Die Potenziale der 1:1-Ausstattung für die eigene Schule identifizieren
Vorüberlegungen zur Entwicklung eines tragfähigen Schulentwicklungsprozesses zum Lernen mit mobilen Endgeräten
Um die Planungsschritte gezielt umsetzen zu können, kann die Einrichtung einer Steuergruppe hilfreich sein. Im folgenden Beitrag erfahren Sie, welche Aufgaben innerhalb des Prozesses anfallen und auf welche Unterstützungsangebote Sie zurückgreifen können.
Bei der Implementierung der 1:1-Ausstattung ist ein systematisches Vorgehen, das die abgebildeten fünf Handlungsfelder miteinander verzahnt, der Schlüssel zum Erfolg. Es können konkrete Prozessschritte und Aufgaben abgeleitet werden, die dabei in den Blick genommen werden sollten:
Angebote und Maßnahmen im Bereich der Medienerziehung abstimmen
Gemeinsames Qualitätsverständnis für Unterricht mit digitalen Medien entwickeln
Förderliche Strukturen für die Unterrichtsentwicklung schaffen
Lernende zur kompetenten Mediennutzung (im Fachunterricht) befähigen
Medienbezogene Kompetenzen im Kollegium systematisch entwickeln:
Fortbildungsplanung an die 1:1-Ausstattung anpassen
Einarbeitungskonzept für Lehrende etablieren
Die Potenziale der 1:1-Ausstattung für die eigene Schule identifizieren
Einen Überblick über Prozessschritte, Aufgaben und Zuständigkeiten gewinnen
Eine transparente Kommunikation innerhalb der Schulgemeinschaft vorbereiten
Den rechtlichen Rahmen kennen
Die geeignete(n) Jahrgangsstufe(n) auswählen
Sich für einen verlässlichen pädagogischen Rahmen entscheiden und ausgestalten:
Absprachen zum Workflow ausgestalten
Absprachen für die Kommunikation und Erreichbarkeit ausgestalten
Absprachen zum Umgang mit den Endgeräten ausgestalten
Einarbeitungskonzept für Lernende etablieren
Schuleigene Unterstützungsstrukturen etablieren
Grundlegende Gedanken zur Medienerziehung einbeziehen (Absprachen zum Umgang mit den Endgeräten und weitere Maßnahmen der Prävention sowie Intervention)
Einen Zeitplan erstellen
Das Medienkonzept unter den Bedingungen einer höheren Geräteverfügbarkeit weiterentwickeln
Kontinuierliches Qualitätsmanagement (Monitoring) durchführen
Die Rolle der Erziehungsberechtigten und des Ganztages klären
Information und Unterstützung der Erziehungsberechtigten vorbereiten
Besprechung für Lehrkräfte in den beteiligten Klassen planen und umsetzen
Erziehungspartnerschaft gemeinsam gestalten:
Elternabend „Austausch über den veränderten (Unterrichts)Alltag“ gestalten
Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten weiterentwickeln
Weitere medienpädagogische Elternabende gestalten
Die Ist-Stand-Analyse vornehmen und auswerten
Technische Mindestkriterien für die mobilen Endgeräte definieren
Den Beschaffungsprozess organisieren
Einen Überblick über den Beschaffungsprozess gewinnen
Die Organisationsform des Beschaffungsprozesses wählen
Weitere Unterstützungsmöglichkeiten für die Erziehungsberechtigten organisieren
Die Gerätebeschaffung vorbereiten
Antragsverfahren vorbereiten und begleiten
Die Bildung einer Steuergruppe kann sowohl in der Planungs- als auch Umsetzungsphase bei der Implementierung der 1:1-Ausstattung hilfreich sein.
