Die passende Jahrgangsstufe zum Einstieg in die 1:1-Ausstattung wählen
Die Wahl der passenden Jahrgangsstufe für den Einstieg in die 1:1-Ausstattung ist essenziell und sollte gut durchdacht werden. Viele Faktoren spielen dabei eine Rolle, z. B. die Länge der Ausbildungsdauer je nach Schulart, der Zeitpunkt von Klassenneubildungen durch die Zweigwahl, die aktuelle Anzahl der Lernenden in der entsprechenden Jahrgangsstufe, die Meinungen der Erziehungsberechtigten oder die Einsatzwünsche der Lehrkräfte. Nachdem die Entscheidung für eine bestimmte Jahrgangsstufe getroffen wurde, sollte im Verlauf des Schulentwicklungsprozesses durchdacht werden, wie man eine Progression hinsichtlich der medienpädagogischen Aspekte über die Jahrgangsstufen hinweg erreichen kann. Somit wird der Weg zu einer flächendeckenden 1:1-Ausstattung geebnet. Folgender Artikel soll dazu Impulse aus der Praxis liefern.
Wie wähle ich die passenden Jahrgangsstufen für den Einstieg?
Die Schulen können gemäß den Förderrichtlinien bis zu zwei Jahrgangsstufen auswählen, die mit Geräten ausgestattet werden sollen:
Mittelschule, Realschule, Wirtschaftsschule: bis zu zwei Jahrgangsstufen aus 5 bis 8
Gymnasium: bis zu zwei Jahrgangsstufen aus 5 bis 10
Folgende Aspekte spielen hierfür eine wichtige Rolle:
organisatorische Überlegungen (z. B. Klassenneubildungen, Wünsche der Beteiligten, Nutzungsdauer der Geräte)
erwarteter Unterstützungsbedarf der Erziehungsberechtigten und Lernenden (z.B. bei der Einrichtung der Geräte, der Wartung oder der Einschränkung der Mediennutzung)
Fragen der Medienerziehung (z. B. bereits etablierte pädagogische Maßnahmen der Schule, Alter und Entwicklungsstand der Schülerinnen und Schüler)
unterrichtliche Ziele (z. B. spiralcurricularer Aufbau ausgewählter Kompetenzen, Arbeitsformen)
Sie finden hier eine Checkliste, die Ihnen mithilfe unterschiedlicher Kriterien zu einer Einschätzung für Ihre Schule verhelfen soll:
Verschiedene Schularten berichten hier aus ihren Erfahrungen:
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„An unserem Gymnasium haben wir in der 8. Jahrgangsstufe gestartet. Die Grundüberlegung dabei war, dass die Schülerinnen und Schüler beim Eintritt in die Mittelstufe schon fest am Gymnasium angekommen sind und somit schon eigene Lernstrategien in ihrem Repertoire verankert haben. Die Tablets bieten nun den bereits mündigen Lernenden die Möglichkeit, unter pädagogischer Begleitung ihren schulischen Alltag zu bereichern und zeitgemäß zu gestalten und zu organisieren. Am Gymnasium haben sie dann noch weitere fünf Jahre Zeit, die damit verbundenen Kompetenzen weiterzuentwickeln. Des Weiteren kommt es in der 8. Klasse bedingt durch die Zweigwahl zu Klassenneubildungen und somit in gewisser Weise für viele Schülerinnen und Schüler zu einem Umbruch/Neustart, womit sich die Einführung der Tablets gut verbinden lässt.“
(Sabine, Gymnasium)
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„Unsere Realschule startet mit der 1:1-Ausstattung in der 5. Jahrgangsstufe. Gleich mit dem Beginn des neuen Schuljahres werden die Geräte an die Schüler verteilt. Durch den frühen Start mit dem Eintritt in die Realschule haben wir die Möglichkeit, unseren Schülerinnen und Schüler frühestmöglich medienerzieherische Inhalte zu vermitteln. Zudem bietet sich die Chance, gezielt ausgewählte Kompetenzen für unsere Schwerpunktsetzung an die Lernenden zu vermitteln. Für einen reibungslosen Ablauf in diesem jungen Alter wurde eine Unterstützungsstruktur etabliert, die sowohl aus entsprechenden Elternabenden, dem Einsatz von Medienscouts und speziellen Techniksprechstunden in der Pause besteht. Um die Mediennutzung in diesem frühen Alter in einem angemessenen Rahmen zu halten, wird sowohl durch eine angepasste Nutzungsvereinbarung und spezielle Profile im MDM-System als auch durch ein speziell angepasstes pädagogisches Konzept das Tablet als eine digitale, multimediale Erweiterung des Unterrichts verstanden, welche nicht im Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens steht."
