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Aktuelle schulische Gegebenheiten und technische Ressourcen
Für eine sinnvolle Implementierung der 1:1-Ausstattung ist die Einbettung in das schulische Mediencurriculum entscheidend. Dadurch wird sichergestellt, dass ein systematischer Aufbau von Medienkompetenz stattfindet und die Schülerinnen und Schüler auf die Arbeit im 1:1-Ausstattungssetting vorbereitet werden. Bei der Wahl der Einstiegsjahrgangsstufe sind darüber hinaus die Gegebenheiten vor Ort zu berücksichtigen. Schulen, die sich neu an der „Digitalen Schule der Zukunft“ beteiligen, empfiehlt sich ein Start mit der Jahrgangsstufe 7 oder höher. Folgender Artikel soll dazu Impulse aus der Praxis liefern.
Für das Schuljahr 2025/2026 gilt (s. hierzu Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus über die „Digitale Schule der Zukunft“ – Lernen mit mobilen Endgeräten vom 31. Mai 2024 (BayMBl. Nr. 278), die durch Bekanntmachung vom 16. Mai 2025 (BayMBl. Nr. 232) geändert worden ist).
Staatliche Mittel-, Real- und Wirtschaftsschulen, staatliche Gymnasien sowie staatliche Schulen besonderer Art haben seit dem Schuljahr 2024/2025 die Möglichkeit jährlich jeweils bis zu zwei Jahrgangsstufen mit mobilen Endgeräten auszustatten.
Nicht staatlichen Schulen der o. g. Schularten sowie Freien Waldorfschulen können sich ab dem Schuljahr 2025/2026 an der „Digitalen Schule der Zukunft“ beteiligen, dann auch (einmalig im Schuljahr 2025/2026) mit bis zu vier Jahrgangsstufen.
Im Bereich der Mittel-, Real- und Wirtschaftsschulen sowie der Schulen besonderer Art können Schulen aus den Jahrgangsstufen 5 bis 8, im Bereich der Gymnasien sowie der Freien Waldorfschulen aus den Jahrgangsstufen 5 bis 10 wählen. Insbesondere bei Schulen, die bisher noch keine Erfahrungen mit der jahrgangsstufen- oder klassenweisen Ausstattung von Schülerinnen und Schülern mit mobilen Endgeräten haben, empfiehlt sich ein Start mit der Jahrgangsstufe 7 und/oder einer höheren Jahrgangsstufe.
Für die Wahl der Einstiegsjahrgangsstufe sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden:
organisatorische Überlegungen (z. B. Klassenneubildungen, Wünsche der Beteiligten, Nutzungsdauer der Geräte)
erwarteter Unterstützungsbedarf der Erziehungsberechtigten und Lernenden (z.B. bei der Einrichtung der Geräte, der Wartung oder der Einschränkung der Mediennutzung)
Fragen der Medienerziehung (z. B. bereits etablierte pädagogische Maßnahmen der Schule, Alter und Entwicklungsstand der Schülerinnen und Schüler)
unterrichtliche Ziele (z. B. spiralcurricularer Aufbau ausgewählter Kompetenzen, Arbeitsformen)
Verschiedene Schularten berichten hier aus ihren Erfahrungen:
„An unserem Gymnasium haben wir in der 8. Jahrgangsstufe gestartet. Die Grundüberlegung dabei war, dass die Schülerinnen und Schüler beim Eintritt in die Mittelstufe schon fest am Gymnasium angekommen sind und somit schon eigene Lernstrategien in ihrem Repertoire verankert haben. Die Tablets bieten nun den bereits mündigen Lernenden die Möglichkeit, unter pädagogischer Begleitung ihren schulischen Alltag zu bereichern und zeitgemäß zu gestalten und zu organisieren. Am Gymnasium haben sie dann noch weitere fünf Jahre Zeit, die damit verbundenen Kompetenzen weiterzuentwickeln. Des Weiteren kommt es in der 8. Klasse bedingt durch die Zweigwahl zu Klassenneubildungen und somit in gewisser Weise für viele Schülerinnen und Schüler zu einem Umbruch/Neustart, womit sich die Einführung der Tablets gut verbinden lässt.“
(Sabine, Gymnasium)
„Unsere Realschule startet mit der 1:1-Ausstattung in der 8. Jahrgangsstufe. Bereits am Ende der siebten Klasse nach Erhalt des Förderbescheids werden die Geräte angeschafft und in Kombination mit einer Einarbeitungswoche an die Schülerinnen und Schüler ausgegeben. Für einen reibungslosen Ablauf wurde eine Unterstützungsstruktur etabliert, die sowohl aus entsprechenden Elternabenden, dem Einsatz von Medienscouts und speziellen Techniksprechstunden in der Pause besteht. Um die Mediennutzung in einem angemessenen Rahmen zu halten, wird sowohl durch eine angepasste Nutzungsvereinbarung und spezielle Profile im MDM-System als auch durch ein speziell angepasstes pädagogisches Konzept das Tablet als eine digitale, multimediale Erweiterung des Unterrichts verstanden, welche nicht im Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens steht."
