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Schule kooperativ gestalten - Wie verändert sich die Zusammenarbeit?

Die schulische Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen, Erziehungsberechtigten und Lernenden – auch über räumliche und zeitliche Grenzen hinweg – kann und soll durch den Einsatz digitaler Endgeräte erleichtert und bereichert werden. Gemeinsame Ziele der Unterrichtsentwicklung, aber auch die medienerzieherischen Herausforderungen können so leichter bewältigt werden. Wie man bereits erreichte Entwicklungen in der Zusammenarbeit sichtbar macht und Zusammenarbeit weiterentwickeln kann, zeigt folgender Artikel.

Zur Weiterentwicklung und Optimierung der Zusammenarbeit im Kollegium und mit den Erziehungsberechtigten ist es angebracht, die internen und externen Abläufe sowie Kooperationen regelmäßig zu reflektieren. Dabei sollten folgende Fragestellungen berücksichtigt werden:

  • Wo findet ein (fachspezifischer) Austausch unter Lehrkräften statt? 

  • Welche Maßnahmen bezüglich der Kooperationsentwicklung waren bisher erfolgreich? 

  • Wodurch kann die Verständigung unterstützt und weiterentwickelt werden?

  • Wie effektiv empfinden die Betroffenen den Dialog zwischen Elternhaus und Schule?

Neue Erkenntnisgewinne aufgrund einer veränderten Kultur des Teilens

Wie kann die Kooperationsentwicklung unter Lehrkräften stärker unterstützt werden?

Die Erstellung digitaler Unterrichtsmaterialien für die Vorbereitung von modernen Unterrichtsszenarien, beispielsweise Flipped Classroom, projektorientiertes Lernen oder Webquests kann viel Zeit und Expertise in Anspruch nehmen. Eine Zusammenarbeit und die Verteilung von Aufgaben unter den Lehrkräften kann hier nicht nur entlasten, sondern bereichert die Methodenvielfalt, führt zu neuen Lehransätzen und hilft bei der Weiterentwicklung eigener Konzeptionen.

Die Zusammenarbeit im Kollegium ist daher ein Ziel der Schulentwicklung und bietet Unterstützung auf verschiedenen Ebenen. Durch die Intensivierung des kollegialen Miteinanders sowie die Vernetzung mit anderen Schulen kann die Kooperationsentwicklung gefördert werden. Ein Selbstevaluationsbogen kann helfen, die eigene Arbeitsweise zu überdenken und Abläufe zu optimieren.

In diesem Kontext berichten im Folgenden Lehrkräfte unterschiedlicher Schularten über ihre Zusammenarbeit im Kollegium:

  • Gemeinsame Erstellung von Unterrichtsmaterialien

    „Einzelkämpfertum war gestern, Kooperation ist heute. Die vielfältigen Möglichkeiten beim Einsatz digitaler Medien im Unterricht bedürfen eines grundlegenden Überdenkens der Arbeitsabläufe in der Unterrichtsvorbereitung. Dies ist von den Kollegien nur leistbar, wenn sie in Teams oder den einzelnen Fachschaften gemeinsam Materialien erstellen.“

    Ferdinand, Lehrer an der Realschule

    © istock.com/Volhah (bearbeitet)
  • Gemeinsame Erstellung und Austausch von Unterrichtsmaterialien

    „Wir erstellen innerhalb der Fachschaft Englisch gemeinsam Unterrichtsmaterialien für eine konkrete Klassenstufe. Jedes Teammitglied bereitet eine Unit vor, die dann von allen genutzt wird. Der große Vorteil daran ist, dass man nur einen Bruchteil des Stoffes selbst erarbeiten muss und viele neue Ideen aus dem Team bekommt!“ 

    Laura, Lehrerin an der Realschule

    © istock.com/Volhah (bearbeitet)
  • Gemeinsame Reflexion über den Unterricht und Weiterentwicklung der selbst genutzten Methoden

    „Vor allem die Beobachtung des konkreten Einsatzes von Tools und Geräten mit den Schülerinnen und Schülern hilft mir sehr, dies ebenfalls in meinen Unterricht zu integrieren. Die Hospitation zeigt mir, wie ich Stolpersteine umschiffen und motivierende Unterrichtsszenarien aufbauen kann.“ 