(Jonas, Realschule)
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„Wir haben uns entschieden, bei uns an der Förderschule die Geräte schon ab Jahrgangsstufe 5 einzuführen. Dies ermöglicht es den Familien von der Investition zu profitieren, da die Geräte langfristig genutzt werden können. Zudem streben wir an, frühzeitig in die Mediennutzung und -erziehung einzugreifen, um eine Erziehungspartnerschaft mit den Erziehungsberechtigten zu fördern und verschiedene Lösungsansätze anzubieten. Dabei ist ein Konzept für die Elternarbeit von großer Bedeutung. Da an unserer Förderschule mehrere Herausforderungen bestehen und die Förderschwerpunkte sowie Klassenzusammensetzungen berücksichtigt werden müssen, werden die Klassen häufig neu zusammengesetzt. Es kann daher erforderlich sein, individuelle Lösungen für einzelne Klassen zu finden. Um dies umzusetzen, führen wir schrittweise die Nutzung der Endgeräte über die Jahrgangsstufen ein. Unser Ziel ist es, für jeden Förderschwerpunkt ein pädagogisches Konzept zu entwickeln, um trotz aller Anforderungen eine sinnvolle Nutzung der digitalen Endgeräte zu ermöglichen. Wir sind der Überzeugung, dass digitale Bildung für alle unsere Schülerinnen und Schüler wichtig ist und setzen uns daher dafür ein, dass diese Möglichkeit allen zugänglich gemacht wird.”
(Caro, Förderzentrum)
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„Wir beginnen mit der Einführung der Tablets in der 5. Jahrgangsstufe. Dabei ist uns jedoch wichtig, dass die neu ankommenden Fünftklässler zunächst das System der weiterführenden Schule begreifen und sich darauf einlassen können. Daher planen wir zuerst eine Phase des Ankommens bis etwa Dezember ein, bevor die Lernenden erstmalig mit den Tablets im Unterricht in Berührung kommen.“
(Sebastian, Gymnasium)
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„Die Einführung von Tabletklassen an Mittelschulen kann in verschiedenen Jahrgangsstufen sinnvoll sein, abhängig von den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Lernenden. Eine geeignete Jahrgangsstufe für die Einführung war für uns die 7. Klasse. In diesem Alter haben Schülerinnen und Schüler bereits zwei Jahre an der Mittelschule verbracht, sind den Unterrichtsstil sowie das Schulumfeld bereits gewöhnt und bringen eine gewisse Reife mit. In den vorherigen Jahrgangsstufen wurden systematisch gewisse Grundfertigkeiten in der Handhabung und Nutzung der Tablets eingeübt, sodass in der 7. Klasse auch anspruchsvollere Aufgaben und Themen bearbeitet werden können. Zudem werden in der 7. Jahrgangsstufe die Klassen durch den M-Zug neu zusammengesetzt, wodurch eine neue Dynamik entstehen kann.“
(Tobias, Mittelschule)
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„Die Integration von BYOD (Bring Your Own Device)-Strategien ab der 5. Klassenstufe bietet für die zukünftigen Schuljahre erhebliche Vorteile. Die Lernenden adaptieren von Beginn an eine digitale Kompetenz durch die Interaktion mit ihrem persönlichen Gerät. Insbesondere in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) eröffnet sich in den unteren Jahrgangsstufen die Möglichkeit für einen digitalen, handlungsorientierten Unterricht, der die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler fördert. Das spielerische Erlernen der schulischen Netiquette im Umgang mit den Endgeräten, die Nutzung der schulischen IT-Infrastruktur und einfache Organisationsformen, wie das Versenden von Mitteilungen in der schulischen Cloud-Plattform (z.B. BayernCloud Schule), erweisen sich in den folgenden Jahrgangsstufen als essenzielle Grundlage für den Aufbau von digitaler Kompetenz und effektiver Kommunikation.”