(Jonas, Realschule)
„Die Einführung von Tabletklassen an Mittelschulen kann in verschiedenen Jahrgangsstufen sinnvoll sein, abhängig von den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Lernenden. Eine geeignete Jahrgangsstufe für die Einführung war für uns die 7. Klasse. In diesem Alter haben Schülerinnen und Schüler bereits zwei Jahre an der Mittelschule verbracht, sind den Unterrichtsstil sowie das Schulumfeld bereits gewöhnt und bringen eine gewisse Reife mit. In den vorherigen Jahrgangsstufen wurden systematisch gewisse Grundfertigkeiten in der Handhabung und Nutzung der Tablets eingeübt, sodass in der 7. Klasse auch anspruchsvollere Aufgaben und Themen bearbeitet werden können. Zudem werden in der 7. Jahrgangsstufe die Klassen durch den M-Zug neu zusammengesetzt, wodurch eine neue Dynamik entstehen kann.“
(Tobias, Mittelschule)
Der Einstieg in die 1:1-Ausstattung ist grundsätzlich mit jeder Jahrgangsstufe möglich. Die Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass je nach Wahl der Jahrgangsstufe spezifische schulische Rahmenbedingungen und entsprechende Begleitmaßnahmen erforderlich sind.
Zeitplanung, z. B. Zeitpunkt des ersten Geräteeinsatzes, Terminierung der Elterninformationsabende
Maßnahmen zur Regulierung der Gerätenutzung, z. B. Bildschirmzeiten oder andere technische Einstellungen, altersgemäße Pausenregelungen
medienerzieherische Angebote, z. B. altersspezifische Themenwahl bei den Elternabenden, angepasste Auswahl der Module zur reflektierten Mediennutzung
Unterstützungsangebote, z. B. Peer-to-Peer-Konzept, altersgemäß angepasste Anleitungen zur Bedienung des Gerätes
pädagogische Rahmenbedingungen, z. B. Verwendung digitaler Hefte
unterrichtliche Schwerpunktsetzung, z. B. gezielter Aufbau von ausgewählten Kompetenzen und Arbeitsformen
Nachdem die Entscheidung für eine bestimmte Jahrgangsstufe getroffen wurde, sollte im Verlauf des Schulentwicklungsprozesses durchdacht werden, wie eine Progression hinsichtlich der medienpädagogischen Aspekte über die Jahrgangsstufen hinweg erreicht und im schuleigenen Medienkonzept verankert werden kann. Dabei können folgende Gesichtspunkte fortwährend in den Blick genommen und altersgemäß zu einem Gesamtkonzept weiterentwickelt werden:
medienerzieherische Angebote (z. B. altersspezifische Themenwahl bei den Elternabenden, angepasste Auswahl der Module zur reflektierten Mediennutzung)
Maßnahmen, um das Mediennutzungsverhalten pädagogisch zu begleiten (z. B. Bildschirmzeiten oder andere technische Einstellungen, Pausenregelungen)
Unterstützungsangebote (z. B. Peer-to-Peer-Konzept, altersgemäß angepasste Anleitungen zur Bedienung des Gerätes)
pädagogische Rahmenbedingungen (z. B. Verwendung digitaler Hefte, altersgemäße Anpassung der Regeln zur Nutzung der Geräte im Unterricht und Schulgelände, angepasstes Einarbeitungskonzept)
unterrichtliche Schwerpunktsetzung (z. B. gezielter Aufbau von ausgewählten Kompetenzen, Kollaboration, Arbeitsformen, Nutzungsdauer, Verbindlichkeit, Prüfungsformate)
Um sowohl der Schulfamilie als auch weiteren Interessierten einen Überblick über das jahrgangsstufenübergreifende Konzept zu ermöglichen, eignet sich unter anderem die kompakte Darstellungsweise eines Flyers oder Faltblatts.
Aktuelle schulische Gegebenheiten und technische Ressourcen
Informationen zu rechtlichen Bestimmungen
Technische, pädagogische und organisatorische Entscheidungskriterien
Notwendige Absprachen im Kollegium für einen lernförderlichen Unterricht in der 1:1-Ausstattung
Präventive, reflexive und interventive pädagogische Maßnahmen
Information und Partizipation