    Sarah, Lehrerin am Gymnasium

    © istock.com/Volhah (bearbeitet)
  • Gemeinsame Reflexion über den Unterricht und Weiterentwicklung der selbst genutzten Methoden

    „Was mir bei der Hospitation richtig weiterhilft, sind die Ideen und Erkenntnisse, die ich von meinen Kolleginnen und Kollegen aus dem Unterricht mitnehme. Im Sinne kollegialer Zusammenarbeit tauschen wir uns hier regelmäßig aus. Auch Inspirationen aus anderen Fächern helfen dabei weiter. Die Vielfalt der Möglichkeiten beim digitalen Unterrichten ist einfach riesig!“ 

    Johannes, Lehrer an der Wirtschaftsschule

    © istock.com/Vollhah (bearbeitet)

Darüber hinaus gibt es natürlich noch weitere Ansätze, die Zusammenarbeit im Kollegium nachhaltig zu vertiefen, darunter beispielsweise die Planung und Umsetzung einer schuleigenen Mediathek:

Stärkung der Erziehungspartnerschaft zwischen Schule und Elternhaus

Welche Unterstützung benötigen die Erziehungsberechtigten?

Gerade im Bereich der Medienerziehung spielen die Erziehungsberechtigten eine entscheidende Rolle, da sie den Rahmen für die häusliche Mediennutzung (insb. Umfang und Art der Nutzung) setzen, Schülerinnen und Schüler beim digital gestützten Lernen zu Hause begleiten und als Vorbild maßgeblichen Einfluss auf das Verhalten ihrer Kinder haben. Ziel einer erfolgreichen Implementierung digitaler Medien in einem 1:1-Setting ist daher u. a. die Stärkung der Erziehungspartnerschaft zwischen Elternhaus und Schule.

CC BY-SA 4.0 ISB

Doch wie weit sollte dieser Einsatz aus schulischer Sicht reichen? Wo liegen auch Grenzen? Die Ausgabe entsprechender Fragebögen an die Erziehungsberechtigten kann bei der Einschätzung der aktuellen Situation helfen und ermöglicht in der Folge ein Angebot zur zielgerichteten Unterstützung.

Folgende Umsetzungsmaßnahmen geben einen Überblick darüber, wie weit eine Unterstützung durch die Schule gehen kann und können zur Orientierung dienen, in welchen Bereichen Sie diese Hilfe für Erziehungsberechtigte auch anbieten wollen: 

Angebote zur Medienerziehung

  • Sensibilisierung der Erziehungsberechtigten für die Notwendigkeit von Medienerziehung

  • Benennung von Ansprechpersonen

  • Information der Erziehungsberechtigten über schulische Unterstützungsangebote bzw. allgemeine Angebote zur Medienerziehung, z. B. technische Lösungen (zur Reduzierung von Gerätenutzungszeiten), Unterstützungsmaterialien auf der Homepage der Schule/ auf Websites

  • Medienpädagogische Begleitangebote durch die Schule

Angebote im Bereich Gerätebestellung und Wartung"

  • Informationen zur Gerätebestellung und Anleitung der Inbetriebnahme

  • Einbindung der Erziehungsberechtigten in den Planungsprozess

    - Anliegen bei Anschaffungsprozessen berücksichtigen

    - Gemeinsame Regeln entwerfen

    - Möglichkeit zum Austausch schaffen (Ängste, Wünsche, Bedenken)

  • Vereinfachung von Beschaffungsprozess und Inbetriebnahme

  • Organisation von Elternabenden zur Einführung in die Geräteumgebung

  • Angebot für technische Schulungen für Erziehungsberechtigte

  • Schulische Unterstützungsangebote bei technischen Schwierigkeiten durch entsprechendes Material

  • Schulische Unterstützungsangebote bei technischen Schwierigkeiten durch kommunizierte Ansprechpersonen

Weitere Anregungen und Impulse zu den genannten Bereichen im Kontext der Stärkung der Erziehungspartnerschaft zwischen Schule und Elternhaus finden Sie in den folgenden Beiträgen:

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