(Bastian, Mittelschule)
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„Da sich die Klassenzusammensetzung an der Mittelschule im Jahrgang 7 stark verändert und auch Lernende von anderen Schulen im Umkreis in den an unserer Schule angebotenen M-Zug wechseln, kam für uns die Jahrgangsstufe 7 sowie die Klasse M8 in Betracht. Wir hatten die Möglichkeit, bis zu vier Klassen auszuwählen. Nach einer offiziellen Rückmeldung der Eltern und Lehrkräfte in allen Regelklassen sowie in den M-Klassen haben wir uns für nur zwei am Projekt teilnehmende Klassen entschieden: M7 und M8."
(Kathrin, Mittelschule)
Mit welcher Jahrgangsstufe starten andere Schulen?
Der Einstieg in die 1:1-Ausstattung ist grundsätzlich mit jeder Jahrgangsstufe möglich. Die Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass je nach Wahl der Jahrgangsstufe spezifische schulische Rahmenbedingungen und entsprechende Begleitmaßnahmen erforderlich sind.
Zeitplanung, z. B. Zeitpunkt des ersten Geräteeinsatzes, Terminierung der Elterninformationsabende
Maßnahmen zur Regulierung der Gerätenutzung, z. B. Bildschirmzeiten oder andere technische Einstellungen, altersgemäße Pausenregelungen
medienerzieherische Angebote, z. B. altersspezifische Themenwahl bei den Elternabenden, angepasste Auswahl der Module zur reflektierten Mediennutzung
Unterstützungsangebote, z. B. Peer-to-Peer-Konzept, altersgemäß angepasste Anleitungen zur Bedienung des Gerätes
pädagogische Rahmenbedingungen, z. B. Verwendung digitaler Hefte
unterrichtliche Schwerpunktsetzung, z. B. gezielter Aufbau von ausgewählten Kompetenzen und Arbeitsformen
Folgende Impulse aus der Praxis können dabei hilfreich sein:
Wie verändern sich Zielsetzung und Rahmenbedingungen mit dem Fortschreiten der Jahrgangsstufe?
Nachdem die Entscheidung für eine bestimmte Jahrgangsstufe getroffen wurde, sollte im Verlauf des Schulentwicklungsprozesses durchdacht werden, wie eine Progression hinsichtlich der medienpädagogischen Aspekte über die Jahrgangsstufen hinweg erreicht und im schuleigenen Medienkonzept verankert werden kann. Dabei können folgende Gesichtspunkte fortwährend in den Blick genommen und altersgemäß zu einem Gesamtkonzept weiterentwickelt werden:
medienerzieherische Angebote (z. B. altersspezifische Themenwahl bei den Elternabenden, angepasste Auswahl der Module zur reflektierten Mediennutzung)
Maßnahmen, um das Mediennutzungsverhalten pädagogisch zu begleiten (z. B. Bildschirmzeiten oder andere technische Einstellungen, Pausenregelungen)
Unterstützungsangebote (z. B. Peer-to-Peer-Konzept, altersgemäß angepasste Anleitungen zur Bedienung des Gerätes)
pädagogische Rahmenbedingungen (z. B. Verwendung digitaler Hefte, altersgemäße Anpassung der Regeln zur Nutzung der Geräte im Unterricht und Schulgelände, angepasstes Einarbeitungskonzept)
unterrichtliche Schwerpunktsetzung (z. B. gezielter Aufbau von ausgewählten Kompetenzen, Kollaboration, Arbeitsformen, Nutzungsdauer, Verbindlichkeit, Prüfungsformate)
Um sowohl der Schulfamilie als auch weiteren Interessierten einen Überblick über das jahrgangsstufenübergreifende Konzept zu ermöglichen, eignet sich unter anderem die kompakte Darstellungsweise eines Flyers oder Faltblatts.
Hier finden Sie den pädagogischen Rahmenplan zur Arbeit mit Tablets an der Dr.-Josef-Schwalber-Realschule Dachau abgebildet. Die Realschule bietet zusätzlich detaillierte Elterninformationen zum Einsatz von Tablets auf ihrer Homepage an. Eltern können sich so bereits vor der Einschreibung über diesen Schwerpunkt im Schulprofil informieren.