.
Herausforderungen
Bei der Gestaltung der Elternabende ist zu beachten, dass
Eltern aus unterschiedlichen Medienwelten kommen und
ihr soziokultureller Hintergrund vielfältig sein kann.
Eine Folge sind die unterschiedlichen Vorstellungen, welche Regeln beim Umgang mit digitalen Medien sinnvoll sind. Um in einen konstruktiven Dialog zu kommen, empfiehlt es sich, bei den Angeboten für die Elternarbeit zu überlegen, inwieweit folgende Elemente notwendig sind:
Wahrnehmung: Welche Wahrnehmung haben Eltern z. B. einer Klasse oder einer Jahrgangsstufe hinsichtlich einer bestimmten Mediennutzung? Ist es ggf. notwendig, sie für problematische Aspekte zu sensibilisieren?
Wissen: Welche Informationen sind für die Eltern notwendig? Wie kann auf einen heterogenen Kenntnisstand, z. B. durch Vorabfragen, Vorabinformationen oder weiterführende Materialien, reagiert werden?
Werte: Inwieweit besteht Gelegenheit für Eltern, sich ehrlich und untereinander auszutauschen? Wie kann es gelingen, ein gemeinsames Vorgehen, z. B. hinsichtlich auch von Regeln für den Umgang mit digitalen Medien im häuslichen Bereich, zu vereinbaren?
Formate und Gestaltung
Die Erfahrungen aus dem Schulversuch “Digitale Schule 2020” zeigten bereits, dass an den Projektschulen die Erfahrung gemacht worden ist, dass neben den klassischen Formaten wie Infoabende, Elternbriefe und Präsentationen auf der Webseite der Schule, Eltern stärker bereit sind, die medienerzieherischen Angebote der Schule wahrzunehmen, wenn
ihr Informationsbedarf im Vorfeld abgefragt wird und die schulischen Angebote sich daran orientieren,
Veranstaltungen „von Eltern für Eltern“ angeboten werden,
die Perspektive von Schülerinnen und Schülern berücksichtigt wird und sie z. B. bei der Gestaltung der Veranstaltung aktiv beteiligt sind. So können z. B. die Medientutoren der Schule dabei helfen, die „Wahrnehmung“ von Eltern für bestimmte Vorstellungen zu schärfen.
Materialien für die Durchführung medienpädagogischer Elternabende mit Hintergrundinformationen für Lehrkräfte
Zur Vorbereitung und Durchführung von Elternabenden können Lehrkräfte auf Materialpakete, entwickelt von der Stiftung Medienpädagogik Bayern, zu zentralen Themenbereichen der Medienerziehung zurückgreifen:
Die medienpädagogischen Hintergrundinformationen und Materialien der Stiftung Medienpädagogik Bayern können als flexibler Baukasten zur Vorbereitung und Durchführung von Elternabenden genutzt werden.
Begleitende Angebote für Erziehungsberechtigte
Folgende Informationsmaterialien wurden speziell für Erziehungsberechtigte zu folgenden medienpädagogischen Themen entwickelt:
„Lernen mit digitalen Medien"
„Medien in der Familie“
„Social Media“
„Verletzendes Online-Handeln“
„Jugendschutz und Sicherheitseinstellungen“
„Sexualisierte Inhalte“
Diese können direkt an die Erziehungsberechtigten weitergegeben werden.