Um unterschiedliche Perspektiven einbeziehen zu können, sollte diese Gruppe engagierte Personen aus verschiedenen Bereichen der Schule umfassen. Diese können beispielsweise sein:
IT-Infrastruktur der Schule
Schulverwaltung
Personalführung und Personalentwicklung
Datenschutz
Unterrichtsentwicklung und digital gestütztes Lernen
Medienpädagogik
Innerhalb der genannten Arbeitsbereiche können nun unter Berücksichtigung vorhandener und benötigter Ressourcen Verantwortlichkeiten für die Aufgaben festgelegt und zuständige Personen benannt werden. Mit folgender Tabelle bietet Ihnen diese Handreichung einen hilfreichen Überblick über Aufgaben und Verantwortlichkeiten, zugeordnet zu den jeweiligen Phasen des Projekts – vom Start bis hin zur endgültigen Umsetzung.
Als Veranschaulichungsmöglichkeit der Prozessplanung wurde koordiniert von Dr. Stefan Fischer (mBdB für die Gymnasien in Obb.-West) zusammen mit Mitgliedern der Innovationsteams der Gymnasien in Obb.- West (David Frauenrath, Florian Johannes, Sebastian Pöllmann), München (Dr. Svenja Grundey) und Obb.-Ost (Barbara Glück, Christiane Heiland, Maximilian Kaufmann) passend zum Leitfaden ein Kartendeck entwickelt.
Dies kann sowohl
in der Prozessbegleitung durch die Innovationsteams
als auch als Hilfestellung für die Steuergruppen vor Ort eingesetzt werden.
Das Kartendeck bietet dabei auf unterschiedlichen Ebenen Unterstützung:
Kompakte Darstellung
Zeitliche Verortung
Bedarfsanalyse
Möglichkeit der Weiterarbeit
Eine alternative Darstellung des Kartendecks wurde von Dominik Jörg (Schulentwicklungsmoderator in Schwaben, Gymnasium Wertungen) entwickelt. In Form eines interaktiven PDFs werden die Schulen durch die einzelnen Prozessschritte und Aufgaben umfassend angeleitet.
In der Rubrik „Methodenkoffer“ des Schulentwicklungsportals finden Sie extra für die digitalisierungsbezogene Schulentwicklung unterschiedliche Materialien zur Begleitung, die sowohl von Steuergruppen an den Schulen als auch von den Innovationsteams eingesetzt werden können. Zum Beispiel:
Strukturelle-Ist-Stands-Analyse
Zu Beginn dieses vielschichtigen Prozesses kann es hilfreich sein, die bisherigen Strukturen und Zuständigkeiten ausführlicher zu analysieren (strukturelle IST-Stand-Analyse). Durch diesen Schritt erhält jede Schule einen Überblick über die vorhandenen personellen Ressourcen und über die Bereiche, in welchen bereits gearbeitet bzw. bisher nicht gearbeitet wird. Dies kann bei der weiteren Planung helfen, Synergien zu erzeugen sowie Strukturen und Abläufe zu ökonomisieren.
Weitere Veranschaulichungsmöglichkeit der Prozessplanung
Eine Prozessplanung besteht aus vielen Einzelschritten, die gemeinsam identifiziert, priorisiert und umgesetzt werden müssen. Das vorliegende Material stellt neben dem Kartenset eine weitere Visualisierungsmöglichkeit vor, wie ein konkreter Planungsprozess angegangen werden kann.
Ist-Stand-Analyse in einer Fachschaft
Die Einführung einer 1:1-Ausstattung ist eine Chance, Merkmale guten Unterrichts zu reflektieren und unter verbesserten Rahmenbedingungen weiterzuentwickeln. Denn durch das neue Setting muss Unterricht „neu“ gedacht werden. Aufgabe der einzelnen Fachschaften ist es aber, die Potenziale und Risiken ihres jeweiligen Faches zu reflektieren, um daraus die Voraussetzungen für einen sinnvollen Einsatz der 1:1-Ausstattung zu schaffen. Dazu wird eine Möglichkeit aufgezeigt, wie dies in einer Veranstaltung (z. B. Fachschaftssitzung, pädagogischer Nachmittag) durchgeführt werden kann.
Vorüberlegungen zur Entwicklung eines tragfähigen Schulentwicklungsprozesses zum Lernen mit mobilen Endgeräten
Gezielte Kommunikation am Anfang des Prozesses